The Players Championship – Special 2023 – Geschichte und Geschichten

Golfer Sergio Garcia beim Abschlag mit dem Driver, dahinter Caddies und Zuschauer

An diesem Wochenende werden die besten Spieler der PGA-Tour ihr Stelldichein bei der „Players Championship“ geben. Gespielt wird traditionell im berühmten TPC Sawgrass in Ponte Vedra Beach Florida. Ursprünglich später im Turnierkalender angesiedelt, eröffnet das inoffizielle „fünfte Major“ seit 2019 im März den Reigen der wichtigsten Golfturniere auf der Tour.

„Mann ohne Handschuhe“ unter den Siegern

Die Siegerliste des höchst dotierten Turniers der PGA-Tour weist eine Reihe klangvoller Namen auf: so z.B. Jack Nicklaus, mit drei Siegen der alleinige Rekordhalter. Seine Erfolge feierte „The Golden Bear“ jedoch auf den früheren Austragungsorten des Turniers. Im Jahr 1982 wurde der TPC Sawgrass zur alleinigen Heimat der „Players“. Bis zur Jahrtausendwende dominierten hier vor allem amerikanische Major Sieger wie Davis Love III oder David Duval. Auch Fred Couples, der „Mann ohne Handschuhe“, der wie nur wenige Pros ohne dieses Hilfsmittel spielte, konnte sich zweimal in die Siegerliste eintragen.

2001 das Jahr des „Tiger Slam“

Das Jahr 2001 leitete gleichzeitig auch eine golferische „Zeitenwende“ ein: in seiner fünften Saison auf der PGA Tour gewann der erst 25jährige Tiger Woods „The Players“ das erste von insgesamt zwei Malen. Es war das Jahr, das in die Golfgeschichte als der „Tiger Slam“ einging. Woods hatte mit dem Gewinn des „Masters“ zeitglich alle vier Major-Siege inne. Hinzu kam auch noch der Erfolg im „fünften Major“ in Ponte Vedra. Da die ersten drei Erfolge allerdings ein Jahr zuvor erreicht wurden, wurden sie nicht als „richtiger“ Grand Salm gewertet. Aber Tiger wäre nicht Tiger, wenn es für seine außergewöhnlichen Erfolge nicht auch hier eine besondere Wortschöpfung gegeben hätte.

Eine gelbe Fahne eines Golf-Turniers

Corona-Sonderzahlungen

Die nachfolgenden Sieger entstammen alle dem „Who is Who“ der modernen Golfprofessionals. 2020 wurde jedoch kein Sieger gekürt, da das Turnier zu den ersten Events gehörte, die aufgrund der global ausgebrochenen Corona-Pandemie vorzeitig beendet werden mussten. Die angetretenen Spieler der ersten Runde gingen jedoch nicht leer aus. Seitens der PGA-Tour hieß es dazu: „Die PGA TOUR-Vorschriften sehen vor, dass wir 50 % des Preisgeldes zahlen, wenn Sie eine Runde einer Meisterschaft beenden. Das bedeutet eine halbe Geldbörse von 7,5 Millionen US-Dollar für 144 Spieler oder 52.083,33 US-Dollar pro Spieler.“  

50.000 Lakeballs

Die besondere Attraktion der Anlage ist das weit über die Grenzen Floridas hinaus bekannte 17. Loch: Ein Par 3, das lediglich aus Abschlag und Grün besteht. Gesäumt wird die Bahn von Zuschauertribünen, die eine Stadionatmosphäre bilden. Das Ziel liegt auf einer 125 m von der Teebox entfernten Insel, die keine Fehlschläge verzeiht. Über 50.000 (!) verschlagene „Lakebälle“ im Jahr 2021 legen davon Zeugnis ab. Im Übrigen stammten 66 davon, von den Stargolfern der „Players“. Im letzten Jahr war das 17. Loch auch für einige der besten Spieler schicksalshaft. Reihenweise wurden Triple- und Quadruplebogeys gespielt, die die Aussichten auf einen Wochenendstart zu Nichte machten. Zu den betroffenen prominenten Ausfällen gehörten u.a. Patrick Cantley, Justin Rose und Brookes Koepka.

Justin Thomas klatscht sich mit seinem Caddie ab

Zweistöckige Tribünen

Allerdings gibt es an der 17 auch immer wieder besonders schöne Momente. So gelang beispielsweise Shane Lowry in der dritten Runde der 2022 Championship ein As. Damit gehört der Ire zu der erlauchten Gruppe von nur 10 Spielern, denen dieses Kunststück seit 1982 an selber Stelle gelang. Man kann sich vorstellen, wie emotional die Reaktionen der nahezu 30.000 Zuschauer auf den Rängen ausfielen. Sollte dieses Kunststück auch 2023 gelingen, wird der Lärmpegel vermutlich noch höher ausfallen, da die Veranstalter angekündigt haben, die Zuschauerkapazität durch die Anlage von zweistöckigen Tribünen nochmal zu erhöhen. Das wird nicht jedem Spieler gefallen. Wir erinnern uns an Ben Cernshaw, zweifacher Major Sieger, der sich einmal über den Stadium Course wie folgt beklagte: „Dies ist Golf aus Krieg der Sterne, geplant von Darth Vader“.

Patriotische Ehren

Eine der Tradition der Players Championship abseits des sportlichen Geschehens, ist die patriotische Ehrung von aktiven Militärangehörigen, Veteranen und deren Familien. Wie auch von anderen Turnieren bekannt, z.B. den PGA-Championship, halten die Veranstalter für diese Personengruppen jedes Jahr Gratistickets bzw. ermäßigte Eintrittskarten vor. Interessenten können nach ihrer Verifizierung ein spezielles Kartenkontingent abrufen. Somit erklärt sich auch, warum häufig in den Fernsehübertragungen uniformierte Zuschauer zu sehen sind. Als patriotisches Highlight findet am Turnierdienstag zudem eine militärische Ehrenzeremonie inkl. Konzert auf dem Inselgrün vom 17. Loch statt., wodurch das „Signature Hole“ erstmals in den Fokus des Geschehens rückt.

Fotos: Getty Images

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/

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