Top 10: Tipps für Handicap-Verbesserungen beim Golf

Golfspieler holt zum Abschlag aus

Manch ein Golfer entwickelt nach bestandener Platzreife einen großen Ehrgeiz. Er will unbedingt sein Handicap senken und das möglichst schnell. Hier sind 10 Tipps, wie man rasch das eigene Handicap verbessern kann.

Was genau denn das Handicap (hcp) im Golf eigentlich ist? Diese Frage haben wir zuletzt schon ausführlich in einem eigenen Beitrag beantwortet. Nun schließt sich natürlich die Frage an, wie man es denn schafft, sein Handicap nach abgelegter Platzreife möglichst schnell runterzuspielen. Wir haben einige Tipps für euch, wie ihr euch vom Anfänger zu einem Golfer mit gutem Handicap entwickelt. 

Tipp 1: Nicht zu schnell runterspielen

Wer nun mit richtig viel Elan in diesen Beitrag startet und in Lichtgeschwindigkeit purzelnde Handicaps erwartet, den bremsen wir direkt zu Beginn erst einmal aus. Denn, wie wir schon im Ursprungs-Beitrag zu diesem Thema erklärt haben: Das Handicap muss zur Spielstärke passen. Es sortiert jeden Spieler genau dort ein, wo er auch hingehört. Es ermöglicht einen fairen Vergleich Golfern mit unterschiedlicher Erfahrung und Spielstärke und es schützt euch vor zu hohen Erwartungen. Hat ein Golfer nach seiner Platzreife erst wenige Runden gespielt, kann aber bereits mit einem Hcp von unter 30 aufwarten, so hat er entweder unglaubliches Glück gehabt oder etwas ist nicht mit rechten Dingen zugegangen. Am wenigsten tut er sich selbst damit einen Gefallen, denn insbesondere wenn anspruchsvolle Golfplätze ins Spiel kommen, wird dieser Spieler große Schwierigkeiten haben, dieser Stammvorgabe gerecht zu werden. Also: Gebt euch auf jeden Fall die nötige Zeit. Die -54, die am Beginn eurer Golfkarriere dort stehen, sind eine sinnvolle Ausgangsbasis.   

Ein Golfer denkt nach
(Foto: peopleimages / envato)

Tipp 2: Golfen in Gesellschaft

Alles im Leben macht mehr Spaß, wenn man es mit anderen Menschen teilt. So auch das Golfspielen. Wer Freunde hat, die mit ihm golfen, der findet häufiger Gelegenheit für eine Runde. Die 18 Loch machen mehr Spaß, wenn man gute Gespräche führen kann. Außerdem wird man sich auch immer wieder über Golfer-Themen austauschen. Eine wichtige Voraussetzung, um die eigenen Defizite zu verbessern.

Tipp 3: Vorgabewirksame Runden spielen

Dies ist ein No-Brainer. Der aber gleichzeitig auch stark mit Tipp 2 zusammenhängt. Nur, wer seine Runde zählen lässt, kann sein Handicap verbessern. Da man dazu immer jemanden braucht, der zählt, ist es gut und wertvoll, möglichst viele anderen Golfer zu kennen.

Tipp 4: Golfunterricht beim Profi nehmen

Im Sinne von Tipp 1 plädieren wir für eine organische Handicap-Verbesserung. Wie wird man ein besserer Golfer? Die Antwort ist die gleiche, wie bei jedem anderen Sport und bei den meisten anderen Hobbys auch: Durch Unterricht. Denn ein zertifizierter Trainer sieht eure Schwächen und eure Verbesserungspotentiale am besten. Zum einen weil er den Blick von außen hat, der nun einmal viel mehr sieht, als der „betriebsblinde“ Sportler selbst. Und zum anderen weil er über die notwendige Ausbildung und die Erfahrung verfügt. In der Regel verfügt jeder Golfclub über mindestens einen, meistens aber mehrere PGA Professionals, die für qualifizierten Golfunterricht die besten Ansprechpartner sind. Welches Format dann das geeignete ist, sollte man im Gespräch herausfinden. Gruppenunterricht ist in der Regel die kostengünstigere Variante. Doch beim Einzelunterricht kann sich der Golflehrer intensiver dem jeweiligen Schüler widmen.

Golfer und Golferin beim Putt-Training
(Foto: Adobe Stock)

Tipp 5: Trainieren auf der Driving Range

Es muss ja nicht immer die 18 Loch Runde sein. Hat man mal nicht den ganzen Vormittag Zeit, so empfiehlt es sich, einfach mal eine Schicht auf der Driving Range einzulegen. Diese lässt sich auch hervorragend noch nach Feierabend einschieben. Mit dem praktischen Nebeneffekt, dass man sich dabei nochmal ordentlich abreagieren kann. Der Abschlag legt den Grundstein für Erfolg oder Misserfolg einer Bahn. Und er ist ein hoch komplexer Bewegungsablauf, bei dem die meisten Fehlerquellen bestehen. Das bedeutet aber gleichzeitig auch, dass man hier viel Potential findet, um sein Golf zu verbessern. Wenn der Club-eigene PGA Professional einmal drauf schauen kann und Verbesserungsvorschläge, ist das sogar noch besser. Aber auch wenn nicht, erhält man durch kontinuierliches Training auf der Driving Range eine Routine, die Gold wert ist. Der Bewegungsablauf geht einem sozusagen in Fleisch und Blut über.

Drei Golfer trainieren nebeneinander auf der Driving Range
(Foto: Adobe Stock)

Tipp 6: Trainieren auf dem Putting Green

„Wie soll ich den Anfängern Putten beibringen? Ich kann es ihnen nicht beibringen. Putten muss man selbst erlernen“, sagte einmal ein Golflehrer zum Autor des vorliegenden Beitrags. Damit wollte er nicht etwa mangelnde Bereitschaft ausdrücken, mit seinen Schülern zu üben. Er wollte damit lediglich sagen, dass dieser finale Schritt im Golf – das Loch zu treffen – derjenige ist, der sich am schwersten durch Unterricht vermitteln lässt. Golfregeln kann man jemandem beibringen. An der Technik des Abschlags oder des Chipps kann man arbeiten. Aber auf dem Green muss am Ende jeder selbst lernen, den Ball in die richtige Richtung zu bringen. Hier, auf dem Green, entscheiden sich Matches, Turnierausgänge – und natürlich auch die Entwicklung eines Handicaps. Deswegen geht nichts über „Üben, üben und nochmal üben“ – bis man den Ball fast blind versenkt. 

Im Vordergrund das Loch mit Fahne und im Hintergrund ein Golfer, der in der Hocke mit Ball und Schläger das Grün liest.
(Foto: Adobe Stock)

Tipp 7: Die Basics immer wieder verinnerlichen

Auch nach ersten Erfolgen und einigen Par gespielten Bahnen sollte man sich nicht blenden lassen – man steht immer noch am Anfang. Ein paar Wochen ohne Runde – beispielsweise im Winter – und man staunt mitunter, wie schnell man Dinge auch wieder verlernen kann. Deswegen gilt die Maxime: Die Grundlagen müssen immer wieder geübt werden. Nehmt euch unbedingt diese Zeit – auch wenn dies ab und zu mal zu Lasten einer kompletten Runde geht. 

Tipp 8: Das richtige Equipment ist entscheidend

Man muss nicht abertausende Euro ausgeben, um Golf zu spielen. Dieses Vorurteil ist längst überholt. Aber Vorsicht, denn im Golf ist es wie im Handwerk: Wer billig kauft, kauft zweimal. Und wer zu lange an minderwertigen Schlägern festhält, aus Angst, etwas Geld zu investieren, der wird am Ende der Runde mehr Schläge brauchen als jemand, der einmal ein bisschen Zeit und Geld investiert, um die Schläger zu finden, die zu ihm passen. Sparfüchse sollten hingegen lieber nach Angeboten im Fachhandel oder im Online-Shop stöbern. 

Tipp 9: An Turnieren teilnehmen

Der natürliche Impuls, den die meisten Golfer in sich haben, besagt: „Ein Turnier spiele ich erst, wenn ich einigermaßen gut bin“. Aber eigentlich gibt es keinen Grund für allzu große Scheu vor Turnieren. Man hat nichts zu verlieren, denn schlechter als Handicap 54 wird man nicht. Zwischen 54 und 26,5 kann man sein Handicap nur verbessern. Unterhalb von 26,5 kann man schlechtestenfalls auf diesen Wert zurückfallen. Stattdessen wird man mit großer Sicherheit ein besserer Golfer – selbst wenn man noch zu viele Schläge braucht, um par zu spielen oder gar vorne mitzumischen. Mit jeder Runde und mit jedem Golfplatz lernt man dazu. Man lernt viele andere Golfer kennen, mit denen man sich nicht nur auf persönlicher Ebene austauschen sondern von denen man sich auch technisch einiges abgucken kann. Und die Veranstalter werden sich definitiv über jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin freuen. Da man hier nach der Stammvorgabe spielen kann, sei auch jedem Anfänger empfohlen, an Turnieren in der eigenen Region teilzunehmen.

Golfer wird beim Abschlag eines Balles von Zuschauern beobachtet

Tipp 10: Mitglied in einem Golfclub werden

Es klingt trivial aber auch dieser Tipp ist nicht zu unterschätzen. Denn wer nach absolviertem Platzreifekurs dranbleiben will, der sollte unbedingt auch Mitglied im örtlichen Golfclub werden. Auch hier lassen manche Spieler falsche Sparsamkeit walten. In einem Club ist man automatisch eingebunden zwischen anderen Golfern. Dies steigert ungemein die Motivation, was sich letztlich in mehr Runden niederschlagen wird – versprochen. Wer in einem Golfclub ist, der verabredet sich nicht nur mit den anderen Mitgliedern. Er wird auch häufiger den Anlass bekommen, an einem Turnier teilzunehmen, denn die Clubleitung hat in der Regel alle Turniere in der Region auf dem Schirm und wird unter den Mitgliedern rumfragen. 

Foto: lakobchuck / Envato

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