Das Treffen der Giganten: PGA Championship Vorschau
Die 105. PGA Championship lockt alles an, was Rang und Namen hat. Das Turnier wird in Oak Hill (New York) ausgetragen.
Auch das zweite Major des Jahres lockt wieder die Hochkaräter des Golfs an den Start. Mit einem Gesamtpreisgeld in Höhe von 15 Millionen US-Dollar ist es zwar preislich nicht in der gleichen Liga wie die neuen sogenannten designated Events anzusiedeln. Doch das Turnier hat einen bedeutsamen Stellenwert für die Profis. Jeder möchte am Sonntag gerne die begehrte Wannamaker Trophy als Sieger in den Händen halten.
Alles, was Rang und Namen hat, tritt in Oak Hill an. Das Teilnehmerfeld ist mit 150 Profis ausgereizt. Der Platz ist mit 7.394 Yards/6.761 Metern durchaus lang und hat tückisches Rough, dem die Spieler am besten aus dem Weg gehen sollten.
Der Staat New York hat bislang die meisten PGA Championships ausgetragen. 13 Mal war dies der Fall. Ohio folgt auf Platz 2 mit elf ausgetragenen PGA Championships. In Oak Hills fand das prestigeträchtige Turnier bislang fünfmal statt. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass der Titel um die Wannamaker Trophy seit Einführung des „Stroke Play“ Modus 1958 ganze 14 Mal erst im Play-Off ausgespielt wurde.
Im ersten Jahr der Austragung 1916 lag das Preisgeld bei „schmächtigen“ 500 US-Dollar, was einem heutigen Gegenwert von 13.915 US-Dollar entspräche. Orientiert man sich am heutigen Preisgeld, ist dieses um sagenhafte 539.900% gestiegen, denn der Sieger geht mit einem Scheck über 2,7 Millionen US-Dollar nach Hause.
Rory McIlroy will „Heimvorteil“ ausnutzen
Rory McIlroy konnte die PGA Championship in den Jahren 2012 und 2014 bereits gewinnen. Er ist mit von der Partie und erhofft sich einen kleinen Vorteil, da er die Gegend um Oak Hill eventuell etwas besser kennt als seine Konkurrenten. Seine Ehefrau Erica stammt aus dem benachbarten Rochester und er hat viel Zeit in der Gegend von Oak Hill verbracht.
Nach seiner Proberunde zeigte er sich zufrieden. Kein Wunder, schließlich erhält er Tipps aus berufenem Munde: Tiger Woods hatte sich mit ihm in Verbindung gesetzt, um noch einige Tipps zu erhalten. Ihm seien an Rorys Schwung am letzten Wochenende in Quail Hollow Unstimmigkeiten aufgefallen. Tiger wird aufgrund seiner Operation am rechten Fuß dieses Jahr nicht antreten.
Zu den berechtigten Spielern bei der PGA Championship zählen auch 17 LIV-Spieler. Unter ihnen ist Dustin Johnson, der Sieger des letzten LIV-Events. Außerdem dabei: Cameron Smith, Patrick Reed, Bryson DeChambeau und einige andere Hochkaräter.
Das führte dazu, dass der Nordire McIlroy auf der Pressekonferenz auf deren Teilnahme und den Bestand der LIV in den nächsten Jahren angesprochen wurde. Er verhielt sich hierzu jedoch wortkarg und hatte keine Lust, sich zur saudischen Eventserie zu äußern.
Rahm und Scheffler kämpfen um die Spitze der Weltrangliste
Diese Woche geht es bei der PGA Championship darüber hinaus um ein weiteres Schwergewicht im Golf. Der Kampf um Platz 1 und 2 der Weltrangliste ist erneut eröffnet. Sowohl Jon Rahm als auch Scottie Scheffler sind in Form und werden versuchen, die Spitzenposition für sich einzunehmen.
Rahm hat in dieser Saison bisher anscheinend alles richtig gemacht. Seine Schlagstatistiken liegen alle nahe an der Spitze. Er ist mental stark und Oak Hill – ein anstrengender Austragungsort, der lange Drives und darüber hinaus besondere Kurzspielfähigkeiten erfordert – sollte gut zu seinem Spiel passen.
Jemand, der sich bestens damit auskennt, gute Ergebnisse aneinanderzureihen, ist allerdings Scottie Scheffler. Der große Texaner hat in dieser Saison bereits zweimal gewonnen: die hochklassige WM Phoenix Open und die Players Championship.
Scheffler hat in dieser Saison keinen Cut verpasst und hat bei 13 Veranstaltungen nur ein Ergebnis notiert, das schlechter ist als ein geteilter 12. Platz. Er spielt mal solide, mal spektakulär und steht immer noch auf Platz 2 der Weltrangliste.
Spannung bringen auch die übrigen Teilnehmer in das Turnier. Tony Finau, Xander Schauffele, Jordan Spieth, Justin Thomas, Adam Scott, Justin Rose, Francesco Molinari, Hideki Matsuyama, Viktor Hovland, Tyrell Hatton und Max Homa – um nur einige der Top Spieler zu nennen – vervollständigen das Feld.
Yannik Paul und Stephan Jäger mit am Start – Martin Kaymer sagt verletzungsbedingt ab
Yannik Paul gibt sein Debut. Er gilt als gesetzt für die Teilnahme am Ryder Cup und versucht, seine gute Form am kommenden Wochenende zu bestätigen. Paul spielt am ersten Tag gemeinsam mit Ryder Cup Captain Luke Donald und dem Polen Adrian Meronk in einem Flight. Letzterer konnte kürzlich erst einen Sieg für sich beanspruchen.
Auch Stephan Jäger, der in den letzten Turnieren immer mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam machte, ist über die Warteliste mit ins Feld gerutscht. Er startet an den ersten beiden Tagen mit Si Woo Kim und Anirban Lahiri.
Österreich ist mit dem auf der PGA Tour mittlerweile ebenfalls etablierten Sepp Straka vertreten. Martin Kaymer, seines Zeichens LIV-Spieler, aber durch seinen damaligen Sieg bei der PGA Championship dauerhaft spielberechtigt, hat seine Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt.