PGA Tour 2K21: Golfen an der Konsole

Coverbild von 2K21 mit virtuellem Justin Thomas, der die Hände nach dem Abschlag hinter dem Kopf hält.

Bislang hatten Golf- und Videospielbegeisterte mit „Mario Golf“ oder aber der „Tiger Woods“-Reihe von EA wenig Auswahl, um überzeugende Golf-Spiele zu finden. Mit „PGA Tour 2K21“ hat sich das nun geändert.

2K und HB Studios brachten mit dem Videospiel genau die Golfsimulation auf den Markt, die bislang gefehlt hat. „PGA Tour 2K21“ vermittelt eine realistische Vorstellung vom Golfsport und bringt Gamern das Spiel etwas näher. Sowohl Profis als auch Anfänger können dabei neues lernen. Originalgetreue Kurse, tiefgängiges Gameplay und offizielle Lizenzen verleihen dem Spiel das gewisse Etwas.

Sowohl für Einsteiger als auch für Profis

2019 entwickelte HB Studios bereits die Hardcore-Golf-Simulation „The Golf Club“, die aufgrund ihres hohen Niveaus allerdings kaum überzeugen konnte. Mit „PGA Tour 2K21“ und in Zusammenarbeit mit 2K konnte HB Studios dies nun aber endlich. Wer bereits Golferfahrung mitbringt, kann den Schwierigkeitsgrad erhöhen und einige der Hilfen deaktivieren – so bekommt man das Spielerlebnis aus „The Golf Club“. Anfänger hingegen können mithilfe eines kurzen und äußerst gut erklärten Tutorials sowie unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten ihr Spiel stetig verbessern.

Nach einigen Spielen ist man auch als unerfahrener Golfer oder Golf-Gamer recht gut unterwegs und kann Erfolge feiern. Mit der Zeit und zunehmendem Spielgefühl wächst das Selbstbewusstsein und man kann sich vielleicht auch mal an den ein oder anderen gewagteren Schlag trauen. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, da analysiert man jede kleine Unebenheit auf dem Green, plant seinen Putt bis ins Detail und weiß spätestens dann, dass das Spiel einen in seinen Bann gezogen hat.

Original-Golfkurse wurden vermessen

Der Golfsport hat noch immer den Ruf, eine gemächliche Sportart zu sein. Mit diesem Vorurteil müssen wir aufräumen, denn die unterschiedlichen Kurse, ihre Besonderheiten ebenso wie beispielsweise der Wind machen das Spiel zu einer Zitterpartie, die ein hohes Maß an Konzentration fordert.

Während unserer Testphase haben wir bei einem Spiel nach einem längeren Abschlag aufs Green so mitgefiebert, als wären wir einer der Teilnehmer auf der PGA Tour. Hat man es dann geschafft, und den Ball mittels Birdie, Eagle oder sogar Hole-in-One verwandelt, ist die Freude riesengroß.

Das mitreißende Gefühl rührt teilweise sicherlich auch daher, dass ein Großteil der Kurse per Drohne vermessen wurden und die Spieler deshalb auf originalgetreuen Golfplätzen abschlagen. Was dafür alles nötig war, erklären die Entwickler im folgenden YouTube-Video:

Die Golfplätze sind das eine. Das Andere ist das großartige Feedback, was zu dem immersiven Spielgefühl beiträgt. Wenn ein Schlag mal daneben ging, ist der Spieler sofort im Bilde, woran es gelegen hat. Die Steuerung ist außerdem schnell gelernt und nicht überfordernd. Was uns beim Spielen allerdings gewundert und hat, ist, dass die Windstärke nicht immer dieselbe Auswirkung auf den Flug des Balls hat. Das Golferlebnis wird davon trotzdem nicht zerstört.

Fortschrittsystem nicht ausreichend durchdacht

Sowohl mit Gameplay als auch mit den Plätzen kann „PGA Tour 2K21“ glänzen, aber ganz ohne Fehler ist das Spiel dann leider doch nicht. Die Spieler bekommen zwar die Möglichkeit, gegen zwölf bekannte Golfer wie Justin Thomas oder Bryson DeChambeau auf 15 offiziellen Kursen wie den TPC Sawgrass anzutreten, können aber nicht in die Rolle der Profis schlüpfen. Die Turnierteilnahme sowie alle andere Modi können nur mit dem eigenen, erstellten Golfer gespielt werden. Während es im Karriere-Modus durchaus einen Sinn ergibt, den eigenen Charakter zu spielen, wäre es in den anderen Modi schön gewesen, auch einmal mit der Figur eines Golfprofis abschlagen zu können.

Wo wir gerade beim Thema Profis sind, ist aufgefallen, dass keine weiblichen Spielerinnen zur Auswahl stehen. Zwar können Spieler auch eine Golferin erstellen, sie nehmen mit ihr allerdings an der PGA Tour teil. In dem Spiel steckt viel Potential. Vielleicht wäre es möglich, dass wir die LPGA Tour in „PGA Tour 2K22“ spielen können oder ein eigenständiges Spiel bekommen. Unsere Redaktion würden sich auf jeden Fall darüber freuen.

Als Fan von Rollenspielen hat mich außerdem gestört hat, dass das Fortschrittsystem nicht ausreichend durchdacht zu sein scheint. Nach jedem Turnier erhalten die Spieler Erfahrungspunkte, die nur das Level steigen lassen, ein Fähigkeitensystem dabei aber völlig fehlt. Die Erfahrungspunkte ergeben deshalb wenig Sinn, denn der Golfer hat das ganze Spiel über die gleichen Grundvoraussetzungen – was grundsätzlich passend für das Competetive ist – und wir können uns nur durch die Spielweise verbessern.

Wer ins nächste Level kommt, wird dennoch belohnt: mit Kleidung und Accessoires. Teilweise ist das sogar das ernannte Ziel, denn auch durch das Erfüllen von Sponsorenaufträgen können die Spieler sowohl Kleidung als auch Schläger freischalten. Wer das Turnier gewinnt, erhält Geld, um davon Schläger und Kleidung zu kaufen.

Rich Beam und Luke Elvy sorgen für Stimmung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die größte Stärke von „PGA Tour 2K21“ ganz klar in den originalgetreuen Plätzen liegt. Auch für Neulinge ist das Spiel einsteigerfreundlich gestaltet und überfordert zu keiner Zeit. Nach drei bis vier Runden schalten die meisten Spieler sogar die ein oder andere Hilfe aus. Die Sprecher Rich Beam und Luke Elvy sorgen mit Witz und Charme für gute Stimmung – auch bei schlechten Schlägen.

Der Online-Modus ist mein persönlicher Lieblingsmodus, denn dadurch können Spieler virtuell gemeinsam auf die Runde gehen. Wen der Beruf des Golfplatzarchitekten interessiert, der bekommt die Möglichkeit, sich seinen eigenen Platz zu designen. „PGA Tour 2K21“ hat mich überzeugen können und seitdem spiele ich jede Woche eine virtuelle Runde Golf – allein oder mit Freunden.

Wir bedanken uns für die freundliche Zusammenarbeit mit gamelia.de.

Titelbild: 2K und HB Studios Multimedia Ltd.

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