Kommentar: Nick Dunlap könnte der nächste große Star werden

Golfer Nick Dunlap hält ein Mikrofon

Nachdem der 20-jährige Nick Dunlap sensationell beim The American Express gewonnen hat, durfte er die Siegprämie aufgrund seines Amateur-Status nicht behalten. Nun hat Dunlap seinen Vertrag als Profi unterzeichnet. Es ist die absolut richtige Entscheidung.

„Die leichteste und gleichzeitig die schwierigste Entscheidung“ seines Lebens sei es gewesen, den Vertrag zu unterzeichnen, der Nick Dunlap zum Golf-Profi macht. Dies sagte der 20-Jährige während der Pressekonferenz, bei der er diesen Schritt bekannt gab. Wie er das meinte, lässt sich nur erahnen.

Die leichteste Entscheidung ist es, weil der junge Mann aus Birmingham, Alabama seit Kindesbeinen davon geträumt hat, als Profi auf der PGA Tour spielen zu können. Dass er sich nun seinen eigenen Tour-Plan erstellen kann, sei für ihn schlicht unglaublich, erklärte der Shootingstar. Und natürlich zielte die junge Golf-Karriere an der University of Alabama auf nichts anderes ab, als auf ebenjene Profi-Karriere.

Dunlap schlägt beim American Express

Warum ist es also gleichzeitig die schwierigste Entscheidung? Weil es nun kein zurück mehr gibt. Dunlap kann von nun an nicht mehr behaupten, irgendwann mal eine Jungen-Fantasie gehabt zu haben, im Erwachsenenalter jedoch in der Realität angekommen zu sein. Denn die Fantasie ist nun Realität. Und so muss er sich auch mit einem möglichen Scheitern auseinandersetzen. „Make it or break it“.

Nach diesem Scheitern sieht es freilich nicht aus. Dunlap ist der erste seit Tiger Woods, der sowohl U.S. Junior Amateur als auch U.S. Amateur Champion geworden ist. Und seit seinem sensationellen Coup beim The American Express ist er der erste Amateur-Sieger auf der PGA Tour seit Phil Mickelson. Nicht grade die schlechtesten Vergleichsgrößen.

Sportlich hoch talentiert und charakterlich gefestigt

Auch charakterlich scheint Dunlap bereits ein großer zu sein. Seitdem er im Rampenlicht steht, gibt er sich in sämtlichen medialen Auftritten enorm bescheiden. Häufig betont er, wie dankbar er seinen Eltern ist, die ihm seinen Erfolg erst ermöglicht haben.

Als er bei der Pressekonferenz zum Eintritt in den Profi-Sektor die Tränen nicht zurückhalten konnte, stand seine Mutter in der ersten Reihe auf und wollte ihm ein Taschentuch reichen. „Thanks, I’m good, Mum“, antwortete Nick. Ebenso dankbar zeigt er sich gegenüber seinen Team-Kameraden an der University of Alabama und im besonderen Head Coach Jay Seawell, zu dem er ein dichtes Verhältnis hegt und der ihn auch bei ebenjener Pressekonferenz vorstellte.

Sportlich hoch talentiert und persönlich gefestigt: Es spricht einiges dafür, dass wir von dem Ausnahmetalent in Zukunft viel hören werden. Mit seinem Turniersieg hat er sich die Teilnahme an den sieben Signature Events in dieser Saison ebenso gesichert wie an drei der vier Majors: Dem Masters, der PGA Championship sowie der U.S. Open. Und dann wird er die erspielten Preisgelder auch behalten dürfen.

Fotos: AFP

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