Wind, Wasser, Wedges: Der Golf- & Countryclub Heiloo im Norden der Niederlande

Das Clubhaus in Heiloo an einem Teich

Unweit der niederländischen Nordseeküste liegt der GC Heiloo. Eine schöne Neun-Loch-Anlage, die durch Wind, Wasser und Bunker geprägt ist. Wedges sind hier nicht nur zum Herausspielen aus den Sandhindernissen, sondern vor allem für die unterschiedlichen Anspielsituationen wichtig. Auch neben den Grüns und Fairways weiß die Anlage mit Übungsgrüns, Clubhaus und einem herzlichen „Willkommen“ für seine Gäste zu gefallen.

Die niederländische Urlaubsregion Noord-Kennemerland ist den meisten deutschen Touristen durch die Strandbäder Egmond und Bergen aan Zee bekannt. Doch neben scheinbar endlosen Stränden, einladenden Beachpavillons und Geschäften weist das Hinterland auch eine Reihe an Golfanlagen auf. Einer dieser Golfplätze liegt am Rand des Dorfes Heiloo, circa sieben Kilometer von der Küste entfernt.

Das Clubhaus in Heiloo mit Puttinggrün im Vordergrund

Der Golf- & Countryclub Heiloo empfängt seine Gäste in einem modernen Clubhaus. Neben sanitären Anlagen und Umkleideräumen sind hier das Sekretariat sowie ein Pro-Shop untergebracht. In der Clubgastronomie lässt sich sowohl im Gastraum als auch auf der Terrasse vorzüglich verweilen. Mit Blick auf das neunte bzw. 18. Grün genießen Golfer*innen warme und kalte Getränke ebenso wie regionale Speisen. Fußläufig vom Clubhaus befinden sich Übungslöcher zum Pitchen sowie ein großzügiges Puttinggrün. Die Driving Range liegt außerhalb der Anlage, jenseits der Zufahrtsstraße.

Wasser und Bunker als Designelemente

Vom ersten Abschlag aus geht es recht gerade auf die Par-4-Bahn. Wir merken bereits zu Beginn der Runde, dass der Wind hier einen entscheidenden Faktor spielen wird. Wie für diesen Landstrich charakteristisch, gibt es relativ wenig Bewuchs, der das dritte Element in Schach halten könnte. Als spielerschwerende Gestaltungselemente haben sich die Platzdesigner Wasserhindernisse und zum Teil tiefe Bunker ausgedacht. Dennoch landen wir mit einem Annäherungsschlag über einen Graben auf dem Grün, das mit zwei Putts bezwungen wird.

Das erste Grün in Heiloo

Von den gelben Abschlägen erstreckt sich die Neun-Loch-Anlage bei zwei Runden über 5240 Meter. Dabei ist der zweite Durchgang um 90 Meter länger, was auf unterschiedliche Tee-Boxen in beiden Runden zurückzuführen ist. Wir spielen an diesem verregneten Tag im Juli jedoch nur die „Front Nine“ und denken uns die Längenunterschiede der entsprechenden Bahnen. Entscheidend für den Score ist in unseren Augen lediglich der variierende Abschlag an der sechsten Bahn. Doch dazu später mehr.

Doglegs und kurze Par-3-Bahnen

Die zweite Bahn ist als leichtes „Dogleg“ nach links gestaltet. Dass dies jedoch eher eine minimale Richtungsänderung als ein wahres „Hundebein“ ist, werden wir noch im Verlauf der Runde erfahren. Es folgt die dritte Spielbahn: ein kurzes Par 3, das auch den „Shorthittern“ die Möglichkeit eröffnet, das Grün mit dem ersten Schlag zu attackieren. Bewacht wird das Kurzgemähte von zwei Bunkern, links und rechts des Vorgrüns, die allerdings bei geraden Schlägen nicht ins Spiel kommen.

Die fünfte Bahn in Heiloo

Zu Beginn des vierten Lochs müssen wir uns erstmal über den genauen Verlauf des Fairways im Klaren werden. Wir haben das einzige Par 5 vor uns. Es verläuft in einer langen Rechtskurve über 430 Meter. Auf dieser Bahn kommt uns das erste Mal so richtig Wasser als Hindernis in die Quere. Zum einen wird die gesamte Bahn auf der linken Seite vom Nass begleitet. Zum anderen wird sie durch einen Wassergraben etwa auf der Hälfte geteilt. Wir liegen mit einem verunglückten zweiten Schlag im Rough und haben alle Hände voll zu tun, durch das dichte Gras den Weg zurück aufs Fairway zu finden.

Signature Hole

Nachdem wir uns auf zwei Bahnen bereits mit mehr oder weniger starken Richtungsänderungen anfreunden konnten, kommt mit der Fünften nun das „Signature Hole“. Dieses „Dogleg“ knickt in unübersichtlichem Terrain stark um 90 Grad nach rechts ab. Wie diese Bahn zu spielen ist, muss jede*r Spieler*in für sich herausfinden. Dass viele von ihnen versuchen werden, durch den Knick zu spielen, haben die Erschaffer der Anlage vermutet. Daher haben sie auf der „Tiger Line“ zwei langgezogene Bunker platziert. Diese sollen zu kurz oder zu ungenau gespielte Bälle aufnehmen und die Annäherung auf das Grün erschweren. Leider müssen auch wir diese Erfahrung machen, da unsere fehlenden Platzkenntnisse die verlockende „Abkürzung“ provoziert haben.

Der sechste Abschlag in Heiloo

Der sechste bzw. 15. Abschlag ist versetzt angelegt. Je nach Fahnenposition steht in der ersten Runde ein das Ziel verdeckender Baum zwischen den Spieler*innen und dem Grün. Im zweiten Durchgang muss man dagegen über Ausläufer der Bunker der fünften Bahn spielen und hoffen, nicht kurz vor dem Grün in einem tiefen Topfbunker zu verschwinden. Hier haben sich die Platzdesigner alle Mühe gegeben, die zu überwindenden 159 Meter nicht zu leicht erscheinen zu lassen.

So gut wie ein Inselgrün

Auch die folgende Bahn, die wiederum aus zwei Positionen angespielt werden kann, hat einen besonderen Reiz. Nach zwei geraden Schlägen auf ein großzügiges Fairway, liegt das Zielgebiet, von Wasser umgeben, rechts der Bahn. Hier sind ebenfalls Vorkenntnisse der Topographie von Vorteil, um zu entscheiden, wann und wie man den Annäherungsschlag ansetzt. Nachdem wir den Ball im Loch versenkt haben, wenden wir uns dem vorletzten Loch, einem kurzen Par 3 zu. Die Schwierigkeit hier besteht darin, den Abschlag in den starken Gegenwind zu spielen. Vorsichtshalber nehmen wir „einen Schläger mehr“.

Ein Topfbunker in Heiloo

Das abschließende „Dogleg“ führt nach links zum Clubhaus zurück. Im Knick steht sicherlich nicht zufällig ein Baum im Weg. Auch der abschließende Graben, etwa 100 Meter vor dem Grün, wird nicht nur aus Entwässerungsgründen angelegt worden sein. Doch der Rückenwind hilft, beides in zwei Schlägen zu überwinden. Das Grün, in Spielrichtung von zwei Sandkuhlen geschützt, ist recht groß und leicht onduliert. Unter den interessierten Blicken der Terrassenbesucher*innen beenden wir die kurzweilige Runde.

Par-3-Kurzplatz im Bau

Unser Fazit fällt positiv aus. Der Platz zeigt sich in einem guten Zustand. Trotz des trockenen Wetters der letzten Wochen gibt es kaum braune Stellen. Die Grüns sind dicht wie ein Teppich und nicht zu schnell. Als Gast wird man freundlich empfangen, die Verständigung ist auf Englisch problemlos. Die Greenfeepreise betragen unter der Woche 36 bzw. 60€, was im guten Mittel liegt. Dass sich ein Besuch auch zu einem späteren Zeitpunkt lohnen wird, darauf weist mich Clubsekretärin Judith hin: „Wir bauen gerade einen Par-3-Kurzplatz, der im September oder Oktober fertig sein wird“. Dies ist für uns ein weiterer Grund, nochmal nach Heiloo zurückzukommen.

Fotos: Frank Biller

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/ 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert