Das Hole-in-One: Der begehrteste Schlag im Golf

Golfer Sam Ryder jubelt vor begeisterten Zuschauermassen

Es ist der beste Schlag, den man im Golfsport erzielen kann: Das Hole-in-one. Jeder Golfer träumt davon, den Ball mit einem einzigen Schlag über mehrere hundert Meter ins Loch zu bugsieren. Gelingt dies, so ist der Jubel in der Regel groß. 

Der Spieler konzentriert sich und blickt über die Bahn. Er fühlt sich gut, hat bereits die letzten Löcher ordentlich gespielt. Nichts tut ihm weh, die Sonne scheint, es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Das Loch ist nicht allzu weit – ein mittleres Par 3. Er sieht das Grün, die Fahne, das Loch. Abschlag. Prima getroffen, der Ball wird lang und länger. Er landet auf dem Grün, springt zweimal auf, rollt. Rollt schon fast zu gut. Ist es denn möglich? Er geht rein. Hole. in. One. 

Lowrys Hole-in-One auf der 17 im TPC Sawgrass

 Der bestmögliche Schlag, den ein Golfspieler treffen kann. Manche sprechen auch – analog zum Tennis – von einem Ass. Die Wahrscheinlichkeit eines Hole-in-Ones, ist denkbar gering. Es muss schon alles Mögliche zusammenkommen. Der Abschlag muss perfekt ausgeführt sein aber auch der Wind muss mitspielen. Ganz klar, das Hole-in-one ist etwas Besonderes für jeden Golfer und jede Golferin. Nicht umsonst führt die PGA Tour eine genaue Auflistung aller Asse – zumindest all jener, die seit 1983 geschlagen wurden. Seit diesem Jahr listet die Tour nämlich jedes Turnier Loch für Loch.

Auf dieser Liste kann man sehr gut schmökern und sich in den Statistiken verlieren. Die deutsche Golflegende Bernhard Langer hat in seiner PGA-Karriere beispielsweise lediglich ein einziges Hole-in-One geschafft: 2007 bei der Bob Hope Chrysler Classic. Im vergangenen Jahr 2022 wurden auf der Tour insgesamt 31 Hole-in-Ones geschlagen. Unvergessen dabei natürlich Shane Lowrys Husarenstück bei The Players Championship. Auf dem Signature Hole, der Nummer 17, lochte der Ire direkt ein. Im ausrichtenden Golfclub, dem TPC Sawgrass, liegt die 17 auf einer kleinen Halbinsel, fast komplett umgeben von Wasser.

Golfer Shane Lowry in einem hellblauen Poloshirt
Shane Lowry gelang ein legendäres Hole-in-One auf der 17 des TPC Sawgrass. (Foto: Getty)

Dieses Par 3 ist deshalb gefürchtet bei den Weltklasse-Golfern und viele sagen, dass es sich um die wohl berühmteste Bahn im Golfsport handelt. Doch am 12. März 2022 gelingt dem sympathischen Lowry das undenkbare und sein Ball findet den direkten Weg ins Ziel. Entsprechend ekstatisch war der Jubel auf den Rängen und auf dem Golfplatz. Mit dem Turniersieg hatte Lowry diesmal nichts zu tun. Dieser ging an Cameron Smith, während Lowry mit dem geteilten 13. Platz Vorlieb nehmen musste. Doch in den Köpfen der Fans bleibt vor allem Shanes grandioser Schlag in Runde drei am 17. Loch. Es ist eben ein Stück weit Magie, die das Phänomen Hole-in-One umgibt.

Für den Schlag seines Lebens belohnt werden

Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland und Österreich „The Hole in One Club“. Dieser Klub funktioniert quasi wie eine Versicherung – nur dass die Auszahlung nicht im Schadensfall erfolgt, sondern im Glücksfall. Was bedeutet das? Jedes Mitglied zahlt eine Gebühr von 49 oder 79 Euro. Dafür erhält man zwölf Monate lang für jedes Ass die Ausschüttung von 2.000 beziehungsweise 5.000 Euro. Aber damit nicht genug – damit der Spieler das Hole-in-One und das zugehörige Preisgeld auch wirklich auskosten kann, übernimmt The Hole in One Club beim ersten Mal auch die zugehörige Runde, die anschließend im Clubhaus geschmissen wird – bis zu einem Wert von 500 Euro. 

Titelbild: AFP

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