Playoff-Krimi beim RBC Heritage: Fitzpatrick erfüllt sich Kindheitstraum

Der Golfspieler Matt Fitzpatrick hält in seiner rechten Hand ein Pokal und in der linken eine Art von Stofftier in der Form einer Pylone

So manchem Zuschauer muss es wie ein Déjà-vu vorgekommen sein: schon wieder Playoff beim Heritage, schon wieder mit Vorjahressieger Jordan Spieth. Diesmal jedoch verhinderte Matt Fitzpatrick am dritten Extraloch die erfolgreiche Titelverteidigung. Für den neuen Champion war es ein ganz spezieller Moment.

Schon in seiner Kindheit war Fitzpatrick mit seiner Familie regelmäßig von England nach Hilton Head Island gereist. Das Heritage hat deshalb für ihn einen besonders hohen Stellenwert. Harbour Town Golf Links bezeichnet er als seinen zweitliebsten Kurs nach Augusta.

Mit einer 66 und einer 70 in den ersten beiden Runden legte Fitzpatrick den Grundstein für seinen späteren Erfolg. Ganz vorne tummelten sich aber zunächst noch andere Spieler. Aaron Rai führte nach einer überragenden 63 am Donnerstag, Jimmy Walker übernahm die Spitzenposition am Freitag. Auch Jon Rahm ließ seine Klasse aufblitzen und lieferte mit einer 64 das beste Ergebnis der zweiten Runde. Am Ende landete der Masters-Champion auf dem geteilten 15. Platz.

Am Moving Day eroberte dann Fitzpatrick mit einer 63 die Führung – zusammen mit dem Auftakthammer von Rai die beste Runde des Wochenendes. Erster Verfolger nach dem Samstag war Patrick Cantlay mit einem Schlag Rückstand. Einen weiteren Schlag dahinter lauerte Jordan Spieth.

Traumkonstellation am Sonntag

Bei der vergangenen Heritage-Ausgabe hatten sich Spieth und Cantlay noch im Playoff gegenübergestanden. Diesmal bildeten die beiden zusammen mit Fitzpatrick einen hochinteressanten Final-Flight.

Der Titelverteidiger erwischte in der Schlussrunde den besten Start: Mit vier Birdies auf den ersten sechs Löchern katapultierte sich Spieth nach oben. Das Spitzentrio lag nun fast gleichauf und es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch.

Auch Cantlay machte sich nach zwei aufeinanderfolgenden Birdies auf der 9 und der 10 Hoffnung auf Revanche für die letztjährige Playoff-Niederlage. Dann unterliefen ihm jedoch zwei aufeinanderfolgende Bogeys auf der 13 und der 14. Aus dem Drei- wurde dadurch ein Zweikampf.

Der perfekte Annäherungsschlag

Auf den letzten Bahnen konnte sich weder Fitzpatrick noch Spieth absetzen. Beide beendeten die 72 Löcher mit einem Gesamtergebnis von 17 unter Par. Zum zweiten Mal in Folge musste beim Heritage das Playoff für die Entscheidung sorgen – erneut mit Beteiligung von Spieth.

Dieser erarbeitete sich im Stechen zunächst auch die besseren Chancen: Auf der 18 und dann auf der 17 puttete er jeweils aussichtsreich zum Sieg, doch beide Versuche fielen ganz knapp nicht.

Zurück auf der 18 nutzte Fitzpatrick das aus. Nach fünfmal Par auf dieser Bahn gelang ihm im entscheidenden Moment das erste Birdie des Wochenendes. Im Schatten des ikonischen Leuchtturms platzierte er seinen zweiten Schlag direkt vor die Fahne. Spieth konnte nicht mehr kontern und Fitzpatrick lochte zum Sieg. Nach den U.S. Open im vergangenen Jahr war es sein zweiter Triumph auf der PGA Tour – und dazu noch ein ganz besonderer.

Foto: AFP

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