Pompös, chaotisch, unterhaltsam: So war der Netflix Cup

Ein Mann mit nacktem Oberkörper feiert vor einem Pokal

Beim ersten Live-Sport-Event von Netflix spielten vier Formel-1-Piloten ein Golfturnier im Team mit je einem Profi. Das Spektakel im Vorfeld des Las Vegas Grand Prix war so, wie man es erwarten konnte: gewöhnungsbedürftig für Golfpuristen, durchaus unterhaltsam für alle anderen.

Der Streaming-Dienst hatte für seine Live-Sport-Premiere ordentlich aufgefahren: Die berühmte „Sphere” diente als gigantische Werbetafel und außergewöhnliche Hintergrundkulisse. Stars wie der Schauspieler Mark Wahlberg oder der DJ Steve Aoki tummelten sich im Wynn Golf Club. Moderatorin Kay Adams und Golfprofi Joel Dahmen kommentierten das Geschehen mit verschiedenen Gästen. Auf dem Platz wurden die Akteure von dem Comedian Bert Kreischer und dem ehemalige Footballspieler Marshawn „Beastmode“ Lynch begleitet.

Einer fehlte allerdings – zunächst – in dem Trubel: Collin Morikawa musste seine Teilnahme wegen einer Rückenverletzung kurzfristig absagen, unterstützte aber zwischendurch das kommentierende Duo. An seiner Stelle spielte Tony Finau zusammen mit Pierre Gasly (BWT Alpine F1 Team). Ihre Gegner im Matchplay waren Max Homa und Alex Albon (Williams Racing). In der anderen Partie traten Rickie Fowler und Lando Norris (McLaren Racing) gegen Justin Thomas und Carlos Sainz (Scuderia Ferrari) an.

Zwei Golfer stehen im Rough mit buntem Hintergrund

Ausgetragen wurden die Duelle im Scramble-Modus – aber das war es auch schon mit den klassischen Golfregeln. Stattdessen hatte man sich allerlei einfallen lassen, um den Unterhaltungsfaktor zu erhöhen. Passend zur Formel 1 wurde das erste Loch von dem Team gewonnen, das am schnellsten den Ball versenkte. Das sorgte für chaotische Szenen, denn alle Spieler schlugen gleichzeitig ab und rasten dann mit dem Golfcart zum Grün.

Am dritten Loch wurde der längste Drive mit einem Mulligan belohnt. Am fünften Loch durften die Teilnehmer in Anlehnung an die Serie „Squid Game” nur in bestimmten Momenten abschlagen und bei einem Hole-in-one wären 4,56 Millionen US-Dollar an eine Wohltätigkeitsorganisation gegangen. Weil keines zustande kam, wurden es stattdessen 456.000.

Zwei verdiente Champions

Im ersten Match gewannen Thomas und Sainz deutlich gegen Fowler und Norris – auch dank des Ferrari-Piloten. Dieser stellte sich als bester Golfer unter den Fahrern heraus. Nach sechs von acht Löchern stand hier bereits das siegreiche Team fest. Danach mussten Thomas und Sainz allerdings lange auf ihre Finalgegner warten, denn das zweite Duell wurde erst am letzten Loch entschieden. Finau und Gasly setzten sich am Ende dieser engen Partie gegen Homa und Albon durch.

Für das Finale ging es zurück zum Anfang: Am ersten Loch wurde die Entscheidung per „Nearest to the Pin” herbeigeführt. Nach den achtbaren Versuchen von Gasly und Sainz ließ Finau seinen Abschlag etwas zu kurz. Thomas nutzte das aus und krönte sich und seinen Partner zu den allerersten Netflix-Cup-Champions. Ihre Trophäe überlebte die Siegerehrung allerdings nicht: Als sie von Sainz fallengelassen wurde, zerbrach sie in ihre Einzelteile.

Fotos: AFP

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