Sentry Tournament of Champions: Rahm siegt nach fulminanter Aufholjagd
Jon Rahm hat mit dem hochkarätig besetzten Sentry Tournament of Champions das erste PGA-Highlight im Jahr 2023 gewonnen. Doch mindestens genauso eindrücklich wie der Triumph des Spaniers bleibt die Tragödie des Collin Morikawa im Gedächtnis, der einen komfortablen Vorsprung kurz vor Schluss noch verspielte.
Der Kapalua Course auf Hawaii ist bekannt dafür, dass besonders gute Ergebnisse erspielt werden. Breite Fairways und viele Bahnen, die stark bergab gehen. Longhitter können hier ihre Stärken zeigen.
Alles sah nach einem grandiosen Sieg von Collin Morikawa aus, nachdem dieser an den ersten drei Turniertagen beeindruckende Runden vorlegte. Immerhin ging er mit sechs Schlägen Vorsprung in die Finalrunde. Der problemlose Durchmarsch wurde am Sonntag jedoch jäh ausgebremst.
Morikawa konnte auf den ersten Bahnen das Niveau der ersten drei Tage zwar nicht halten. Mit drei Birdies auf den Frontnine hielt er die Verfolger jedoch bis Bahn 13 auf Abstand.
Morikawas denkwürdiger Einbruch
Es sollte eines der bittersten Finishs folgen, die wir seit langem erlebt haben. Nach 67 bogeyfreien Bahnen folgten mit Bahn 14, 15 und 16 gleich drei Bogeys in Folge und er lag somit plötzlich nur noch even Par für den Tag. Man merkte beim Zusehen, wie Morikawa das Blut in den Adern gefror, als ihm selbst banale Schläge nicht mehr gelangen.
Ein dünn getroffener Bunkerschlag auf der 14, der über das Grün hinausging. Ein fett getroffener Pitch auf der 15, der nur die halbe geplante Strecke machte und nicht einmal das Grün erreichte. Zu allem Überfluss folgte auf Bahn 16 dann noch ein misslungenes up and down nach einem weiteren misslungenen Pitch und anschließenden zwei Putts und schon war der Vorsprung dahin. Die Nummer 11 der Weltrangliste spielte am Finaltag tatsächlich die zweitschlechteste Runde des ganzen Feldes.
Just in diesem Moment spielte sich Jon Rahm parallel zu Morikawas Einbruch mit einem Eagle in die Führungsposition und ging mit -9 für den Tag plötzlich mit zwei Schlägen Vorsprung auf seine letzte Bahn. Rahm ließ nichts mehr anbrennen und beendete die 18. Bahn nochmals mit einem Birdie. Die sensationelle Schlussrunde mit -10 am Finaltag brachte ihn auf ein Gesamtergebnis von -27.
Morikawa hingegen hätte die letzte Bahn mit einem Albatros beenden müssen, um noch in ein Playoff zu gelangen. Dies gelang ihm (erwartungsgemäß) nicht, so dass er sich durch sein Birdie auf der letzten Bahn mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 1,5 Millionen US Dollar begnügen musste. Rang 3 teilten sich Tom Hoge und Max Homa mit einem Gesamtergebnis von -23.
Jon Rahm erhielt die begehrte Trophäe in Form eines Delphins in einer Welle und einen beachtlichen Siegercheck in Höhe von 2,7 Millionen US Dollar.
Foto: AFP