„Sport. Natur. Familie“: Das Spa & GolfResort Weimarer Land – Teil 1

Ein Clubhaus auf einem Golfplatz

Ein Slogan, eine Vision, drei Plätze: In Thüringen, unweit der Klassikstadt Weimar, liegt das Spa & GolfResort Weimarer Land. 45 Bahnen, ein Hotel, eine Wellnessoase und ein Clubhaus der besonderen Art locken Golfer*innen aus der ganzen Welt. Selbst der Profifußball ist hier vertreten.

Ein Tag im Juli 2023. Wolkenfetzen schweben über das Weimarer Land. Es hat seit Wochen nicht mehr geregnet. Die Sonne bahnt sich ihren Weg und erwärmt die Spielbahnen. Die Gräser auf den Fairways und im Rough könnten dringend Niederschlag vertragen. Aber der ist erstmal nicht in Sicht. Franz Reimann, Club Manager des Golfresorts, weist beim „Check In“ beinahe entschuldigend auf braune Stellen des Platzes hin. „Aber die Grüns werden von uns täglich gewässert, mehr geht bei einer so großen Anlage nicht.“ Wir versichern, dass wir dafür Verständnis haben, schließlich leidet nicht nur diese Anlage unter den veränderten klimatischen Bedingungen.

Golfplätze mit Bezug zur Weimarer Klassik

Im Kaltstart geht es auf einen der beiden 18-Loch-Kurse. Wir haben uns für den sog. Feininger-Course entschieden. Außerdem gibt es noch den Goethe-Course mit 18 Bahnen sowie den Königin-Luise Neun-Loch-Platz. „Auch unser Kurzplatz hat ein Rating“, erklärt Reimann nicht ohne Stolz. Doch heute stehen die 18 Bahnen im südöstlichen Bereich des Golfresorts mit Blick auf die Stadt Blankenhain auf dem Programm. Benannt ist der Course nach Lyonel Feininger (1871 – 1956), einem der bedeutendsten Maler der Klassischen Moderne. Der Bezug zu Weimar ergibt sich aus dem Wirken des Meisters in den Jahren 1919 bis 1925 am dortigen „Bauhaus“.

Fahne biegt sich im Wind

Bäume, Bunker, Brunnen

Der Feininger-Course, ein PAR 71 Platz, erstreckt sich von den gelben Abschlägen über insgesamt 5706m. Die Bahnen verteilen sich auf einem leicht welligen Gelände, das vom ersten bis zum letzten Abschlag ansteigt. Der Bewuchs ist überschaubar: Vereinzelte Bäume, Sträucher, Gräser. „Es wurden in den letzten Jahren insgesamt 3000 Bäume gepflanzt, die, wie der Rest der Anlage, durch Wasser aus einem Brunnen bewässert werden“, weiß Reimann. „Wenn diese in einigen Jahren ausgewachsen sein werden, wird sich der Platz ganz anders spielen“. Wir merken es bereits jetzt schon an einig Stellen der Anlage: Auf der 16. Bahn ragt z.B. eine Gruppe von „Setzlingen“ in das Fairway hinein und geben einen Eindruck von dem, was der Clubmanager in Aussicht stellt.

Platzdesign made in Westfalen

Die ersten neun Loch spielen sich relativ eben. Als typische Hindernisse hat sich das Planungsbüro Städler & Reimuth aus dem westfälischen Münster (Topf-)Bunker und Wasserhindernisse ausgedacht. Diese verengen die Fairways, verstellen den Blick auf die Grüns und fordern die „Tiger Liner“ unter den Golfer*innen zu gewagten Schlägen heraus.

Viele Golfcarts vor einem Fachwerkhaus

Wir empfinden die Teiche als besonders reizvoll: Mit Uferpflanzen bewachsen und durch repräsentative Mauern aus groben Steinen verstärkt, erstrecken sie sich häufig über mehrere Bahnen. Dadurch kommt es uns so vor, als hätten wir auf der einen oder anderen Bahn ein „Déjà-vu“.

Anleihe an St. Andrews

Am dritten Loch wartet eine Besonderheit auf uns: Am Ende des Doglegs erstreckt sich ein, von zwei Bunkern und einem Wasserhindernis bewachtes, langgezogenes Grün. Auf dem Kurzgemähten angekommen erkennen wir, dass wir ein waschechtes Doppelgrün vor uns haben. Assoziationen mit den charakteristischen Grüns in St. Andrews kommen unweigerlich hoch. Tatsächlich sind die zweite und die zwölfte Bahn durch ein und dasselbe Grün verbunden. Das achtförmige Zielgebiet fällt in der Mitte stark ab, was, je nach Fahnenstellung, das Putten ungemein erschweren aber auch umso interessanter machen kann.

Nahaufnahme eines Golfballs auf einem Tee, dahinter ein Golfplatz

Nach einem Putt auf dem von fünf Bunkern bewachten neunten Grün geht es vorbei an der großzügigen Driving Range. Diese bietet mit überdachten Boxen, Matten- und Rasenabschlägen sowie einem Putting Grün ideale Trainings- und Warm-Up-Möglichkeiten.

Golfclub Weimarer Land

Hiervon profitieren auch die rund 700 Mitglieder des eigenen Golfclubs. „Diese stammen in der Regel aus den großen Städten des Umlandes oder sind als Zweitmitglieder Stammgäste des Hotels“, erklärt Reimann. Als Besonderheit soll in Zukunft jedem Einwohner und jeder Einwohnerin des nahen Blankenhains eine kostenlose Mitgliedschaft mit Spielrecht auf dem Königin-Luise-Kurs angeboten werden. Dies ist der Geschäftsführung ein Anliegen und wird für noch mehr Zuspruch im Umland sorgen.

Fotos: Frank Biller

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/ 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert