LIV Golf: Debüt in Hongkong

Lee Westwood beim Abschlag vor einem großen LIV-Banner

Für das vierte Event der Saison kommt LIV Golf erstmals nach Hongkong. Obwohl es sich um die Premiere handelt, kennt fast die Hälfte der Teilnehmer den Austragungsort bereits. Andere Touren waren und sind dort regelmäßig zu Gast.

Der Hong Kong Golf Club kann auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde er bereits im Jahr 1889. Seit 1959 findet dort die Hong Kong Open statt. Von 2001 bis 2018 war dabei auch die European Tour an Bord. Nach deren Ausstieg gehört das Turnier ausschließlich zur Asian Tour.

Bei der Ausgabe im vergangenen November wirkte gleich ein Dutzend aktueller LIV-Golfer mit. Es triumphierte LIV-Reservist Ben Campbell mit einem Schlag Vorsprung vor Cameron Smith. Der Ripper-Kapitän hat also bereits bewiesen, dass ihm der Platz liegt. Nachdem er zuletzt in Dschidda enttäuschte, kommt das Event in Hongkong gerade recht, um wieder in die Spur zu finden.

Insgesamt haben 26 der 54 Teilnehmer mindestens einmal die Hong Kong Open bestritten. Der einzige Sieger unter den aktiven Spielern ist Ian Poulter. Der Co-Kapitän des Majesticks GC gewann die Ausgabe im Jahr 2010. Mit Wade Ormsby ist allerdings noch ein zweifacher Champion unter den Reservisten.

Kaymer auf der Suche nach dem Erfolgserlebnis

Martin Kaymer hat dagegen keine guten Erfahrungen mit dem Hong Kong Golf Club gemacht – auch wenn die schon lange her sind. Bei seiner einzigen Teilnahme an der Hong Kong Open im Jahr 2006 verpasste der Deutsche den Cut. Darüber muss er sich als LIV-Golfer glücklicherweise keine Gedanken mehr machen.

Jon Rahm steht an einer Golf-Fahne und macht ein Selfie mit einem Zuschauer

Seit seinem Wechsel im Vorjahr hinkt Kaymer den Erwartungen hinterher. Der Cleeks-Kapitän konnte in seiner Debütsaison kein einziges Mal unter den Top 24 landen. Auch in den drei bisherigen Events der laufenden Spielzeit blieb er punktlos. Sein Team dümpelt ebenfalls am Ende der Tabelle herum. Ein Erfolgserlebnis in Hongkong würde ihm guttun.

Niemann in Topform

Ganz anders die Stimmung beim formstärksten LIV-Akteur. Joaquín Niemann scheint derzeit kaum zu stoppen. Zwei der drei bisherigen Turniere konnte er für sich entscheiden, darunter auch das letzte in Dschidda. Damit führt er die Saisonwertung deutlich vor Dustin Johnson an.

Zuvor hatte Niemann schon auf der DP World Tour geglänzt. Die Krönung war sein Sieg bei der ISPS Handa Australian Open im Dezember. Zuletzt wurde er Dritter bei der International Series Oman auf der Asian Tour. Er ist der Mann, den es aktuell zu schlagen gilt.

Zum Favoritenkreis gehören außerdem Talor Gooch und Jon Rahm, die beide bislang mit ihrer Konstanz überzeugen. Ein weiterer Titelkandidat ist Louis Oosthuizen. Der Stinger-Kapitän belegte nicht nur in Dschidda den geteilten zweiten Platz, sondern hatte auch im Dezember einen Doppelsieg auf der DP World Tour eingefahren. Zuerst gewann er die Alfred Dunhill Championship und dann die AfrAsia Bank Mauritius Open.

Smash verfolgt Crushers

In der Teamwertung hat sich der Crushers GC einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Dessen Bilanz kann sich sehen lassen: Zweiter in Mayakoba, Vierter in Las Vegas, Sieg in Dschidda. Es gibt keine Anzeichen, dass die Erfolgswelle in Hongkong abebbt. Mit dem Team um Kapitän Bryson DeChambeau ist auch diesmal zu rechnen.

Cameron Smith sitzt mit dem Vorsitzenden des Golfclubs in Hong Kong bei einer Pressekonferenz

Dahinter lauert der Smash GC, der in Las Vegas gewann und in Dschidda Dritter wurde. Das Team um Kapitän Brooks Koepka ist besonders ausgeglichen: Alle vier Mitglieder rangieren derzeit in den Top 20 der Einzelwertung.

Präzision über Distanz

Der Hong Kong Golf Club empfängt die Teilnehmer mit einem Par-70-Kurs, der nur 6.710 Yards (6.136 Meter) misst. Der Driver kann deshalb häufig im Bag bleiben. Auch aufgrund der Bäume, Bunker und Wasserhindernisse kommt es beim Abschlag eher auf Genauigkeit als auf Weite an. Im Kontrast dazu steht die neunte Bahn: Mit 493 Yards handelt es sich um das längste Par 4 und das schwerste Loch des Platzes.

Das Preisgeld ist wie immer üppig. Insgesamt werden 20 Millionen US-Dollar in der Einzelwertung ausgeschüttet, von denen der Champion vier Millionen erhält. In der Teamwertung gibt es zusätzlich fünf Millionen, die unter den besten Drei aufgeteilt werden. Die siegreiche Mannschaft streicht davon drei Millionen ein.

Fotos: LIV

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