US-Team dominiert beim Presidents Cup gegen die Internationalen

Die Golfer der USA mit dem Presidents Cup 2022

Team USA gegen den Rest der Welt – außer Europa. Der Presidents Cup liefert einen Vorgeschmack auf den Ryder Cup. In Quail Hollow zeigten sich die US-Golfer in starker Form.

Es sollte ein Start-Ziel-Sieg der US Boys werden. Verwundern musste dies an sich nicht. Trevor Immelman musste als Captain der Internationalen Spieler ja aufgrund der Beschränkungen der Spielerauswahl auf einige der zur LIV gewechselten Weltklasse-Spieler verzichten und musste daher mit einer beschränkten Auswahl antreten.

Somit begann alles am Donnerstag bereits mit einem rabenschwarzen Start für Matsuyama/Scott gegen Schauffele/Cantlay im klassischen 4er. Die beiden Amerikaner deklassierten ihre Konkurrenten mit 6 auf 5 und setzten ein erstes Zeichen.

Die anderen Matches waren deutlich spannender, da es keinen so deutlichen Vorsprung innerhalb der einzelnen Matches gab. Ungeachtet dessen holten die USA auch die nächsten zwei Matches. Erst Kim/Davis konnten im vierten Match mit 2 auf gewinnen und so den ersten Punkt für die internationalen holen.

Im fünften Match zeigte Pereira – mal wieder am 18. Abschlag – Nerven und verzog diesen so weit nach links, dass es seinem Mitspieler Pendrith nicht möglich war, mit seinem Schlag das Grün zu erreichen. Am Ende gaben die Internationalen dadurch das fünfte Match ab, so dass es nach dem ersten Tag bereits 4:1 für die Amerikaner stand.

Ein Golfer beim Abschlag, drei Männer schauen zu

Auch Tag 2 brachte keine Überraschungen für die Internationalen. Lediglich Sungjae IM/Munoz und Perreira/Bezuidenhout konnten je einen halben Punkt ergattern und auch dieser Tag ging mit 4:1 wiederum an die Amerikaner.

In den Foursomes am Samstagvormittag waren die Matches ausgeglichen und sowohl die Amerikaner als auch die Internationalen konnten jeweils 2 Punkte holen, bevor es am Nachmittag in die Four-Ball Runde ging. Dort war die Paarung Spieth/Thomas wiederum eine Bank für die Amerikaner und konnte das Match mit 4&3 gewinnen, während bei den Internationalen noch einmal der Kampfgeist aufkeimte und die drei weiteren Matches gewonnen werden konnten.

Nach Tag 3 stand es somit 11:7 für die Amerikaner, was auf einen klaren Sieg für die US-Boys hin deutete.

Erinnerungen an Aufholjagd von Medinah?

Der amerikanische Captain Davis Love III wollte sich seiner Sache jedoch nicht zu sicher sein, denn schon bei früheren Ryder Cups und Solheim Cups wurden genau diese vier Punkte Vorsprung in den Einzelmatches am letzten Tag pulverisiert.

Man erinnere sich an den Ryder Cup 2012 in Medinah, bei welchem die Amerikaner mit 10:6 nach dem dritten Tag klar führten, die Europäer in den Einzel Matches dann aber 8,5 Punkte holten und Martin Kaymer mit seinem 3 Meter Putt die Titelverteidigung für die Europäer sicherte.

Dieses Mal sollte es jedoch nicht so kommen. Zwar sahen die Einzel-Matches für die internationalen Spieler anfangs gar nicht so schlecht aus, jedoch wurden teilweise deutliche Führungen wieder abgegeben. Si Woo Kim konnte sich auf Bahn 18 den Matchgewinn gegen Justin Thomas sichern und auch Cam Davis hielt bis Bahn 8 gegen Jordan Spieth ausgeglichen mit. Spieth machte anschließend aber mit vier Lochgewinnen schnell den Deckel zu und siegte an Bahn 15 mit 4&3.

Eine gute Leistung zeigte Sebastian Munoz gegen den Weltranglistenersten Scottie Scheffler, behielt die Nerven und sicherte sich das Match mit 2&1. Da im nachfolgenden Match Taylor Pendrith gegen Tony Finau trotz einer 2 Punkte Führung nach 8 Loch durch Finaus anschließende 5 Loch Gewinne mit 3&1 verlor, deutete sich eine Vorentscheidung an.

Schauffele macht den Sack zu

Corey Conners war tatsächlich in der Lage einen nach zehn Bahnen vorhandenen 3 Punkte Rückstand gegen Xander Schauffele durch 3 Lochgewinne auf den Bahnen 12 bis 14 zu egalisieren. Schauffele holte sich jedoch erneut mit Bahn 15 einen Vorsprung. An Bahn 18 sah es zunächst nicht so aus, als ob Schauffele diesen Vorsprung würde verteidigen können, da er seinen Abschlag so unglücklich verzog, dass er mit seinem zweiten Schlag nur vorlegen konnte. Conners hatte einen perfekten Drive, hielt seinen Schlag auf das Grün jedoch zwei Meter zu kurz und landete im Grün-Bunker.

Es folgte ein sensationeller Annäherungsschlag von Schauffele aus 70 Metern, der lediglich einen Meter neben der Fahne landete. Schauffele sollte mit dem anschließenden Putt den Sieg der Amerikaner dingfest machen, da Conners seinen Schlag aus dem Bunker nicht zum Birdie verwandeln konnte.

Dies gelang ihm auch, so dass der entscheidende Punkt zum notwendigen 15,5 Punkte Stand von ihm eingefahren wurde. Die verbleibenden vier Matches waren somit nur noch Makulatur. Zwar gewann K.H. Lee mit 3&1 gegen Billy Horschel und Cristian Bezuidenhout mit 2&1 gegen Kevin Kisner. Die Amerikaner sicherten jedoch auch noch mal 2 Punkte durch Max Homa gegen Tom Kim (2&1) und Collin Morikawa gegen Mito Perreira (3&2).

Am Ende ging der Sieg mit klarem Vorsprung von 17,5:12,5 an die US Spieler. Man darf gespannt sein, wie sich das alles auch auf die Aufstellung zum Ryder Cup auswirkt, da auch dort viele der Weltklasse Spieler aufgrund ihres Wechsels zur LIV Tour nicht mehr aufgestellt werden.

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