Cabot Saint Lucia: Der neuste Stern in der Karibik

Ein spektakulärer Golfplatz am pazifischen Ozean

Point Hardy Golf Course, auch bekannt als Cabot Saint Lucia, zählt zu den neuesten Golfplätzen in der Karibik. Die Golfkette Cabot ist mittlerweile für ihre großartigen Anlagen bekannt. Darunter sind auch Cape Breton, Highlands oder Citrus Farms. Doch was kann der neue Platz in Saint Lucia?

Der Inselstatt Saint Lucia war bisher nicht für seine Golfplätze, sondern eher für den karibischen Lifestyle und die spektakulären Berge, die Pitons, berühmt. Seit 2020 wurden die ersten Bilder des Geländes im Internet veröffentlicht, und als ich sie sah, wusste ich sofort: Dort muss ich hin. Glücklicherweise habe ich es im Januar 2024 geschafft. Um es vorwegzunehmen: Es hat sich mehr als gelohnt.

Drei Golfer auf einem Tee

Wow-Faktor: Ganze acht Löcher am Meer

Entlang des Ozeans erstrecken sich ganze acht Löcher, die Spieler vor eine Herausforderung stellen. Die Höhenunterschiede und der vorherrschende Wind machen das Spiel anspruchsvoll, daher ist es ratsam, genügend Bälle einzupacken. Doch bevor wir uns den ersten Löchern zuwenden, ist es üblich, auf den erstklassigen Plätzen der Karibik mit einem lokalen Caddie zu spielen. Nachdem man sich eingespielt und hoffentlich einen guten Score erzielt hat, erreicht man auch die erste „Comfort Station“. Dank des All-inclusive-Konzepts kann man hier bei einem kleinen Rum-Punsch und Snack entspannen, bevor es richtig spannend wird.

Eine sonnige Terrasse, im Hintergrund grüne Hügel

Auf dem Weg zum sechsten Grün nähert man sich dem Ozean. Und bevor man sich versieht, steht man bereits am Abschlag der siebten Bahn – ein Par 3 mit nur 110 Metern. Hier reicht der Blick nur noch zum endlosen Ozean. Bei meinem Besuch herrschte starker Wind und wir hatten mit vollem Gegenwind zu kämpfen. Dies erhöhte die effektive Distanz von 110 Metern auf etwa 140 Meter.

Drohnenansicht einer Golfbahn auf einer Insel

Unmittelbar hinter dem Grün liegt die nächste Teebox. Loch 8 zählt klar zu meinen Favoriten. Der Abschlag muss über das Meer erfolgen, und obwohl das Loch 290 Meter lang ist, konnte ich mit einem soliden Drive direkt neben dem Grün landen. Die atemberaubende Aussicht ist einfach überwältigend und verführt einen oft dazu, sich vom eigentlichen Spiel ablenken zu lassen.

Panoramablick auf einen Golfplatz am Meer

Nach den ersten neun Löchern beruhigt sich der Puls wieder etwas. Es folgen einige Bahnen ohne direkten Blick auf das Meer. Dennoch gilt es auch hier, seinen Score zu spielen und sich auf das Spiel zu konzentrieren. Generell war der Platz in einem hervorragenden Zustand, egal ob auf den Abschlägen, Fairways oder den Grüns.

Pirates of the Caribbean?

Vor dem 14. Loch wartet die nächste Comfort Station auf einen Besuch. Ideal, um sich mit einem kleinen lokalen Rum zu stärken, bevor man auf die „Signature Holes“ trifft. Auf Bahn 14 überwindet man einen kleinen Hügel und wird dann mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer belohnt.

Doch dann wird die Atmosphäre plötzlich etwas anders, denn hier kommen die Piraten. Das 15. Loch ist wieder ein „kurzes“ Par 4 mit nur 310 Metern, aber der Abschlag ist anspruchsvoll. Er geht erst über das Meer, dann über die Klippen und das alles bergauf. Je aggressiver man seine Linie wählt, umso höher die Chance, dass der Ball im Meer landet.

Eine Tee auf einem Golfplatz am Meer

Nun wird es noch spannender: Das 16. Loch ist ein Par 3 mit nur 125 Metern. Seltsamerweise scheint das Grün jedoch immer kleiner zu werden, je länger man darauf blickt. Auch hier ist der Ball in Gefahr. Direkt im Anschluss folgt ein weiteres ungewöhnliches Par 3, dieses Mal jedoch mit rund 160 Metern Länge. Jeder Slice landet unweigerlich im Meer. Wer diese Herausforderungen gemeistert hat, ohne Bälle an die Piraten zu verlieren, kann sich wahrlich glücklich schätzen und hat dann wohl auch einen guten Score in der Tasche.

Ein Green auf einem Golfplatz am Meer

Zum krönenden Abschluss erwartet einen ein 450 Meter langes Par 5 bergab. Hier bietet sich die Gelegenheit für ein Birdie und einen spektakulären Abschluss der Runde.

Internationale Klasse?

Die Architekten Coore & Crenshaw werden oft gefragt, ob dieser Platz ihr bisheriges Meisterwerk sei. Geschickt halten sie sich bei der Antwort zurück, jedoch betonen sie, dass es sich um den visuell ansprechendsten Platz handelt.

Der Bau des Platzes war eine echte Herausforderung, vor allem aufgrund der enormen Höhenunterschiede. Allein von der ersten Comfort Station bis zum Meer geht es über 60 Meter steil bergab. Doch gerade diese Höhenunterschiede tragen dazu bei, dass die Ausblicke hier so atemberaubend sind.

Bereits im Eröffnungsjahr hat es dieser Platz in die renommierte „World Top 100“ Liste geschafft und wird zweifellos in den kommenden Jahren weiter aufsteigen. Dennoch gibt es einen Wermutstropfen: Es stehen nur wenige Startzeiten für Gäste zur Verfügung und das Greenfee ist mit rund 500 US-Dollar nicht gerade günstig. Doch den Vergleich zu Plätzen wie Pebble Beach und Cypress Point muss dieser Platz nicht scheuen.

Fotos: Florian Apfelbach

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