Holz, das neue Polyester: paxariño kreiert nachhaltige Golfkleidung

Zwei Männer in gepunkteten Golf-Shirts

Gibt es eine Alternative zum Polyester in der Golfkleidung? Sebastian Reetze und Cedric Fernández sagen: Ja! Mit ihrem Startup paxariño produzieren die beiden Niedersachsen nachhaltige Outfits. Hauptkomponente ist tatsächlich Holzfaser. Auf der Hanse Golf 2024 haben wir uns das von den beiden Gründern einmal genauer erklären lassen.

Das Thema Nachhaltigkeit im Golfsport wird schon seit Längerem diskutiert. Hierbei geht es in erster Linie um kultivierte Spielflächen und hohen Wasserverbrauch. Auszeichnungen wie „Golf und Natur“ des Deutschen Golfverbandes, sollen helfen, Clubs und Mitglieder für dieses gesellschaftspolitisch wichtige Thema zu sensibilisieren.

Aber auch an anderer Stelle spielt Nachhaltigkeit immer mehr eine Rolle: bei der Kleidung. In der Sportmode dominiert Polyester. Seine positiven Eigenschaften, pflegeleicht oder schnell trocknend, überzeugen Hersteller wie Kunden ebenso wie die Weichheit des Materials. Allerdings sind auch negative Faktoren der Kunstfaser bekannt: bei empfindlichen Menschen kann das Tragen zu Hautreizungen führen und die Kleidung lädt sich schnell elektrostatisch auf.

Vieles spricht gegen Polyester

Abgesehen von diesen subjektiv empfundenen Vor- und Nachteilen gibt es auch objektive Aspekte: Textilien aus Polyester sind zu einem großen Teil für Mikroplastik verantwortlich. Bei jedem Waschgang werden kleinste Plastikpartikel freigesetzt, die in Gewässer, Flüsse und schließlich Meere landen. Außerdem ist die Kleidung nicht biologisch abbaubar.

Diese Problematik wird inzwischen auch von Teilen der Kleidungsindustrie kritisch gesehen. Bereits in den 90’er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde mit der Gewinnung von Stofffasern aus Holz experimentiert. Federführend war und ist heute noch die österreichische Lenzing AG. Zusammen mit einem amerikanischen Partner produziert sie seit 1997 die sog. Lyocell-Fasern. Dabei werden nur natürlich Rohstoffe, vor allem Buchenholz, genutzt. Der gesamte Herstellungsprozess ist zudem umweltfreundlich.

Auf der Hanse Golf im Februar dieses Jahres trafen wir zwei junge Gründer, die diese natürliche Holzfaser nutzen, um trendige Golfmode herzustellen: Sebastian Reetze und Cedric Fernández aus Hildesheim verfolgen mit ihrem jungen Start-up „paxariño“ eine umweltfreundliche Strategie: „Ich habe sehr viel Polyester in meinem Leben getragen. Umweltschädlichkeit und Gesundheitsgefahren haben uns aber dazu gebracht, etwas zu ändern“, erklärt Reetze im 123golfsport-Interview. Auch im Firmennamen findet sich der Bezug zu Natur, wie Fernández, erläutert: „paxariño ist galicisch und bedeutet „Vögelchen“, das hat einen Bezug zur Leichtigkeit unserer Kleidung und zum Golf, wenn man „Vögelchen“ mit „Birdie“ gleichsetzt.“

Foto: paxariño

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