Porsche European Open Special: Weit mehr als ein Rahmenprogramm – Das G4D-Event in Winsen

Brendan Lawlor hält EDGA Pokal in der Hand

Wenn am kommenden Donnerstag die Professionals der DP World Tour in Winsen an der Luhe zur Porsche European Open aufteen, wird der Porsche Nord Course bereits ein erstes sportliches Highlight erlebt haben! Denn die „G4D (Golf for the Disabled) – Tour“ macht am Montag und Dienstag dieser Woche in Winsen Halt, um eines ihrer europaweiten Events auszutragen.

Die G4D-Tour für Golfer:innen mit Behinderung wird zeit- und ortsgleich mit ausgewählten Events der DP World Tour ausgespielt. Insgesamt finden sieben Turniere in sechs verschiedenen Ländern statt. Erstmals wird ein Wettkampf dieser Serie in Deutschland ausgetragen. Höhepunkt der Saison ist das G4D Finale in Dubai vor dem letzten Event der Rolex Series 2022, der DP World Tour Championship.

Mehr Medienpräsenz für Golfer:innen mit Behinderung

Durch die Kooperation mit der European Disabled Golf Association (EDGA) möchte die DP World Tour die Inklusion im Golfsport fördern und mehr Spieler:innen die Möglichkeit eröffnen, sich intensiv dem Sport zu widmen. Es sollen darüber hinaus neue Märkte erschlossen, die Medienpräsenz der Golfer:innen mit Behinderung erhöht und die Teilnehmer:innen der G4D-Tour finanziell und organisatorisch unterstützt werden.

Bereits seit 2019 besteht die Zusammenarbeit zwischen der EDGA und der damals noch als European Tour ausgetragenen Professional-Serie. Das erste gemeinsame Event fand bei den Betfred British Masters im Hillside Golf Club in Southport, England, statt. Seitdem wurden in den letzten drei Jahren sieben Veranstaltungen gemeinsam durchgeführt. Die G4D-Serie soll die integrative Natur des Golfsports vermitteln und gleichzeitig weitere Menschen ermutigen, mit diesem Sport zu beginnen.

In einem Statement zur Kooperation von EDGA und DP World Tour bekräftigt Keith Pelley, Chief Executive der European Tour Group: „Wir setzen uns dafür ein, dass der Golfsport inklusiv ist und eine der wichtigsten Säulen unseres Geschäfts. […] Wie sich in den zwei Jahren seit Beginn dieser Partnerschaft gezeigt hat, verdienen Golfer mit Behinderungen die gleiche Aufmerksamkeit und Bewunderung wie unsere DP World Tour Spieler. Sie sind unglaublich talentierte Golfer und großartige Botschafter für unseren Sport. Wenn man diese Golfer spielen sieht, spricht man sofort über ihre Fähigkeiten und nicht über ihre Behinderung.“   

Die Spitze der Weltrangliste teet in Winsen auf

2022 wurde bereits wieder in Betfred aufgeteet. Sieger dieser Veranstaltung wurde Kipp Popert aus England, die aktuelle Nummer 2 des WR4GD (World Ranking for Golfers with a Disability), der Brutto Weltrangliste für Golfer:innen mit Behinderung. Popert wird als einer von 9 Teilnehmern aus den ersten 19 Weltranglistenplätzen auch in Winsen am Start sein.

Komplettiert wird das Feld durch Daphne van Houten aus Holland, aktuell WR4GD-Rang 14. Weitere Top10-Spieler sind Brendan Lawlor (Platz 1, Irland), Kurtis Barkley (Platz 4, Kanada), Juan Postigo (Platz 5, Spanien), Tommaso Perrino (Platz 6, Italien) und Mike Browne (Platz 10, England). Gespielt werden zwei Runden à 18 Loch auf dem Porsche Nord Course. Auf der Webseite der DP World Tour wird dazu das Live-Scoring zu verfolgen sein.

Deutschlands höchst platzierter Golfer im WR4GD (Platz 34), Timo Klischan, frisch gebackener Deutscher Meister und Sieger der 5. German International Disabled Championship, wird selbst leider nicht in Winsen am Start sein. Dennoch begrüßt er die Zusammenarbeit der beiden Golforganisationen wie er im Dialog mit dem Autor bekräftigt: „Ich halte die Kooperation mit der DP World Tour für äußerst sinnvoll und gewinnbringend für den Golf Sport mit Behinderung. Das oberste Ziel ist es, den Golf Sport auch bei den paralympischen Spielen unterzubringen und ich glaube, dass dies der richtige Weg ist. Wir als Spieler hoffen, dass es irgendwann mit dem gerade genannt Ziel funktioniert. Neben der immer größer werden Weltrangliste für Golfer mit Behinderung ist die Kooperation mit der DP World Tour ein großer Schritt in die richtige Richtung.“

In diesem Sinne bleibt zu wünschen, dass das G4D-Turnier eine Reihe an interessierten Zuschauern auf die Anlage der Green Eagle Golf Courses lockt, um bei freiem Eintritt, die sportlichen Leistungen der Golfer:innen mit Behinderung zu bestaunen.

Fotos: G4D

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog www.derfreizeitgolfer.de.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert