Pro und Contra: Justin Roses Vorstoß zum Ryder Cup

Justin Rose schlägt Ball

Justin Rose hat sich dafür ausgesprochen, den Ryder Cup in diesem Jahr auszutragen – auch ohne Zuschauer. Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie müsste der Wettbewerb unter Ausschluss der Öffentlichkeit von statten gehen, sollte er in diesem Jahr tatsächlich ausgetragen werden. Der US-Golfstar polarisierte zuletzt mit seinem Statement, dass der Kontinentalvergleich ohne Publikum „intensiver“ sein könnte, da die Kommunikation unter den Teams so im Vordergrund stehen würde.

Mit dieser Meinung hat Justin Rose natürlich Gegenstimmen auf den Plan gerufen, darunter auch eine Golf-Stars. Spieler wie Brooks Koepka, Rory McIlroy oder Jon Rahm können sich den Ryder Cup ohne Zuschauer nicht vorstellen, da diese für die unvergleichliche Atmosphäre sorgten und einfach zu großes Interesse an der Veranstaltung bestehe. Absagen sind deshalb nicht zu befürchten – zu hoch ist doch das Prestige des Mannschaftsvergleich. Dennoch lohnt es sich, die Argumente einmal abzuwägen, die für und gegen eine Verschiebung sprechen.

Dimensionen wie bei einer Fußball-Europameisterschaft

Zunächst gilt es festzuhalten, dass der Ryder Cup in der Zeit vor Corona, obwohl keinerlei Preisgeld ausgeschüttet wird, nicht nur das bedeutendste Golfmannschaftsturnier, sondern auch generell eine der wichtigsten Sportveranstaltungen weltweit war. Bei der Ausgabe 2018 in Paris wurden über die ganze Woche hinweg 270.000 Zuschauer geschätzt. Die Rede ist also von Dimensionen, die mit einer Fußball-Europameisterschaft zu vergleichen sind, welche 2020 bekanntlich abgesagt wurde.

Auf der anderen Seite ist Golf ein Sport, bei dem Zuschauermangel den Sportlern teilweise sogar gelegen kommen könnte. Schließlich können sie sich ohne die Ablenkung besser auf den Schlag konzentrieren.  

Golf ohne Zuschauer bald üblich?

Justin Rose ist der Meinung, bis Ende September, wenn der Ryder Cup stattfinden soll, habe sich die Golf-Elite an Turniere ohne Livepublikum gewöhnt. In der Tat ist nicht bekannt, wie sich die Situation über die Dauer dieses Sommers entwickeln wird. Dass ein Ryder Cup im Jahr 2021 mit Zuschauerbeteiligung stattfinden könnte, ist nicht garantiert.

Klar ist: Die Sicherheit hat oberste Priorität. Sicherheit der etwaigen Zuschauer aber auch der Sportler und Caddies. Letztere können und müssen das erarbeitete Hygiene-Konzept einhalten. Doch eine Sportveranstaltung von derart hohem öffentlichen Interesse wie der Ryder Cup mit Zuschauern kann sich keine Sicherheitslücke erlauben.

(Fotos: Tom Pennington / Getty Images)

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