The Players Championship Special, Teil 2 – Triumphe und Tragödien

Martin Kaymer freut sich mit Golfschläger in der Hand

Im zweiten Teil unseres Specials zum „The Players Championship“ blicken wir zurück auf bedeutende Momente des traditionsreichen Events der PGA Tour. Unvergessen bleibt Martin Kaymers Sieg im Jahr 2014. Aber auch ein paar weniger glanzvolle Momente hat der Stadion-Kurs des TPC Sawgrass gesehen.

Der „TPC at Sawgrass“ wurde 1982 mit den neunten „Players Championship“ eröffnet. Als erster trug sich der Amerikaner Jerry Pade, der 1976 die US Open gewonnen hatte, in die Siegerlisten des neuen Kurses ein. Vor Pade war unter anderem Jack Nicklaus an den früheren Austragungsorten der „Players“ erfolgreich gewesen. Mit insgesamt drei Siegen (1974, 1976 und 1978) führt „The Golden Bear“ bis heute die Liste mit den meisten Siegen an.

Greg Norman, in den 80ern und 90ern mehrfach Weltranglistenerster, siegte 1994 mit 24 Schlägen unter Par. Über die vier Runden benötigte der Australier insgesamt nur 264 Schläge, ein Wert, der bislang unerreicht geblieben ist. In den letzten zehn Jahren liest sich die Siegerliste wie das „Who is Who“ der aktuellen Spielerelite: 2013 gewann Tiger Woods (USA), 2015 Rickie Fowler (USA), 2016 Jason Day (Australien) und 2018 Rory McIlroy (Nordirland).

Martin Kaymers glanzvoller Sieg 2014

Am 12. Mai 2014 lag der damals 29-jährige Martin Kaymer vor dem 15. Loch mit drei Schlägen vor dem Amerikaner Jim Furyk in Führung. Es folgte eine 90-minütige Regenunterbrechung. Nach der Wiederaufnahme des Spiels leistete sich der deutsche Spitzenspieler ein „Doppelbogey“ und ging mit nur einem Schlag in Front auf die letzten drei Bahnen. Auf dem schicksalsträchtigen Inselgrün der Bahn 17 geriet Kaymer erneut in Schwierigkeiten: Im Nieselregen attackierte der Düsseldorfer die Fahne, doch sein Abschlag sprang nach dem Aufkommen vom Loch weg und rollte mit viel Backspinn auf das drohende Wasser zu.

In einem wenige Zentimeter breiten Roughstreifen, der um das Grün herumlief, blieb der Ball knapp vor dem Nass liegen. Den anschließenden Chip spielte Kaymer aus dem tiefen Bermudagras zu kurz und legte damit nur die Hälfte der Distanz zur Fahne zurück. Es folgte ein langer bergab Put, den er mit großer Erleichterung einlochte. Mit einem Schlag Vorsprung ging es somit auf die 18, einer Par 4 Bahn, die auf ihrer linken Flanke komplett vom Wasser begleitet wird. Kaymer platzierte den Abschlag in die Mitte des Fairways, der folgende Annäherungsschlag landete aber nur im Vorgrün.

Sergio Garcia am 17. Tee (Foto: Getty Images)

Somit musste der deutsche Spitzenspieler erneut um das Par zittern. Es folgte ein langer Put ins Grün, der das Loch nur um Zentimeter verfehlte. Den anschließenden Ein-Meter-Put versenkte Kaymer aber souverän im Zwielicht der untergegangenen Sonne und unter dem Jubel tausender Zuschauer zu 13 Schlägen unter Par (insgesamt 275). Das bedeutete den Sieg im höchstdotierten Turnier auf der PGA Tour vor Jim Furyk und Sergio Garcia.

Dramen spielen sich auf Bahn 17 ab

Dieser Sieg, der Martin Kaymer wieder unter die ersten 30 der Weltrangliste brachte, stellte aber noch nicht den Höhepunkt seiner Saison dar: Einen Monat später gewann der gebürtige Düsseldorfer die US Open in Pinehurst, North Carolina – sein zweiter Major-Sieg nach der „PGA Championship“ im Jahr 2010. Darüber hinaus gehörte Kaymer im September 2014 dem siegreichen europäischen Ryder-Cup Team an. An der Seite von unter anderem Rory McIlroy, Henrik Stenson, Sergio Garcia, Justin Rose und Ian Poulter verteidigte Kaymer den 2012 gewonnenen Titel im schottischen Gleneagles. Leider blieb 2014 bislang das letzte so erfolgreiche Jahr des deutschen Profigolfers, der seitdem auf einen weiteren Turniererfolg wartet.

Neben den Erfolgsgeschichten spielen sich auf den Bahnen des „TPC at Sawgrass“ auch regelrechte Dramen ab. Am besten sind diese auf der Bahn 17 dokumentiert. Rekordverdächtig war zum Beispiel der Auftritt von Byeong Hun An im letzten Jahr. Am ersten Tag des Turniers schlug der Südkoreaner an diesem Par drei Loch 4 Bälle ins Wasser und musste sich eine 11 (inklusive Strafschläge) auf der Scorecard notieren. Dieses traurige Schicksal wurde bislang nur von dem Amerikaner Bob Tway übertroffen, der im Jahr 2005 insgesamt zwölf Schläge für die 17. Bahn brauchte. Ob in diesem Jahr die „Bestmarke“ von 50 nassen Bällen in einer Runde aus dem Jahr 2007 übertroffen wird, werden die kommenden Tage zeigen.

Titelbild: AFP

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/

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