Digitalisierung im Golfsport – Interview mit Paul Dyer

Golflehrer Paul Dyer hält einen Schläger und zeigt auf einen Laptop

E-Books, Web-Kurse, Tracking-Apps, Launch Monitore, online-Coaching: alles Begriffe, die im Golfsport in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Die Corona-Pandemie hat den Trend zur Digitalisierung im beruflichen wie privaten Sektor befördert. Die gestiegene Anschaffung von Endgeräten und die erweiterten Anwendungsoptionen haben vor allem das Golftraining mobil und zeitlich flexibel gemacht. Wir sprachen darüber am Rande der Hanse Golf 2024 mit Golf Professional Paul Dyer.

Einer der bekanntesten europäischen Golftrainer, Paul Dyer, war auf der Hanse Golf 2024 als Referent im Einsatz. Auf der großen Bühne der „Golfarena“ informierte der Autor mehrerer Golf-Bücher über unterschiedliche Aspekte des Golftrainings. Die interessierte Zuhörerschaft erfuhr Wissenswertes über die Geheimnisse des Backspinns, weniger Schläge beim Putten und die Bedeutung des Ballflugs. Abgesehen von diesen klassischen Pro-Themen machte sich Dyer auch Gedanken über die technische Entwicklung im Golfsport.

Als eine für das Training bedeutendsten Neuerungen der letzten Jahre sieht Dyer die Entwicklung von Golf-Tracking-Apps.  Mit Hilfe der digitalen Rundenanalyse bekommen Golferinnen und Golfer einen objektiven Überblick über ihr Spiel. Die durchschnittliche Weite, die man mit jedem Schläger erreicht, kann ebenso ausgewertet werden, wie das Treffen der Fairways oder die Anzahl der Putts. Dies kann in der Praxis zu einer passenderen Schlägerwahl und insgesamt zu einem erfolgreichen Course-Management führen.

Kurse in Timmendorfer Strand und Hohwacht

Im Training können die im Spiel gewonnen Daten hilfreich sein, so Dyer, um Probleme zu identifizieren, die bislang unbekannt waren. Jede Golferin und jeder Golfer kennt das: Auf der Driving Range fliegen die Bälle ganz ordentlich, auf der Runde danach meint man gerade erst vor der Platzreife zu stehen. Mit Hilfe von Analysetools können nun auch Golftrainer virtuell mit auf die Runde gehen und auswerten, welche Schläge für die Trainierenden auf dem Platz zur Herausforderung werden. Entsprechend kann das Training angepasst werden. Auch die Zahl der „Greens in regulation“ ist aufschlussreich in Bezug auf Matchplanung und Annährungsschläge. Dyer sieht darin eine große Chance, das Training ganzheitlicher zu gestalten.

Auch Dyer hat sich dem Trend zum Online-Coaching angeschlossen. Er möchte mit seiner Golf-Academy mehr Golferinnen und Golfer erreichen. In seinen Golfschulen auf den Golfanlagen Timmendorfer Strand und Hohwacht kann man vor Ort Kurse buchen. Die Online Academy richtet sich vor allem an Spielerinnen und Spieler, die unabhängig von Ort und Zeit trainieren möchten. Hierzu werden Live Sessions ebenso angeboten wie Kurzvideos und ganze Trainingseinheiten zum Selbsttraining. Dyer kommt so seinem eigenen Anspruch nach, „Golf so vielen verschiedenen Menschen wie möglich zugänglich zu machen“.

Foto: Paul Dyer

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