Erster Sieg im Profi-Lager: Helen Briem gewinnt La Sella Open
Helen Briem hat bei ihrem ersten LET-Start als Proette gleich den ersten Turniersieg eingefahren. Auf der La Sella Open blieb sie am Ende souverän. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Pauline Roussin-Bouchard entschied sie schließlich mit einem Birdie auf der 18 für sich.
Das hat ja nicht lange gedauert: Helen Briem, die neue Hoffnung im deutschen Damen-Golf hat ihren ersten Sieg auf der Ladies European Tour (LET) eingefahren. Die 19-Jährige war erst vor kurzem ins Profilager gewechselt. Zuvor hatte sie die LET Access Series mit vier Siegen komplett dominiert und war zur Nummer 1 der Amateur-Weltrangliste aufgestiegen.
Die La Sella Open markierten erst ihren dritten LET-Start als Proette. Der Sieg in Spanien kam für manche noch nicht einmal überraschend. Denn nach Platz 11 und Platz 2 in den ersten beiden Teilnahmen kann man kaum noch von einer Außenseiterin sprechen. Die großgewachsene Briem bringt neben einer optimalen Physis auch eine mentale Stärke mit, die ihresgleichen sucht. So beeindruckt sie nicht nur mit einer enormen Weite, sondern zeigt sich auch abgezockt im kurzen Spiel.
„Am Ende war es eine sehr solide Woche“, zeigte sich Briem im Anschluss vergleichsweise bescheiden. „Ich hatte viele Grüntreffer und habe mir dadurch viele Birdiechancen gegeben. Das war der Schlüssel zu diesem Ergebnis.“ Und was sagt sie dazu, dass ihr die Aufregung scheinbar nichts anhaben konnte? „Das war hintenraus schon brutal mit den vielen Kameras und Zuschauern. Mittlerweile bin ich das ja schon gewohnt, aber so viele wie heute, waren es noch nie.“
Sich an die Rolle der Gejagten gewöhnen
Ihr Vater Jochen Briem, der gleichzeitig als ihr Caddie fungiert, zeigte sich extrem stolz und konnte die Finalrunde rasch mit viel Sachverstand analysieren:
„Pauline hat tolle Schläge gemacht und einfach alles gesafed. Deshalb hat sie auf der 13 auch das Birdie gespielt. Helen hatte Pech mit einer Böe, hat dann aber einen super Chip gemacht und das Par gehalten. Auf Loch 18 hatte Pauline mal keinen Vorteil durch den Roll ihres Drives, weil es bergauf geht. Es ist schon ein erhebendes Gefühl, wenn Du auf dem 18. Grün stehst und weißt, dass der Sieg sicher ist.“ Schon am kommenden Wochenende geht es für Helen Briem weiter. Bei der Lacoste Open de France in der Normandie ist sie als amtierende Turniersiegerin nun eher die Gejagte. Eine Rolle, an die sich die Stuttgarterin eventuell schon einmal gewöhnen kann.
Fotos: LET