Ereignisreiches Cognizant Classic: Highsmith holt Premierensieg

Der diesjährige Florida-Auftakt der PGA Tour hatte es in sich. Nachdem das Event mit einer 59 begonnen hatte, sicherte sich ein Amateur emotional seine Tourkarte. Am Ende gab es einen Premierensieger, der mit dem niedrigsten Gesamtergebnis der Turniergeschichte im PGA National Resort gewann, obwohl er zuvor fast den Cut verpasst hätte. Sogar sein Caddie bot Sensationsstoff, weil er einen bekannten Namen trägt.

Doch der Reihe nach: Der Par-71-Kurs in Palm Beach Gardens gilt mit seiner legendären „Bear Trap” nicht unbedingt als Scoring-Paradies, doch Jake Knapp nahm ihn am Donnerstag unter perfekten Bedingungen völlig auseinander. Auf dem 18. Grün hatte er gar einen Eagle-Putt aus gut fünfeinhalb Metern zu einer 58. Letztlich wurde es ein Birdie, das ihn zum 15. Spieler machte, der auf der PGA Tour eine Runde unter 60 spielen konnte.

Zwar konnte Knapp in der Folge nicht an dieses astronomische Niveau anknüpfen, doch er verteidigte am Freitag und am Samstag immerhin seine Spitzenposition mit zwei soliden Runden unter Par. Nach dem Moving Day führte er mit einem Zwischenergebnis von −16 und einem Schlag Vorsprung auf Michael Kim.

Noch vor dem Wochenende hatte Luke Clanton für einen emotionalen Höhepunkt gesorgt. Der 21-jährige Amateur erreichte am Freitag mit dem Überstehen des Cuts die Marke von 20 Punkten im University-Accelerated-System der PGA Tour, die ihn dafür mit der Mitgliedschaft belohnt, sobald er Profi wird.

Während es Clanton souverän ins Wochenende schaffte, hatte der spätere Champion Probleme. Nach einer 65 am Donnerstag kam Joe Highsmith am Freitag nicht über eine 72 hinaus. Auf dem 18. Grün musste er einen Par-Putt aus knapp anderthalb Metern versenken, um den Cut bei −5 mit einer Punktlandung zu überstehen. Nach dieser Zitterpartie fand er jedoch am Samstag wieder in die Spur und lieferte eine 64 ab. Vor dem Finale belegte er mit vier Schlägen Rückstand auf Knapp den geteilten achten Rang.

Highsmith nutzt die Fehler der Konkurrenz

Am Sonntag stand zunächst ein anderer Teilnehmer im Fokus. Mit einer brillanten Schlussrunde von 64 brachte Jacob Bridgeman früh ein Gesamtergebnis von −17 ins Clubhaus. Zwischenzeitlich teilte er sich mit Highsmith, Knapp und Russell Henley die Führung.

Mit einem Birdie am zehnten Loch kletterte Knapp als Erster auf −18, doch direkt im Anschluss folgte das Desaster. Auf der elften Bahn verfehlte er mit seinem Annäherungsschlag das Grün und landete im seichten Wasser. Der erste Versuch, den Ball trotzdem zu spielen, misslang und auch mit dem zweiten kam er nicht weit. Am Ende kassierte er ein Triple Bogey, das ihn zurückfallen ließ.

Auch Henley verabschiedete sich mit zwei aufeinanderfolgenden Bogeys am elften und zwölften Loch aus dem Titelrennen. Highsmith dagegen blieb fehlerfrei. Nach drei Birdies auf den Front Nine gelangen ihm vier weitere auf den Back Nine. Wie Bridgeman brachte auch er eine 64 ins Ziel – die beiden besten Schlussrunden aller verbliebenen Teilnehmer. Sein Gesamtergebnis von −19 war das niedrigste beim Cognizant Classic, seit das Turnier im Jahr 2007 in das PGA National Resort umgezogen ist.

Bridgeman und J. J. Spaun teilten sich mit zwei Schlägen Rückstand den zweiten Rang. Einen weiteren Schlag dahinter folgten Ben Griffin und Max McGreevy. Knapp musste sich letztlich mit dem geteilten sechsten Platz begnügen, den er zusammen mit Henley und Kim belegte. Seine 59 ging trotzdem in die Annalen des Golfsports ein.

Für den 24-jährigen Highsmith war es der Premierensieg in seiner zweiten Saison auf der PGA Tour. Einen großen Anteil daran hat auch sein Caddie, der den US-Amerikaner seit dem letzten Herbst begleitet. Joe LaCava IV ist der Sohn von Joe LaCava III, der als langjähriger Caddie von Tiger Woods mit diesem das Masters 2019 gewann.

Sepp Straka im Honda Classic 2022 hält einen Golfball

Straka und Schmid in den Top 20

Von den vier Teilnehmern aus der DACH-Region war die Hälfte am Wochenende noch dabei. Sepp Straka hatte nach drei Runden von 67 gleichauf mit dem späteren Champion gelegen, verpasste am Ende jedoch knapp eine Top-Ten-Platzierung. Mit einer 70 im Finale wurde der Österreicher geteilter Elfter. Matti Schmid gelang dagegen zum Abschluss seine beste Leistung des Wettbewerbs. Nach Runden von 68, 69 und 68 kletterte der Deutsche mit einer 67 am Sonntag um 25 Plätze auf den geteilten 18. Rang. Seine beiden Landsleute im Feld hatten den Cut zuvor haarscharf verpasst. Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller fehlte jeweils nur ein Schlag.

Fotos: AFP

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