Genesis Invitational: Matsuyama gewinnt mit Finalrekord

Hideki Matsuyama schlägt vor vielen Zuschauern ab

Beim dritten Signature Event der PGA Tour führte Patrick Cantlay zwischenzeitlich mit einem komfortablen Vorsprung, doch am Wochenende ging ihm die Luft aus. Dadurch ergab sich im Finale ein spannender Fünfkampf, aus dem der furios aufspielende Hideki Matsuyama als Sieger hervorging. Spektakulär war zuvor auch der Freitag verlaufen – auf und neben dem Platz.

Für Aufsehen sorgten besonders die Spieler, die es aus verschiedenen Gründen nicht ins Wochenende schafften. Den Cut nach zwei Runden verpassten große Namen wie Wyndham Clark, Matt Fitzpatrick und Justin Thomas. Mit dem Österreicher Sepp Straka scheiterte auch der einzige Teilnehmer aus der DACH-Region knapp.

Noch weitaus mehr Beachtung fand allerdings das Ausscheiden zweier Stars, das keine sportlichen Gründe hatte. Turnierveranstalter Tiger Woods musste nach sechs Löchern in seiner zweiten Runde wegen eines grippalen Infekts aufgeben. Jordan Spieth wurde disqualifiziert, weil er seine Scorekarte fehlerhaft ausgefüllt und unterschrieben hatte.

Aber auch auf dem Platz wurde am Freitag einiges geboten. Der Höhepunkt war ein Hole-in-one auf der 14, mit dem Will Zalatoris je ein Auto für sich und seinen Caddie gewann. Das beste Resultat des Tages erzielte Cantlay, der auf dem Par-71-Kurs im Riviera Country Club eine 65 ablieferte. Weil ihm zuvor am Donnerstag sogar eine 64 gelungen war, führte er nach zwei Runden mit fünf Schlägen Vorsprung.

Am Samstag konnte die Konkurrenz jedoch den Abstand verkürzen, weil Cantlay nicht über eine 70 hinauskam. Mit einem Zwischenergebnis von 14 unter Par ging er ins Finale. Zwei Schläge dahinter folgten Zalatoris und Xander Schauffele. Luke List belegte mit −11 den alleinigen vierten Rang. Matsuyama lag nach Runden von 69, 68 und 68 mit sechs Schlägen Rückstand auf dem geteilten siebten Platz.

Fehlstart von Cantlay, Traumstart von List

Am Sonntag bildete Cantlay ausgerechnet mit seinem Trauzeugen Schauffele den letzten Flight. Von dieser Konstellation konnte allerdings keiner der beiden profitieren. Ohne ein einziges Birdie schlossen sie die Front Nine ab.

Deshalb musste Cantlay seine Führung früh an List abgeben, der mit drei Birdies und einem Eagle auf den ersten sieben Löchern perfekt in seine Schlussrunde gekommen war. Doch in der Folge verlor der neue Spitzenreiter ebenfalls den Faden. Nachdem ihm zwei Bogeys auf der 10 und der 12 unterlaufen waren, war der Ausgang wieder völlig offen.

Plötzlich lagen Cantlay, List, Matsuyama, Schauffele und Zalatoris allesamt gleichauf. Auf der Zielgeraden des Turniers schien sich ein Herzschlagfinale anzubahnen. Doch dazu kam es nicht, denn einer hatte etwas dagegen.

Matsuyama mit sechs Birdies auf den Back Nine

Über die beste Tagesform im Finale verfügte eindeutig Matsuyama. Dieser war mit drei aufeinanderfolgenden Birdies in seine Schlussrunde gestartet. Um zu den Führenden aufzuschließen, wiederholte er dieses Kunststück zum Auftakt der Back Nine. Damit aber nicht genug: Mit zwei sensationellen Schlägen auf die Grüns der 15. und 16. Bahn ermöglichte er sich jeweils ein Tap-in-Birdie. Nach einem weiteren Schlaggewinn auf der 17 war die nächste Dreierreihe komplett – und die Konkurrenz distanziert.

Mit einem abschließenden Birdie hätte Matsuyama sogar den Platzrekord von 61 eingestellt, den Ted Tryba seit 1999 hält. Letztlich verpasste er diesen knapp, doch seine 62 war nicht nur die beste Runde der diesjährigen Ausgabe, sondern auch die beste Finalrunde der Turniergeschichte im Riviera Country Club.

Am wichtigsten war für Matsuyama aber, dass er dadurch gelassen auf die letzten Gruppen warten konnte, die ihre Runden noch beenden mussten. Sein Gesamtergebnis von −17 war für die Verfolger unerreichbar. Am Ende teilten sich List und Zalatoris mit drei Schlägen Rückstand den zweiten Rang. Cantlay und Schauffele belegten zusammen mit dem starken Adam Hadwin den geteilten vierten Platz.

Erster Sieg nach zweijähriger Durstrecke

Für Matsuyama war dieser Triumph ein ganz besonderer – und das nicht nur wegen des Preisgeldes von vier Millionen US-Dollar. Seit über zwei Jahren hatte der Masters-Champion von 2021 nicht mehr gewonnen. Nach seinem letzten Sieg im Januar 2022 bei der Sony Open in Hawaii wurde er immer wieder von Rückenprobleme ausgebremst. Diese scheinen nun hoffentlich überwunden.

Mit seinem neunten Titel auf der PGA Tour ist Matsuyama nun außerdem der erfolgreichste Asiate aller Zeiten. Der 31-Jährige überholte den Südkoreaner K. J. Choi, der zwischen 2002 und 2011 acht Turniere für sich entschied.

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