Henseleit im Solheim-Showdown

US-Kapitänin Stacey Lewis läuft an der Trophäe des Solheim Cups vorbei

An diesem Wochenende werden im Robert Trent Jones Golf Club in Gainesville, Virginia jeweils 12 Top-Spielerinnen aus Europa und den USA gegeneinander an den Start gehen. Auf dem Spiel steht der Solheim Cup. Mittendrin ist auch die deutsche Esther Henseleit.

Nachdem das europäische Team im Jahr 2021 in Ohio mit 15 zu 13 den Cup mit nach Hause nahm, reichte ihnen 2023 in Spanien auf der Anlage von Finca Cortesin ein 14 zu 14 unentschieden, um ihn zu verteidigen. Dieses Jahr wollen sie den Cup zum vierten Mal in Folge mit nach Hause nehmen. Allerdings werden die US-Damen versuchen, den Vorteil des heimischen Publikums als 13. Teammitglied zu nutzen.

Wie ist der Spielmodus?

Das Format des Solheim Cups unterscheidet sich von den üblichen Turnieren. Es wird nicht im üblichen Zählspiel Modus gespielt. Hier sind drei Tage Matchplay angesagt. Jedes gewonnene Match bringt einen Punkt. Ist ein Match am Ende ausgeglichen, wird es geteilt und jedes Team erhält einen halben Punkt.

Am Freitag und Samstag werden jeweils vier Foursome Matches und vier Fourball Matches ausgetragen. Ob der jeweilige Spieltag mit Foursomes oder Fourball Matches beginnt, bestimmt der jeweilige Veranstalter. Dieses Jahr also das Team USA.

Bei den Foursomes spielen zwei Spielerinnen aus einem Team abwechselnd einen Ball (Klassischer Vierer). Beim Fourball spielen hingegen beide jeweils ihren eigenen Ball, wobei das bessere Ergebnis an jedem Loch für die Teamwertung zählt (Vierball-Bestball). Das am jeweiligen Loch siegreiche Team geht dann „1 up“ (eins auf). Auf diese Weise werden die Punkte gesammelt und fließen in die Gesamtwertung ein.

Das Publikum beim Solheim Cup 2024 bejubelt die Videoanzeige der Foursomes.

Am Sonntag finden dann die entscheidenden Einzelmatches statt. Hierbei treten alle 24 Spielerinnen im Einzelmatchplay gegen die Kontrahentinnen an. Hier bestimmen die jeweiligen Team-Kapitäninnen, in welcher Reihenfolge gegen die Spielerinnen des gegnerischen Teams angetreten wird. Es weiß also niemand vorher, gegen wen sie antritt. Die Zusammensetzung der Begegnungen ergibt sich somit zufällig durch die Einteilung der Kapitänin. Gleiches gilt auch für die Fourball und Foursome Matches.

Nach drei Tagen sind insgesamt 28 Punkte vergeben. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt. Sollte es einen 14 zu 14 Gleichstand geben, ist das Team der Gewinner, das den Solheim Cup beim letzten Mal gewonnen hat. In diesem Falle wäre das erneut Europa.

Esther Henseleit ist nicht zu bremsen

Für die deutsche Esther Henseleit geht ein Traum in Erfüllung. Nach der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris feiert sie ihr Debut beim Solheim Cup im Team Europa.

Sie hat die vergangenen beiden Tage bereits neun Löcher gespielt und kann es kaum erwarten, dass es losgeht. „Es war bislang definitiv ein wildes Jahr und ich bin froh, dass ich mich durch meine Leistung qualifiziert habe und nicht auf eine Wildcard (Captain‘s Pick) hoffen musste“, so Henseleit im Interview. „Ich freue mich am meisten drauf, Teil eines Teams zu sein, denn normalerweise spielen wir immer nur für uns selbst. Jetzt haben wir bis zu 15 Leute hinter uns und das fühlt sich großartig an.“

Henseleit wird ihren Lebensgefährten Reece Phillips als Caddie an Ihrer Seite. Phillips ist nicht nur ihr Schwungtrainer, sondern auch auf der mentalen Ebene wichtig für ihr Spiel. „Er kennt mich so gut und weiß genau, was er sagen muss, wenn ich nervös werde oder mich zu sehr unter Druck setze“. Wir erwarten ein Matchplay Wochenende voller Spannung und drücken natürlich unseren Damen aus Europa die Daumen.

Fotos: AFP

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