AfrAsia Bank Mauritius Open: Oosthuizen gewinnt die Premiere auf seinem Platz

Golfer Louis Oosthuizen schwingt das Eisen

Erstmals diente La Réserve Golf Links als Austragungsort der Mauritius Open. Louis Oosthuizen hat den nagelneuen Kurs im Heritage Golf Club als Co-Designer mitgestaltet. Bei der Premiere seines Werkes auf der internationalen Bühne nutzte er seine Platzkenntnisse und trug den Sieg davon – den zweiten in Folge auf der DP World Tour.

Zunächst schien der Titelverteidiger an seine Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen zu können: Antoine Rozner startete am Donnerstag mit einer 62 auf dem Par-72-Kurs – der niedrigste Score des gesamten Wettbewerbs. Doch danach ging bei ihm nicht mehr viel zusammen. Am Freitag brauchte der Franzose ganze zwölf Schläge mehr als zum Auftakt. Auch in beiden Runden am Wochenende blieb er über Par.

An der Spitze wurde Rozner am Freitag von Sebastian Söderberg abgelöst. Doch auch dieser brach in der folgenden Runde ein und brauchte zwölf Schläge mehr als zuvor: Auf eine 65 folgte am Samstag eine 77, die ihn auf den geteilten 22. Platz zurückwarf.

Oosthuizen eroberte am Moving Day erstmals die Führung. Nach einer 68 und einer 69 lieferte er mit einer 65 die beste Runde seines Turniers ab. Der Südafrikaner ging mit einem Zwischenergebnis von 14 unter Par und einem Schlag Vorsprung auf seinen Landsmann Jacques P de Villiers ins Finale. Der Engländer Laurie Canter folgte bei −11 auf dem dritten Rang.

Söderberg setzt den Standard

Am Sonntag präsentierte sich ein alter Bekannter wieder in bestechender Tagesform: Söderberg war fast zweieinhalb Stunden vor dem letzten Flight auf den Platz gegangen, doch mit einem furiosen Endspurt rollte er das Feld von hinten auf. Mit sieben Birdies auf den Back Nine brachte er eine 63 und ein Gesamtergebnis von −14 ins Clubhaus. Das war erstmal der Maßstab, den es zu übertreffen galt.

Parallel musste Oosthuizen zwei aufeinanderfolgende Bogeys auf der vierten und fünften Bahn notieren, sodass er zurückfiel – nicht nur hinter Söderberg, sondern auch hinter Canter und de Villiers. Doch danach kämpfte sich der Favorit mit Birdies am sechsten, achten, zehnten und zwölften Loch zurück.

De Villiers hielt dagegen und spielte seinerseits drei aufeinanderfolgende Birdies zwischen der elften und 13. Bahn. Danach lagen die beiden Flight-Partner bei −16 und gingen im Gleichschritt auf die letzten Löcher.

Entscheidung auf der 15

Rückblickend wurde das Duell auf der 15. Bahn entschieden. Auf dem Par 5 musste de Villiers ein Bogey hinnehmen, während Oosthuizen ein Birdie gelang. Letzterer konnte sich dadurch sogar noch einen Schlagverlust am folgenden Loch erlauben.

Auf der 18 machte Oosthuizen mit einem abschließenden Birdie den Sieg perfekt. Mit einer 69 in der Schlussrunde schraubte er sein Gesamtergebnis auf −17. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Canter betrug am Ende zwei Schläge.

De Villiers rutschte mit einem weiteren Bogey auf der 17 sogar noch auf den dritten Rang ab. Diesen teilte er sich mit Daniel Brown und Söderberg. Der Schwede dürfte sich ein wenig ärgern, denn ohne das Fiasko am Samstag wäre wahrscheinlich noch mehr möglich gewesen.

Für Oosthuizen war es der zweite Sieg in Folge, nachdem er in der Vorwoche schon die Alfred Dunhill Championship in Südafrika gewonnen hatte. Nach dem Heimerfolg fuhr er also gewissermaßen einen weiteren ein – auf einem Platz, den er selbst entworfen hat. Der Open-Champion von 2010 stellte zudem wieder einmal seine herausragenden Links-Fertigkeiten unter Beweis.

Siem überzeugt in seiner Wahlheimat

Aus Deutschland schafften es drei Vertreter ins Wochenende. Die beste Leistung zeigte eindeutig Marcel Siem, der in seiner Wahlheimat alle vier Runden unter Par spielte und letztlich den geteilten 16. Rang belegte. Der Routinier wohnt mit seiner Familie in unmittelbarer Nähe des Austragungsortes.

Marcel Schneider und Nicolai von Dellingshausen teilten ein ähnliches Schicksal: Beide starteten gut, konnten aber ihr Niveau nicht halten. Schneider gehörte am Moving Day sogar als geteilter Zweiter zur letzten Gruppe, spielte dann aber zwei abschließende Runden über Par. Am Ende teilte er sich den 29. Platz unter anderem mit Rozner. Von Dellingshausen hatte nach drei Runden auf dem geteilten 22. Rang gestanden, doch eine 78 in der Schlussrunde ließ ihn auf den geteilten 54. zurückfallen.

Maximilian Rottluff und Freddy Schott waren knapp am Cut gescheitert, der Schweizer Benjamin Rusch deutlich. Alexander Knappe musste nach einer 69 zum Auftakt zurückziehen.

Lee gewinnt den Opening Swing in Abwesenheit

Mit der Mauritius Open ging auch der neue Opening Swing auf der DP World Tour zu Ende. Min Woo Lee reichten zwei starke Auftritte in seiner australischen Heimat, um sich zum Champion zu krönen. Der Lohn sind 200.000 US-Dollar und die automatische Qualifikation für das Hero Dubai Desert Classic im Januar sowie alle Turniere der sogenannten Back 9 im Herbst. Oosthuizen und sein südafrikanischer Landsmann Dean Burmester spielten trotz ihrer Doppelsiege keine Rolle, weil sie als LIV-Golfer nicht im Ranking auftauchen.

Die DP World Tour verabschiedet sich nun in eine dreiwöchige Pause. Im neuen Jahr geht es dann mit dem Dubai Invitational und dem International Swing weiter.

Foto: AFP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert