Myrtle Beach Classic: Neue Chance für die zweite Reihe

Daniel Berger blickt in die Ferne

Während sich die Stars der PGA Tour bei der Wells Fargo Championship in North Carolina tummeln, treten die Spieler aus der zweiten Reihe bei einem Additional Event in South Carolina an. Das Myrtle Beach Classic ist das einzige gänzlich neue Turnier in dieser Saison – und deshalb eine Wundertüte.

Erstmals in ihrer langen Geschichte kommt die PGA Tour in das namensgebende Myrtle Beach, immerhin eine der vielen „Golfhauptstädte der Welt”. Rund hundert Plätze befinden sich dort. Einer davon ist der Kurs in The Dunes Golf and Beach Club, auf dem das Turnier ausgetragen wird.

An der Atlantikküste liegt der baumbewachsene Par-71-Platz, der 7.347 Yards (6.718 Meter) misst. Sein bekanntester Abschnitt ist die sogenannte Alligator Alley vom elften bis zum 13. Loch. Deren Abschluss bildet „Waterloo”, das Signature Hole des Platzes. Dabei handelt es sich um ein Par 5 mit einem 90-Grad-Dogleg nach rechts, das sich um einen See windet.

Enge Fairways und Grünbunker an jedem Loch

Die Fairways sind eng und das Rough nicht zu unterschätzen, sodass es besonders auf die Genauigkeit vom Abschlag ankommen wird. Das passt zum Profil von Daniel Berger, der aktuell in den Top Ten der Driving-Accuracy-Statistik rangiert. Der vierfache PGA-Tour-Champion und ehemalige Weltranglistenzwölfte scheint sich mittlerweile von seinen Rückenproblemen erholt zu haben, die ihn lange außer Gefecht gesetzt hatten. Mit einem geteilten 13. Rang beim CJ Cup Byron Nelson am vergangenen Wochenende fuhr er sein bestes Resultat seit zwei Jahren ein. Die Konkurrenz sollte also gewarnt sein.

Matti Schmid beim Abschlag
Matti Schmid

Außerdem werden 16 der 18 Grüns von mehr als einem Bunker bewacht. Das kommt einem Teilnehmer besonders entgegen: Ben Griffin belegt derzeit den 13. Platz bei „Strokes Gained: Around-the-Green“. Außerdem ist er Achter im Scrambling. Eine gute Kombination, um in Myrtle Beach den Premierensieg auf der PGA Tour anzuvisieren.

Zum engeren Favoritenkreis gehören auch Beau Hossler, Davis Thompson und Erik van Rooyen. Das Feld ist jedoch so ausgeglichen, dass sich viele Spieler Siegchancen ausrechnen können. Einer davon ist Matti Schmid, der einzige Starter aus der DACH-Region. Nachdem der Deutsche zuletzt im TPC Craig Ranch den Cut knapp verpasst hat, will er nun wieder an seinen Erfolgstrend aus dem März und April anknüpfen.

DP World Tour stark repräsentiert

Während die PGA Tour gleich zwei Turniere veranstaltet, setzt die DP World Tour in dieser Woche aus. Einer ihrer größten Stars nimmt allerdings über eine Commissioner Exemption am Myrtle Beach Classic teil: Thriston Lawrence hatte zuletzt schon die Corales Puntacana Championship und das Zurich Classic of New Orleans bestritten, dabei aber jeweils den Cut verpasst. Diesmal will er den Sprung ins Wochenende schaffen.

Wer die vergangene Saison der DP World Tour verfolgt hat, entdeckt außerdem eine Vielzahl bekannter Namen in der Teilnehmerliste. Von den zehn Spielern, die sich über ihre Platzierung im Race to Dubai für die PGA Tour qualifiziert haben, sind acht dabei: Ryan Fox, Victor Perez, Thorbjørn Olesen, Alexander Björk, Sami Välimäki, Robert MacIntyre, Jorge Campillo und Ryo Hisatsune. Es fehlen nur LIV-Golfer Adrian Meronk und Überflieger Matthieu Pavon, der bei der Wells Fargo Championship startberechtigt ist.

Preisgeld, Punkte, Planungssicherheit

Für alle Teilnehmer geht es beim Myrtle Beach Classic um ein Preisgeld von insgesamt vier Millionen US-Dollar. Davon gehen 720.000 an den Sieger, der außerdem 300 FedExCup-Punkte erhält. Mindestens ebenso wichtig ist für viele allerdings, dass der Champion die Tourkarte für die nächsten zwei Jahre sicher hat. Hinzu kommen Startplätze für The Sentry und die Players Championship in der nächsten Saison.

Fotos: AFP

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