Standhaft im Sturm: McIlroy gewinnt Genesis Scottish Open
Nach einer Vielzahl verpasster Chancen in den letzten Monaten war Rory McIlroy bei der Scottish Open endlich da, als es darauf ankam. Dabei missglückte ihm wieder einmal der Start in den windigen Sonntag, doch diesmal kämpfte er sich stark zurück. Auf den letzten beiden Löchern entriss er dann Lokalmatador Robert MacIntyre den Sieg.
Schon am Freitag übernahm der spätere Champion die Führung von Byeong-Hun An, der am Donnerstag mit einer 61 auf dem Par-70-Kurs den Platzrekord eingestellt hatte. Am Samstag verteidigte McIlroy dann erfolgreich seine Spitzenposition. Mit einem Zwischenergebnis von 13 unter Par ging er in den Sonntag. Tom Kim folgte einen Schlag dahinter. Den letzten Flight komplettierte Tommy Fleetwood mit zwei Schlägen Rückstand.
Im Finale machte allerdings der besonders starke Wind dem Trio zu schaffen. Auf der Front Nine ging es für McIlroy und Kim mit jeweils zwei Birdies und vier Bogeys bergab. Fleetwood kam neunmal nicht über Par hinaus und deshalb nicht vom Fleck.
Dadurch konnten sich zwei andere Spieler nach oben arbeiten: Zuerst zog Tyrrell Hatton an der Konkurrenz vorbei und eroberte die Führung, kurze Zeit später kam MacIntyre hinzu. Aus dem Duo konnte aber nur der Lokalmatador sein Niveau halten. Hatton dagegen fiel auf der Zielgeraden wieder zurück.
McIlroy gelingt Comeback auf der Back Nine
Währenddessen fing sich McIlroy: Nach zwei Birdies auf der 11 und der 14 lag er gleichauf mit MacIntyre bei −13. Dieser brachte jedoch mit einem Birdie auf der 18 ein Gesamtergebnis von −14 ins Clubhaus und setzte so seinen Gegner im Fernduell unter Druck.
Doch im Gegensatz zu so manchem Turnier in den letzten Monaten hielt McIlroy diesmal stand. Auf dem Par 3 der 17 gelang ihm ein perfekter Abschlag, auf dem Par 4 der 18 ein sensationeller Annäherungsschlag aus dem Semi-Rough. Das Resultat war jeweils ein Birdie – und damit der Turniersieg.
Für McIlroy war es der 24. Titel auf der PGA Tour und der 16. auf der DP World Tour. Der 34-Jährige rückte damit auf den dritten Platz im FedExCup vor, baute seine Führung im Race to Dubai aus und verdrängte Jon Rahm in der Weltrangliste vom zweiten Rang. Außerdem ist McIlroy der erste Spieler überhaupt der die Open-Turniere in England, Irland und Schottland gewinnen konnte.
Vier Deutsche im Wochenende
Von den sieben Teilnehmern aus Deutschland schafften vier den Cut. Yannik Paul und Marcel Schneider landeten am Ende auf dem geteilten 25. Platz, Marcel Siem und Maximilian Kieffer auf dem geteilten 42. Platz. Letzterer dürfte sich ärgern, denn nach dem Moving Day hatte er noch den geteilten 18. Rang belegt. Mit einer 74 in seiner Schlussrunde fiel er dann aber zurück.
Damit verpasste Kieffer auch die mögliche Qualifikation für die Open Championship. Die drei Startplätze gingen stattdessen an David Lingmerth, Byeong-Hun An und Nicolai Højgaard.
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