Tee Time: Unser liebster Golf Podcast

Ein Mikrofon steht im Vordergrund und im Hintergrund sieht man ein Golfplatz

Bernd Ritthammer, Zille und Florian „Flo“ Fritsch – der Podcast Tee Time ist bei deutschen Golf Fans längst Kult. Wir stellen die Audio Webshow vor. Wer sie bislang noch nicht kennt, bekommt einen heißen Tipp. Alle anderen dürfen dies als Widmung verstehen. 

Die deutsche Golf Medienlandschaft hat schon viele Produkte herausgebracht. Manche davon sind sehr brauchbar, andere weniger. Einen Podcast, den wir wärmstens empfehlen können, ist Tee Time. Dahinter steckt nicht nur Moderator Jens „Zille“ Zielinski, sondern auch die (ehemaligen) Golf-Profis Bernd Ritthammer und Florian „Flo“ Fritsch. 

Das Beste an dem Podcast gleich vorweg: Es geht locker zu. Gleich in der Kanalbeschreibung macht man klar, dass dies nicht der nächste in der schier endlosen Reihe von technikorientierten Coaching Formate ist. Hier wird einfach in ungezwungener Atmosphäre über den „geilsten Sport der Welt“ gesprochen. Kein langweiliges Auflisten der Abschlagszeit von diesem und jenem Spieler bei Turnier xy – das braucht schließlich kein Mensch. Stattdessen hat man das Gefühl. als würden sich einfach ein paar – gut informierte – Freunde über Golf unterhalten. Das ist unterhaltsam, das macht Spaß.  

Offizieller Partner des BMW International Open

Und mit diesem Konzept hat man bereits einige beeindruckende Erfolge eingefahren. Mit über 7.500 Followern ist Tee Time der vielleicht am weitesten verbreitete Golfpodcast in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem ist er der offizielle Podcast der BMW International Open in München, der Big Green Egg German Challenge powered by VCG, des Wittelsbacher Golfclubs und der Deutschen Golf Liga. Das erstgenannte Turnier ist immerhin eines der einzigen zwei Events der DP World Tour (ehemals European Tour). Wenn das Turnier im Golfclub München Eichenried stattfindet, dann produziert Tee Time in der kompletten Woche Spezial Folgen. 2022 wurde bereits am Mittwoch launig über das Pro Am Event gesprochen inklusive O-Töne und diverser Anekdoten. Bis hin zum Sieg von Li Haotong am Sonntag wurde dann das komplette Event intensiv begleitet. Wer nicht vor Ort sein konnte, war trotzdem irgendwie dabei und wer Tickets hatte, der kann die Podcast Folgen immer wieder nachhören und sich an das Erlebte erinnern. 

Wie sieht eigentlich so eine Folge aus? 

Natürlich werden auch die Mega Events der PGA Tour thematisiert. Allen voran das Masters in Augusta. Ein bisschen keck lästern die drei Podcaster zu Beginn der Ausgabe 2023 über die kitschige Klaviermelodie, die sich die Turnierleitung als Erkennungs-Jingle ausgesucht hat. Wie es dann für Podcasts typisch ist, folgt ein bisschen Palaver. Wie ist es zuletzt so gelaufen bei allen drei Gesprächspartnern. Noch einmal eine Einblendung der Klaviermelodie. Und dann direkt die erste Schlagzeile: Florian Fritsch hat den weltbekannten Golfclub in Augusta bereits gespielt. Der deutsche hat nämlich für die University of South Carolina das eine oder andere Match bestritten und kam so in das Vergnügen, einmal den exklusiven Rasen zu betreten. 

Bernd Der Golfspieler Ritthammer sitzt in der Hocke mit seinem Golfschläger in seiner Hand

Bernd und Flo necken sich in der Folge ein bisschen über die Aussprachen verschiedener Begriffe. Bernd lernt von Flo, dass Alumni auf Englisch „Alamnei“ ausgesprochen wird. Flo kontert mit Ritthammers Betonung von „Saison“. Jens moderiert. Die Sprücheklopferei fliegt durch den Raum und man kommt noch einmal zurück zum Klavierjingle des Masters und Zille befürchtet, dass der Song dank der US Amerikanischen Rundfunkanstalten alle paar Minuten eingespielt werden könnte. Aber auch etwas ernsthaftere Themen können die drei: Dass sich Augusta erst 2012 für Frauen geöffnet hat, wird dann plötzlich besprochen. Der Übergang gelingt der Gesprächsrunde bemerkenswert elegant. Ritthammers Fazit: „Manchmal hat man das Gefühl, dass sich sogar die katholische Kirche schneller modernisiert als der Golfsport“. Zille ist begeistert: „Jetzt sind wir on fire!“.

Keine Angst vor klaren Meinungen – auch über Gary Player

Und es wird sich auch weiter eindeutig positioniert: Das nächste Thema ist Golf Legende Gary Player, der sich öffentlich über Augusta beschwerte. Er habe mit seinen Enkelkindern auf dem Platz eine Runde spielen wollte. Dies wurde ihm verwehrt mit der Begründung, es sei kein Clubmitglied dabei. Zille fragt die beiden Profis, ob dies ein Zeichen der Überheblichkeit sei, die Augusta häufig nachgesagt wird. Doch Florian und Bernd sehen das anders. Fritsch sieht es eher als ein Zeichen von allzu großer Hybris, dass Player offenbar glaubt, aufgrund seiner Verdienste im Golfsport ein Anrecht auf eine Runde in sämtlichen Golfclubs weltweit zu haben. Ritthammer geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht über seine persönlichen Eindrücke bezüglich des Weltstars. Er gehöre zu denjenigen, so Ritthammer, die Gary Player eher kritisch sehen. „Der ist ganz schnell dabei, allen Leuten von seinen vielen Erfolgen zu erzählen und alle Frauen seine Bauchmuskeln bestaunen zu lassen“. 

Das ist es, was uns so gut an dem Podcast gefällt – man scheut sich nicht, auch mal eine starke Überzeugung zu äußern. Selbst wenn man damit Leuten auf die Füße tritt, die in der Golfwelt eine große Lobby haben. Und der Podcast thematisiert nun einmal auch alles, was die Golfwelt bewegt – PGA Tour, European Tour. Spezielle Events wie die WGC Match Plays. Superstars wie Tiger Woods. Riesen-Events wie den Ryder Cup. Oder auch verschiedene Hersteller wie Titleist, Cobra oder Ping. Tee Time ist eine Fundgrube an spaßigem Golf-Schnack und eine wahre Inspirationsquelle für Freunde des grünen Sports.

Titelbild: APchanel / Adobe Stock

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert