Tigers Triumph und Dustins Strafe: Höhepunkte aus fast 130 Jahren US Open

Dustin Johnson auf dem Putting Green bei der US Open 2016

Die US Open, eines der vier Major-Turniere im Golfsport, blicken auf eine lange und faszinierende Geschichte zurück. Seit ihrer Gründung im Jahr 1895 haben sie viele unvergessliche Momente, legendäre Spieler und spannende Geschichten hervorgebracht. Diese Woche starten die US Open in Pinehurst in ihre 124. Auflage. Anlass für uns, in diesem Special einen Blick auf die Geschichte zu werfen und einige Höhepunkte zu beleuchten.

Das „who is who“ des Golfsports gibt sich die Ehre

Erstmals wurden die US Open im Jahr 1895 im Newport Country Club in Rhode Island ausgetragen. Der damalige Gewinner war Horace Rawlins, ein englischer Profi-Golfer, der sich gegen eine kleine Gruppe von Konkurrenten durchsetzte. In den ersten Jahren waren die US Open ein eher bescheidenes Turnier mit begrenzter Teilnehmerzahl und geringem Preisgeld.

Im Laufe der Jahre wuchs ihre Popularität und sie zogen immer mehr Zuschauer an. Das Turnier wurde zu einem wichtigen Ereignis im Golfsportkalender, bei dem die besten Golfer aus der ganzen Welt aufteeten. Spieler wie Bobby Jones, Ben Hogan, Arnold Palmer, Jack Nicklaus und Tiger Woods gewannen alle die US Open. Damit sicherten sie sich ihren Platz in der Geschichte des Golfsports.

Eines der härtesten Turniere aller Zeiten

Ein bemerkenswerter Moment in der Geschichte der US Open war die Ausgabe im Jahre 1974. Das Turnier fand auf dem Winged Foot Golf Club in Mamaroneck nordöstlich von New York statt. Es wird als eines der schwierigsten in der Geschichte des Golfsports angesehen. Der Platz war extrem anspruchsvoll und die Bedingungen waren hart, was zu hohen Scores bei den Spielern führte. Innerhalb der vier Turniertage wechselte die Spitzenposition ständig. In der Gruppe der Führenden waren unter anderem Gary Player und Arnold Palmer.

Doch die Superstars kamen alle nicht bogeyfrei durch die entscheidende Runde. Somit wurde es am Ende ein Zweikampf der beiden Amerikaner Forrest Fezler und Hale Irwin. Die Entscheidung fiel erst am letzten Loch, an dem Fezler nur ein Birdie zum Sieg gereicht hätte. Doch er verfehlte das Grün und konnte einen viereinhalb Meter Putt nicht einlochen. Irwin siegte nach drei Birdies auf der letzten Runde mit zwei Schlägen Vorsprung. Die besondere Schwere des Platzes und die damit verbundenen Favoritenstürze veranlassten die Presse dem Turnier den plakativen Titel des „Massakers von Winged Food“ zu geben.    

Tigers Sieg vor traurigem Hintergrund

Im Jahr 2000 feierten die US Open ihre 100. Auflage. Gespielt wurde auf den Pebble Beach Golf Links in Kalifornien. Extra aus diesem Anlass wurde Pebble Beach in der Liste der Austragungsorte um zwei Jahre vorgezogen. Golfgrößen wie Jack Nicklaus, Vijay Singh, der Masterssieger des Jahres 2000, oder Ernie Elst nahmen teil. Überschattet wurde das Turnier von dem Tod des Vorjahressiegers Payne Stewart, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. An seiner Stelle nahm Nicklaus die Position im Flight ein und bat am ersten Abschlag um eine Schweigeminute.

Jack Nicklaus schlägt einen Ball auf der US Open 2000

Aufgrund seines karitativen Engagements ehrt die PGA seitdem Golfspieler, die sich um den Sport verdient gemacht haben, mit dem Payne Stewart Award. Sportlich dominierte Tiger Woods das Feld und gewann das Turnier mit einem Rekordvorsprung von 15 Schlägen. Sein Sieg wird als einer der beeindruckendsten in der Geschichte des Golfsports angesehen. Er festigte seinen Ruf als einer der größten Golfer aller Zeiten.

Johnsons Strafe führt zu Regeländerung

Die US Open hat im Laufe der Jahre auch einige kontroverse Momente erlebt. Ein Beispiel dafür ist das „Dustin Johnson Regel Vorfall“ im Jahr 2016. Johnson führte das 116. US Open Turnier im Oakmont Country Club in Oakmont and Plum, Pennsylvania an. Als er am 5. Loch versehentlich seinen Ball bewegte, begannen die Diskussionen. Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer fragten sich, ob diese Berührung straffrei sei. Der Schiedsrichter gab zunächst Entwarnung. Doch sieben Löcher weiter wurde Johnson mitgeteilt, dass er vielleicht doch mit einer Strafe nach Ende der Runde zu rechnen hatte. Dadurch entstand die groteske Situation, dass niemand nach dem letzten Put des Führenden wusste, ob sein Score für den Sieg reichte. Schließlich entschieden sich die Regelhüter für einen Strafschlag. Allerdings hatte diese Strafe wenig Auswirkungen auf das Turnierende, da Johnson nach der Runde mit vier Schlägen Vorsprung ins Clubhaus gekommen war. Die Diskussionen in der Golfwelt nahmen jedoch nicht ab und veranlassten PGA und R&A schließlich diese Regel aufzuheben.  

Dustin Johnson auf einer Pressekonferenz mit der Trophäe der US Open

Trotz dieser Kontroversen bleiben die US Open eines der angesehensten Golfturniere der Welt. Das Turnier zieht jedes Jahr die besten Golfer an und bietet spannende Wettkämpfe auf den anspruchsvollsten Plätzen des Landes. Auch in dieser Woche werden sie wieder ein Millionenpublikum an den Fairways und den Monitoren in der ganzen Welt begeistern.

Fotos: AFP

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/

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