Trumps Versuch, die British Open in sein Resort zu holen

Trump sitzt im Publikum und lächelt.

Donald Trump will die British Open in sein Golf-Resort nach Schottland holen und ist damit mal wieder in aller Munde. Bereits im Februar 2018 soll der US-Präsident den amerikanischen Botschafter Woody Johnson um Hilfe beim Ergattern des ältesten noch gespielten Golfturniers gebeten haben.

Neben seinem Umgang mit den ansteigenden Corona-Zahlen seines Landes macht Trump jetzt auch im Golfsport auf sich aufmerksam. Dass er in Europa ohnehin schon weniger beliebt ist, lässt den 74-Jährigen offensichtlich kalt. Laut der New York Times habe Trump Druck auf Botschafter Johnson ausgeübt. Dieser habe die Organisatoren überzeugen sollen, Trump den Zuschlag für die Ausrichtung der British Open zu geben.

New York Times: Trump verstößt gegen die US-Klausel

Mit der versuchten Ausnutzung seines Amtes als US-Präsident verstoße Trump gegen eine Klausel in der Verfassung seines Landes, so die Zeitung. Dort wird festgehalten, dass US-Beamte keine Gewinne oder Geschenke von anderen Regierungen empfangen dürfen. Der Präsident würde einen Gewinn aus der Veranstaltung in seinem Resort ziehen, da die Regierung Schottlands oder Großbritanniens für die Sicherheit bei den British Open aufkommen müsste.

Johnson berichtete unter anderem seinem Stellvertreter Lewis A. Lukens von der Forderung Trumps. Dieser riet ihm aus ethischen Gründen von seinem Vorhaben ab und machte auf die Deplatzierung dieser Forderung aufmerksam. Obwohl ihm davon abgeraten wurde, machte Johnson dem schottischen Minister David Mundell letztendlich den Vorschlag. Dieser lehnte ab und betont die Unangemessenheit mit dem US-Botschafter Geschäfte zu besprechen.

Seit Trumps Kauf keine British Open mehr im Turnberry Resort

Seitdem das Turnberry Resort im Besitz von Trump ist, wurde dort kein British Open mehr ausgetragen. Das Resort zählte ursprünglich zu den regelmäßigen Spielorten im Zuge der Open. Es liegt an der Küste Firth of Clyde im Südwesten Schottlands. Im Hinblick auf die zukünftig feststehenden Austragungsorte sehen die Organisatoren des Turniers offensichtlich nicht vor, die Open Championship in Trumps Resort stattfinden zu lassen.

2020 musste das Turnier wegen der andauernden Corona-Situation ausfallen und kann voraussichtlich erst ab 2021 wieder starten. Trump muss sich mit seinem Vorhaben noch etwas in Geduld üben. Erst im Jahr 2025 gäbe es für den US-Präsidenten wieder eine Chance, als Gastgeber der British Open zu fungieren, sofern er sich mit seinem Vorgehen nicht bereits ins Aus katapultiert hat.

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