World Wide Technology Championship: Van Rooyen gewinnt im Herzschlagfinale

Ein Golfer schlägt mit dem Eisen

Die World Wide Technology Championship in Mexiko bot Spannung bis zum Schluss. Am letzten Loch setzte sich dann Erik van Rooyen mit einem Eagle gegen die Konkurrenz durch. In der Folge wurde es außergewöhnlich emotional.

Dabei schien zu einem früheren Zeitpunkt ein anderer Sieger schon beinahe festzustehen: Matt Kuchar lag am Samstag nach 14 Löchern bei zehn unter Par für die Runde und bei −24 insgesamt. Damit hatte er bereits sechs Schläge Vorsprung auf seine Verfolger. Es wäre ein beruhigendes Polster für das Finale gewesen.

Doch dann verlor der Routinier völlig den Faden: Für das Par 4 der 15. Bahn brauchte er acht Schläge. Das Quadruple Bogey kam aus dem Nichts – aber es wurde noch schlimmer. Auf den Schneemann folgte ein Bogey am 16. Loch. Dadurch konnte Camilo Villegas, der Spitzenreiter nach zwei Runden, wieder aufschließen.

Mit einem Zwischenergebnis von −19 teilten sich die beiden nach dem Moving Day die Führung. Den letzten Flight im Finale komplettierte van Rooyen, der mit einem Schlag Rückstand in die Schlussrunde ging.

Acht unter Par auf den Back Nine

Am Sonntag kam Villegas mit vier Birdies auf den ersten sechs Löchern am besten aus dem Startblock, doch danach wollte ihm lange keines mehr gelingen. Stattdessen übernahm nun wieder Kuchar die Führung. Nach einem Birdie auf der 14. Bahn betrug sein Vorsprung zwei Schläge.

Van Rooyen war dagegen mit einem Bogey gestartet und blieb zunächst eher unauffällig. Auf den Back Nine drehte er dann aber plötzlich auf: Zwischen dem zehnten und dem 17. Loch gelangen ihm sechs Birdies. Dadurch ging es gleichauf mit Kuchar zum letzten Abschlag. Villegas folgte einen Schlag dahinter.

Auf dem Par 5 fanden van Rooyen und Villegas im Gegensatz zu Kuchar das Grün bereits mit dem zweiten Schlag. Als van Rooyen dann tatsächlich seinen Eagle-Putt verwandelte war das gleichbedeutend mit dem Sieg. Für den 33-Jährigen war es der zweite auf der PGA Tour nach der Barracuda Championship im August 2021. Mit einem Gesamtergebnis von −27 und zwei Schlägen Vorsprung verwies er Kuchar und Villegas auf den geteilten zweiten Platz. All das rückte jedoch schnell in den Hintergrund.

Größer als Golf

Nach dem letzten Putt brachen alle Dämme: Minutenlang lagen sich van Rooyen und sein Caddie weinend in den Armen. Jon Trasamar, ein gemeinsamer College-Freund der beiden, ist an Krebs erkrankt und liegt im Sterben. In einem emotionalen Interview widmete van Rooyen ihm den Sieg.

Weil der südafrikanische Profi dadurch im FedExCup-Ranking vom 125. auf den 63. Platz sprang, hat er die Tourkarte für die nächste Saison sicher und ist nicht mehr auf die letzten beiden Turniere angewiesen. Am Montag ging es deshalb direkt mit dem Flieger nach Minnesota zum Krankenbesuch.

Jäger nach zweiter Turnierhälfte enttäuscht

Stephan Jäger schien zunächst ebenfalls um den Sieg mitspielen zu können. Am Donnerstag hatte er auf dem Par-72-Kurs eine 66 gespielt, am Freitag folgte sogar eine 65. Dadurch ging er am Samstag als geteilter Dritter im letzten Flight mit Kuchar und Villegas auf den Platz. Doch die Hoffnung auf den Premierensieg zerschlug sich: Mit einer 75 fiel er am Moving Day weit zurück. Nach einer 68 am Sonntag belegte er den geteilten 45. Rang. Bester deutschsprachiger Teilnehmer war stattdessen Matti Schmid, der auf dem geteilten 38. Platz ins Ziel kam. Der Österreicher Matthias Schwab hatte den Cut verpasst.

Foto: AFP

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