DP World Finale in Dubai: Rahm holt Turnier-, McIlroy Gesamtsieg

Jon Rahm steht im Vordergrund und schwingt sein Golfschläger und im Hintergrund stehen viele Zuschauer die ihn filmen.

Jon Rahm siegt im Saisonfinalturnier der DP World Tour in Dubai. Der Gesamtsieg geht zum vierten Mal an Rory McIlroy. Für Gesprächsstoff sorgten die vergebenen Weltranglistenpunkte.

Es lag Unmut bei einigen Spielern in der Luft von Dubai. Jon Rahm sagte vor Turnierbeginn wörtlich: „Es ist lächerlich“. Immerhin waren beim DP World Tour Finale sieben der ersten fünfundzwanzig Spieler der Weltrangliste am Start. Dennoch mussten sich die Teilnehmer tatsächlich mit weniger zu erspielenden Weltranglistenpunkten zufrieden geben, als die Spieler bei der zeitgleich von der PGA ausgetragenen RSM Classic. Und dies, obwohl dort nicht einer der Top 25 der Weltrangliste und somit eher eine zweitklassige Besetzung am Start war.

Rahm holt an Tag 2 und 3 deutlich auf

An Tag 1 des Turniers konnten sich Matt Fitzpatrick und Tyrell Hatton an die Spitze des Leaderboardes spielen. Gleichzeitig schwächelte der im Gesamtranking bis vor diesem Finalwochenende führende Rory McIlroy und verlor durch zu viele Bogeys auf der Scorekarte etwas den Anschluss zu den Führenden.

Tag zwei brachte keine überraschende Wende.

Hatton und Fitzpatrick waren auch am Freitag mit dem gleichen Tagesergebnis von weiteren -5 unterwegs, teilten sich mit -12 die Führung und gingen im Gleichschritt an der Spitze liegend in den Moving Day am Samstag.

Die unmittelbaren Verfolger waren zu diesem Zeitpunkt Alex Noren und Adri Arnaus, welche sich mit -9 den dritten Rang teilten. Eine starke Leistung zeigten auch Jon Rahm und Jorge Campillo, die sich mit Tagesleistungen von -6 und -7 um einige Plätze an die beiden Führenden heranspielen konnten und mit -8 lediglich vier Schläge Rückstand hatten.

Für Ryan Fox – im Gesamtklassement Zweiter – der bereits am ersten Tag mit einer 73 nicht zufrieden sein konnte, sollte auch der zweite Tag keine Besserung bringen. Er musste sich mit einer 72 und einem 37. Rang aus dem Kampf um den Titel verabschieden.

Moving Day macht seinem Namen alle Ehre.

Es sollte der Tag der Aufholjagd sein. Während Tyrell Hatton auf den ersten Neun solides Golf mit drei Birdies spielte, zeigten Matt Fitzpatrick durch Birdies und Bogeys lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis. Dann sollte jedoch der Einbruch des Tyrell Hatton kommen. Von Bahn 10 bis 15 haderte er mit seinem Spiel, führte entnervt Selbstgespräche und es kam, wie es kommen musste. Vier Bogeys warfen ihn im Leaderboard zurück.

Die Aufholjagd wurde an Tag 3 im Wesentlichen durch fantastische Schläge der Verfolger Alex Noren, Jon Rahm, Rory McIlroy und Adrian Meronk geprägt. Diese notierten reihenweise Birdies und Eagles, so dass sich Jon Rahm am Ende des Tages mit einer 65 und einem Gesamtergebnis von -15 an die Spitze setzte. Fitzpatrick konnte durch drei Birdies auf den Backnine zumindest den zweiten Rang für sich sichern. Alex Noren spielte sich auf -13 heran und auch Rory Mc Ilroy und Tyrell Hatton schlossen den Tag dank eines Birdies auf der 18 mit -12.

McIlroy lässt sich nicht mehr verdrängen

Die beiden Führenden Jon Rahm und Matt Fitzpatrick waren offenbar tatsächlich nervös und legten an Bahn 1 einen Zitterstart hin. Beide zogen ihren Abschlag deutlich nach links von der Bahn und fanden sich im Rough wieder. Während Fitzpatrick das Par retten konnte, baute Rahm mit einem Birdie an Bahn 1 die Führung unmittelbar aus. Auch Tyrell Hatton und Alex Noren starteten mit zwei Birdies auf den ersten drei Bahnen gut in den Tag und hielten Anschluss.

12.000 zu vergebende DP World Ranglisten-Punkte konnten das Gesamtklassement noch durcheinander schütteln. Um McIlroy noch von Platz 1 der Rangliste zu verdrängen, musste Fitzpatrick mindestens zweiter werden und Rory hätte schlechter als auf dem siebten Platz landen müssen.

Rahm setzte indessen durch eine Eröffnung am Finaltag mit drei Birdies zum Generalangriff auf den Turniersieg an und vergrößerte den Abstand auf drei Schläge zu den Verfolgern. Man konnte an der Körpersprache von Fitzpatrick erkennen, dass er im Kampf um den Turniertitel spätestens nach Bahn 12 resignierte, nachdem er auf Bahn 8 ein Doppelbogey spielte und auf Bahn 10 und 12 weitere Bogeys folgen ließ.

Hatton hatte den ganzen Tag über Pech auf den Grüns, wo ihm reihenweise die Putts zum Birdie unmittelbar am Loch liegen blieben. Das Match sollte sich somit zwischen Jon Rahm und seinen Verfolgern Alex Noren und Tyrell Hatton entscheiden.

Rahm ging am Ende jedoch mit einem komfortablen Vorsprung von drei Schlägen auf Bahn 16 und gewann das Turnier schließlich mit einem Gesamtergebnis von -20 vor Tyrell Hatton und Alex Noren, die sich mit -18 den zweiten Rang teilten. Rahm nahm somit nicht nur einen Siegerscheck über 3 Millionen US-Dollar in Empfang, er holte sich darüber hinaus mit dem Turniergewinn seinen fünften Titel in der Rolex Series.

Kieffer mit starkem elften Platz

Der Gesamtsieger der DP World Tour 2022 wurde zum vierten Mal Rory McIlroy, der unabhängig von seinem im Turnier für den vierten Platz erspielten Preisgeld mit einem Bonusscheck in Höhe von 2 Millionen US-Dollar nach Hause fährt.

Maximilian Kieffer belegte als bester Deutscher den alleinigen 11. Platz. Yannik Paul wurde 23., Marcel Schneider 34. und Hurly Long 50.

Foto: AFP

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