Golfen im Winter: Die richtige Vorbereitung

Ein Golfer schlägt auf einem winterlichen Platz ab

Es lässt sich nicht mehr leugnen: Der Winter ist da. Doch auch wenn die Bedingungen schlechter werden, muss niemand in der kalten Jahreszeit auf den Golfsport verzichten. Einzig und allein auf die richtige Vorbereitung kommt es an.

Als Erstes sollte überprüft werden, ob der Golfplatz der Wahl überhaupt geöffnet hat. Manche Golfplätze bleiben nämlich im Winter komplett geschlossen. Auf anderen gibt es spezielle Regeln, über die sich die Golferin oder der Golfer vorher informieren sollte. Wenn das erledigt ist, kann es mit dem Packen der Tasche losgehen – am besten nicht allzu spät, denn es wird ja früher dunkel.

Für das Golfen im Winter ist die richtige Verpflegung von essenzieller Bedeutung. Bei niedrigen Temperaturen verbraucht der Körper deutlich mehr Energie. Es ist deshalb ratsam, vor der Runde eine Mahlzeit einzunehmen und sich zusätzlich reichhaltige Snacks mitzubringen. Dafür eignen sich beispielsweise Bananen, Müsliriegel und Studentenfutter. Um das Auskühlen zu verhindern, kann eine Thermoskanne mit einem Heißgetränk wie Kaffee oder Tee eingesteckt werden.

Weniger Schläger, mehr Bälle

Nun zur Ausrüstung: Weil Golfcarts und Trolleys im Winter häufig verboten sind, um den Untergrund der Golfplätze zu schonen, empfiehlt es sich, das Gewicht auf ein Minimum zu reduzieren. Vor allem betrifft das natürlich die schweren Golfschläger. Die üblichen 14 wären auf jeden Fall unnötiger Ballast, die Hälfte reicht völlig aus. Am besten bewegt man sich irgendwo zwischen drei und sieben. Es stellt sich deshalb die Frage: Welche Schläger werden wirklich dringend benötigt und welche sind vielleicht doch verzichtbar? Der individuelle Spielstil gibt darauf eine Antwort.

An Bällen spart man dagegen besser nicht. In den dunklen und nassen Verhältnissen geht der Ball leider häufiger verloren. Es sollte deshalb immer für genügend Ersatz gesorgt sein. Noch schwieriger wird es natürlich, wenn Schnee liegt. Dann ist das Golfspiel mit einem weißen Ball eigentlich aussichtslos. Als Lösung für dieses Problem haben sich Bälle in grellen Farben bewährt.

Golfplatz mit Frost

Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass der Ball in der Kälte härter wird und weniger weit fliegt. Um das auszugleichen, bietet sich ein weicher Ball an. Natürlich können Golferinnen und Golfer genauso gut auf einen längeren Golfschläger zurückgreifen, der die fehlende Distanz im Ballflug kompensiert. Es empfiehlt sich, einen Abstecher zum Üben auf die Driving Range zu machen, um ein Gefühl für die Veränderung zu bekommen. Ansonsten muss man sich auf der Runde daran gewöhnen und das kann leicht zu einem Fehlstart führen.

Wenn es draußen wirklich eisig kalt ist, können außerdem Probleme mit den Tees entstehen. Der gefrorene Untergrund ist dann schlicht zu hart, um die Spitze hineinzubekommen. In solchen Fällen sind Winter-Tees das Mittel der Wahl. Dabei handelt es sich um Kegel in unterschiedlichen Höhen, die einfach auf den Boden gestellt werden. Bestenfalls sollte man auch die Abschläge mit dem Winter-Tee auf der Driving Range trainieren.

Kleider machen Wintergolfer

Wenn die Verpflegung und die Ausrüstung verstaut sind, ist es Zeit, sich über das Outfit Gedanken zu machen. Auf die passenden Klamotten kommt es beim Golfspiel in der Kälte natürlich besonders an. Am besten eignet es sich, mehrere Lagen von Funktionskleidung übereinander zu tragen. Das Zwiebelprinzip hat sich nicht umsonst bewährt. Zwischen den Schichten befindet sich nämlich Luft, die zusätzlich isolierend wirkt.

Gleichzeitig sollte aber auch darauf geachtet werden, dass sich die Garderobe nicht negativ auswirkt, indem sie den Golfschwung beeinträchtigt. Es ist deshalb ratsam, den Schwung in kompletter Montur zu proben. Die Beweglichkeit und das Körpergefühl müssen trotz der Schichten noch in ausreichendem Maße vorhanden sein. Nur so können zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden.

Für den Kopf eignet sich das Zwiebelprinzip natürlich weniger, aber mindestens eine bedeckende Lage sollte es schon sein. Schließlich geht über diesen Bereich rund zehn Prozent der Körperwärme verloren. Eine Mütze hilft, den Verlust einzudämmen. Den Hals schützt man am besten mit einem Schal gegen Wind und Wetter.

Ein Golfer puttet auf einem winterlichen Platz
(Foto: trattieritratti / Adobe Stock)

Außerdem ist im Winter natürlich das richtige Schuhwerk entscheidend. Bei nassen Bedingungen oder gar Eis und Schnee verliert man leicht den sicheren Stand, der für einen gelungenen Schlag benötigt wird. Wasserdichte Golfschuhe mit Spikes schaffen Abhilfe. Neben Halbschuhen gibt es auch Stiefel mit einer solchen Sohle, die höher geschlossen sind und zusätzlich warmhalten.

Zu guter Letzt sollte besonders auf warme Hände geachtet werden. Schließlich halten sie den Schläger und sind damit für Erfolg oder Misserfolg hauptverantwortlich. Beim Schlagen kann man auf spezielle Golfhandschuhe für den Winter zurückgreifen, die eine gute Balance zwischen Isolierung und Fingergefühl wahren. Zwischendurch können die Hände dann in gefütterte Winterhandschuhe gepackt werden, damit sie beim nächsten Schlag möglichst warm sind.

Kalt von außen, warm von innen

Auch die dickste Kleidung reicht aber nicht, um die Muskulatur aufzuwärmen. Bei kalten Temperaturen ist die Verletzungsgefahr um einiges höher. Um Zerrungen zu vermeiden und in Schwung zu kommen, ist ein ausgiebiges Aufwärmprogramm unerlässlich. Nach der Fahrt zum Golfplatz sind deshalb Übungen für verschiedene Muskelgruppen angesagt.

Mit ausgestreckten Armen und einem waagerechten Golfschläger in den Händen lassen sich mehrere Übungen durchführen – am besten eigenen sich dafür Eisen. Zunächst kann man in der Setup-Position mit dem Oberkörper nach links und rechts um die eigene Achse rotieren. Das Gleiche wiederholt man mit dem Becken, um die Hüfte geschmeidig zu machen. Danach bieten sich Kniebeugen an, um die Oberschenkel und die Gesäßmuskeln auf Temperatur zu bringen. Außerdem kann der Schläger über den Kopf möglichst weit hinter den Rücken geführt werden.

Golfplatz mit Schnee bedeckt und Fahne

Auch die Handgelenke und Armmuskeln sollten aufgewärmt werden. Dafür greift man das Eisen mit einer Hand in der Mitte und hält es wieder waagerecht vor sich. Die Handfläche zeigt in der Ausgangsposition nach unten. Der Unterarm wird nun in beide Richtungen um die eigene Achse gedreht. Danach wiederholt man den Vorgang mit der anderen Hand.

Für den Rücken gibt es ebenfalls eine Übung mithilfe eines Golfschlägers. Dabei wird der Schlägerkopf auf den Boden gestellt und beide Hände liegen auf dem oberen Ende des Griffes. Dann geht man einige Schritte zurück, während der Schläger an Ort und Stelle bleibt. Nun wird der Rücken durchgestreckt, sodass er eine Horizontale bildet. Zusätzlich können natürlich auch eigene Übungen in das Programm eingebaut werden. Klassische Dehnbewegungen sind ebenfalls förderlich. Erst wenn sämtliche Körperteile aufgewärmt sind, sollte man dazu übergehen, seinen Golfschwung mehrmals zu üben. Ganz am Ende kann man dann auf der Driving Range trainieren und ein paar Bälle schlagen, bevor es auf die winterliche Runde geht.

Titelbild: trattieritratti / Adobe Stock

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