FedEx Open de France: Hoffnungen auf den Heimsieg

Matthieu Pavon ballt die Faust zum Jubel

Wie jedes Jahr kommt die DP World Tour im Herbst nach Frankreich. Seit der letzten Ausgabe des Turniers haben die Profis aus der Grande Nation für Aufsehen gesorgt. Die Wahrscheinlichkeit eines Heimsieges ist deshalb so groß wie schon länger nicht mehr.

Zuallererst ist Matthieu Pavon zu nennen, der ein unglaubliches Jahr hinter sich hat. Kurz nach der letzten Open de France feierte er bei der Open de España seinen Premierensieg auf der DP World Tour. Die Punkte, die er damit verdiente, sicherten ihm am Ende der Saison die Spielberechtigung für die PGA Tour. Dort gewann er im Januar direkt die Farmers Insurance Open und führte zwischenzeitlich sogar das FedExCup-Ranking an.

Später, im August dieses Jahres, gab es einen französischen Doppelsieg bei aufeinanderfolgenden Turnieren. Zuerst gewann David Ravetto das D+D Real Czech Masters, dann Frédéric Lacroix die Danish Golf Championship. Für beide war es ebenfalls der erste Titel auf der DP World Tour.

An der diesjährigen Open de France nehmen neben den drei Siegern der vergangenen zwölf Monate auch die drei anderen französischen Spitzenspieler teil: Victor Perez, Romain Langasque und Antoine Rozner. Dahinter bilden Ugo Coussaud, Julien Guerrier, Jeong Weon Ko, Adrien Saddier und Tom Vaillant eine starke zweite Reihe, die auf ihre Titelchance lauert. Die Profis der Grande Nation sind mittlerweile breit aufgestellt. Ein Heimsieg scheint durchaus möglich.

David Ravetto in der Hocke auf dem Green

Falls es tatsächlich einen Champion aus dem Lager der Lokalmatadoren geben sollte, wäre das etwas ganz Besonderes. Die Open de France existiert bereits seit 1906, doch erst sieben Franzosen konnten das Turnier gewinnen. Der letzte war Thomas Levet im Jahr 2011.

Titelkandidaten von der PGA Tour

Im Gegensatz zu den letzten Wochen, in denen große Namen die DP World Tour beehrten, fehlen diese bei der Open de France weitgehend. Zwei PGA-Tour-Vertreter, die erst kürzlich auf der DP World Tour gewonnen haben, sind jedoch erneut dabei: Billy Horschel und Matt Wallace gehören nach ihren Siegen bei der BMW PGA Championship und beim Omega European Masters zum engeren Favoritenkreis.

Weitere Teilnehmer, die über eine Doppel-Mitgliedschaft verfügen und als Titelkandidaten gehandelt werden, sind Nicolai Højgaard, Thorbjørn Olesen und Justin Rose. Vorjahressieger Ryo Hisatsune, der mittlerweile ebenfalls auf der PGA Tour aktiv ist, wirkt dagegen nicht mit.

Zwei ehemalige Champions aus der DACH-Region

Titelanwärter aus der Stammbesetzung der DP World Tour sind unter anderem Rasmus Højgaard, Thriston Lawrence und Jordan Smith. Zum erweiterten Favoritenkreis gehören auch Yannik Paul und Bernd Wiesberger. Letzterer hat die Open de France im Jahr 2015 bereits gewonnen. Ein weiterer Champion des Turniers ist Marcel Siem, der 2012 den Sieg davontrug.

Marcel Siem schlägt ab und schaut dem Golfball hinterher

Das Trio ist Teil einer neunköpfigen Delegation aus der DACH-Region. Diese besteht außerdem aus den Deutschen Nick Bachem, Maximilian Kieffer, Alexander Knappe und Marcel Schneider sowie den Österreichern Lukas Nemecz und Matthias Schwab. Aus der Schweiz ist diesmal kein Spieler qualifiziert.

Harter Kurs mit noch härterem Schlussabschnitt

Früher fand die Open de France auf unterschiedlichen Plätzen statt, doch seit 2002 dient Le Golf National in Paris durchgängig als Austragungsort. Der Par-71-Kurs misst 7.247 Yards (6.625 Meter) und gilt als echter Härtetest für die Profis. Besonders der letzte Abschnitt vom 15. bis zum 18. Loch gehört zu den schwierigsten auf der DP World Tour.

Auf dem berühmten Platz wurde nicht nur der Ryder Cup 2018, sondern in diesem Jahr auch die olympischen Golfturniere der Männer und Frauen ausgetragen. Ein Franzose schrammte dabei nur knapp an einer Medaille vorbei: Perez wurde nach einer sensationellen Schlussrunde alleiniger Vierter. Wenn er bei der Open de France eine ähnliche Leistung abrufen kann, dürfte er um den Titel mitspielen. Seine Siegeschancen sind deshalb wohl die höchsten aller Lokalmatadoren. Ein Heimsieg wäre der Gipfel eines außergewöhnlichen Jahres für den französischen Golfsport.

Fotos: AFP

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