Pavon beeindruckend souverän: Start-Ziel-Sieg bei Acciona Open de España

Golfer Matthieu Pavon in der Hocke auf dem Green

Vor der Open de España war Matthieu Pavon 184 mal auf der DP World Tour angetreten und dreimal Zweiter geworden. Doch im Club de Campo Villa de Madrid war es nun endlich so weit: Mit einer außergewöhnlich konstanten Leistung über vier Runden sicherte er sich seinen Premierensieg. Auch Marcel Siem gelang im Finale eine persönliche Bestleistung.

Vom Start weg führte Pavon das Feld in der spanischen Hauptstadt an. Am Donnerstag hatte er mit einer 63 auf dem Par-71-Kurs die Führung übernommen. Diese verteidigte er mit einer 68 am Freitag und einer 66 am Samstag.

Mit einem Zwischenergebnis von −16 und einer vielversprechenden Ausgangsposition ging Pavon in den Sonntag. Sein Vorsprung auf Nathan Kimsey betrug nach dem Moving Day zwei Schläge. Der letzte Flight im Finale wurde von Zander Lombard komplettiert, der zu einem Quartett bei −12 gehörte.

Rahm und Siem mit Blitzstart am Sonntag

Doch noch bevor das Trio den Platz betrat, spielten sich dort Jon Rahm und Marcel Siem spektakulär nach oben. Beide waren mit −7 auf dem geteilten 34. Rang in ihre Schlussrunde gestartet – für den spanischen Lokalmatador natürlich enttäuschend. Der Titelverteidiger war vor allem an den ersten zwei Tagen hinter den Erwartungen zurückgeblieben, doch im Finale explodierte er mit sechs Birdies auf den Front Nine. Nach dem Turn verlor der Weltranglistendritte allerdings den Faden und belegte am Ende mit einer 64 den geteilten neunten Rang.

Siem dagegen hielt durchgängig ein Weltklasse-Niveau: Nach vier Birdies und einem Eagle auf den Front Nine gelangen ihm drei weitere Birdies zwischen dem zehnten und 14. Loch – bei nur einem Bogey. Der Höhepunkt war dann sein zweites Eagle des Tages auf dem Par 4 der 15. Bahn. Aus einer Rough-Lage und rund 93 Metern Entfernung versenkte der deutsche Routinier sensationell seinen zweiten Schlag. Damit rückte er zwischenzeitlich bis auf einen Schlag an Pavon heran.

Der ewige Zweite behält die Nerven

Der Spitzenreiter ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Mit dem Premierensieg vor Augen spielte Pavon eine bogeyfreie 64 in seiner Schlussrunde. Damit ließ er den Verfolgern natürlich keine Chance. Letztlich kam er mit dem Gesamtergebnis von −23 ins Ziel – das zweitbeste in der Geschichte der Open de España. Lombard wurde mit vier Schlägen Rückstand Zweiter, Kimsey mit fünf Schlägen Rückstand Dritter.

Für Pavon endete damit eine lange Wartezeit: Im Jahr 2016 war er auf die Challenge Tour gekommen und dort in seiner Debütsaison dreimal Zweiter geworden. Seit seinem Wechsel auf die damalige European Tour zur Spielzeit 2017 wurde er dort ebenfalls dreimal Zweiter, außerdem dreimal Dritter und fuhr weitere 15 Top-Ten-Platzierungen ein – nur ein Sieg wollte ihm nicht gelingen. Das hat sich nun endlich geändert. Im Alter von 30 Jahren hat der Franzose mit spanischen Wurzeln ausgerechnet die Open de España gewonnen.

Beste Runde in Siems Karriere auf der DP World Tour

Siem hatte sich nach seinem zweiten Eagle sogar Hoffnungen auf eine 59 gemacht. Am Ende wurde es eine 61. Dabei handelte es sich nicht nur um die beste Runde des Turniers, sondern auch um die beste Runde seiner Karriere auf der DP World Tour. Der Lohn war ein Sprung um 30 Plätze auf den geteilten vierten Rang.

Sein Landsmann Alexander Knappe und der Österreicher Lukas Nemecz waren die einzigen deutschsprachigen Teilnehmer, die sonst noch den Cut geschafft hatten. Beide konnten im Finale 19 Plätze gutmachen: Knappe kletterte mit einer 66 auf den geteilten 35. Rang, Nemecz mit einer 65 auf den geteilten 53. Rang.

Foto: AFP

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