Nach Olympia geht es für die Herren auf der PGA Tour zur Wyndham Championship
Es ist die letzte Woche der regulären FedEx Cup-Saison und die Wyndham Championship für die Herren steht an. Mit dabei sind einige Olympioniken, die versuchen, sich im Sedgefield Country Club noch für die FedEx Cup-Playoffs zu qualifizieren. Denn die Plätze sind rar gesät und so können sich nur die Top 70 Profis des FedEx Cups nach dem kommenden Sonntag für das erste Playoff-Event des Cups qualifizieren. Daher heißt es für die Profis nun wohl „Nicht kleckern, sondern klotzen“.
16 Jahre Austragungsort der Wyndham-Meisterschaften
Die PGA Tour kehrt diese Woche nach Greensboro, North Carolina, zurück. Gespielt wird im Sedgefield Country Club, einem Par 70-Kurs mit einer Länge von 7.131 Yards / 6.520 Metern in einem herrlichen Parkland-Kurs-Design.
Sedgefield wurde 2007 im ursprünglichen Ross-Design erstellt, zwischenzeitlich jedoch verlängert, um der PGA Tour-Norm zu entsprechen. Seit 2008 ist die Anlage der Austragungsort aller Wyndham-Meisterschaften. Sedgefield wurde in den 1920er Jahren eröffnet und verfügt über die für Ross typischen kleinen und welligen Grüns. Den 72 Loch-Rekord halten Henrik Stenson (2017) und J. T. Poston (2019) mit jeweils 258 Schlägen. Den 18 Loch-Rekord hält Brandt Snedeker mit seiner ersten Runde im Jahr 2018 und 59 Schlägen.
Es geht um die finalen Plätze im FedEx Cup
An diesem Wochenende geht es nicht nur um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von 7,9 Millionen US Dollar. Der Gewinner erhält zudem 500 FedEx Cup-Punkte. Dies ist die letzte Veranstaltung vor den FedEx Cup-Playoffs und damit auch die letzte Chance, sich noch einen der begehrten Plätze im Rennen um den Cup zu sichern.
Die besten 70 der FedEx Cup-Wertung am Ende der Wyndham Championship erhalten den Einzug in das erste Event der Playoffs, die FedEx St. Jude Championship. Von da an treten die Top 50 der Gesamtwertung bei der BMW Championship an und am Ende werden nur die Top 30 in der TOUR Championship beim Finale an den Start gehen. Die Top 125 der FedEx Cup-Rangliste erhalten einen Ausnahmestatus für 2025.
Nach Olympia geht es direkt weiter
Fast 20 Spieler werden nach der Teilnahme an den Olympischen Spielen zur Wyndham Championship aufbrechen. Darunter unter anderem Shane Lowry (Irland), Nick Taylor (Kanada), Min Woo Lee (Australien), Nicolai Højgaard (Dänemark), Victor Perez (Frankreich) sowie die beiden Deutschen Matti Schmid und Stephan Jäger. So treten insgesamt 40 der besten 70 in der FedEx Cup-Wertung in Greensboro an.
Leider gibt es auch eine traurige Nachricht: So wird der kürzlich verstorbene Grayson Murray nicht mehr zu den Top 70 der FedExCup-Playoffs und Eligibility Points List gezählt, daher rückt mit Brandon Todd die Nummer 71 der offiziellen Rangliste einen Platz auf. Victor Perez, der beim olympischen Golfwettbewerb der Männer in seinem Heimatland ein beherztes Finish hinlegte und nur einen Schlag hinter der Bronzemedaille lag, ist aktuell auf Platz 71. Davis Riley liegt hinter ihm auf Platz 72. Alle drei sind in Greensboro dabei, das Rennen um den letzten Platz im Cup dürfte sehr spannend werden.
Aber auch Keegan Bradley, der aktuelle Kapitän des amerikanischen Ryder Cups (und kürzlich zum Präsidenten-Cup-Assistenten ernannt), wird zum ersten Mal seit 2017 in Sedgefield aufschlagen. Er geht sicher schon auf die Suche nach möglichen Captains-Picks für den kommenden Ryder Cup. Aber damit nicht genug: Weitere 16 Saisonsieger sind auf dem Weg zur Wyndham Championship. Darunter der 3M Open-Sieger des letzten Monats, Jhonattan Vegas, der bei seinem letzten Auftritt in Greensboro im Jahr 2021 den 15. Platz belegte. Auch Jordan Spieth, der diese Woche auf Platz 63 der FedEx Cup-Wertung startet, kehrt zum ersten Mal seit 2020 nach Sedgefield zurück. Spieth verlor in einem Playoff in Greensboro 2013 in seinem Debüt. Zu den weiteren namhaften Spielern zählen Brian Harman, Cameron Young, Billy Horschel und Justin Rose.
Kann die Titel-Verteidigung gelingen?
Lucas Glover (Nr. 76 in der FedEx Cup-Wertung) versucht, seinen Titel zu verteidigen und der erste aufeinanderfolgende Gewinner des Events seit Sam Snead in den 1950er Jahren zu werden. Lucas Glover gewann zuletzt mit zwei Schlägen Vorsprung. Er schoss hierbei in der letzten Runde ein 2 unter Par-Ergebnis und landete damit zwei Schläge vor Russell Henley und Byeong Hun An.
Olympia als Motivation
Aus deutscher Sicht geht es mit den beiden Olympioniken Stephan Jäger und Matti Schmid an den Start. Beide kommen aus Paris und zehren noch vom Erlebnis Olympia – sicherlich ein ganz besonderes Ereignis im Leben eines Sportlers. Das sollte genügend Auftrieb geben, um auch in Sedgefield zu punkten.
Die Aussichten sind nicht schlecht, denn viele der großen Namen nehmen sich eine Auszeit. Allerdings ist die Qualität der Spieler in den letzten Jahren so stark geworden, dass sich dadurch kein wirklicher Favorit für dieses Turnier ausmachen lässt.
Titelbild: AFP