Premierensieg auf DP World Tour: Hoshino gewinnt Commercial Bank Qatar Masters
Mit einer bemerkenswert konstanten Leistung hat Rikuya Hoshino seinen ersten Turniersieg auf der DP World Tour eingefahren. Das Finale in Katar bot Spannung bis zum letzten Putt, den der Champion nervenstark versenkte.
Von Beginn an mischte Hoshino oben mit, doch die Spitzenposition nahmen erstmal andere ein. Nach dem Donnerstag führten Zander Lombard und Ashun Wu, nach dem Freitag Haydn Barron. Letzteren erwischte es am Samstag allerdings heftig: Nach einem Birdie zum Auftakt musste er auf den Front Nine drei Bogeys und ein Triple Bogey notieren. Zwar kämpfte er sich später zurück, doch mit dem Sieg hatte er fortan nichts mehr zu tun.
Damit war der Weg frei für Hoshino, der am Moving Day die Führung eroberte. Diese teilte er sich mit Ugo Coussaud und Rasmus Højgaard, die den letzten Flight im Finale komplettierten. Das Zwischenergebnis des Trios betrug zu diesem Zeitpunkt −10. Einen Schlag dahinter folgte mit Ewen Ferguson, Tom McKibbin und Niklas Nørgaard ein weiteres Dreigespann. Angesichts dieser Konstellation war Spannung garantiert.
Jamieson rollt das Feld von hinten auf
Am Sonntag sorgten Regen und Wind für zusätzliche Probleme, mit denen auch die letzten beiden Flights zu kämpfen hatten. Besonders Ferguson, Højgaard und Nørgaard fanden nicht in ihre Schlussrunde. Mit frühen Bogeys verabschiedeten sich die drei aus dem Titelrennen.
Aber auch Coussaud, Hoshino und McKibbin kamen zunächst kaum vom Fleck. Dadurch rückte ein Teilnehmer in den Fokus, dem das Wetter nichts auszumachen schien: Scott Jamieson war auf dem geteilten 18. Rang in das Finale gegangen, doch mit einem fulminanten Endspurt kletterte er immer weiter nach oben. Auf dem Par-72-Platz im Doha Golf Club kam er letztlich mit einer 65 ins Ziel – die beste Runde des gesamten Wettbewerbs. Damit brachte er als Erster ein Gesamtergebnis von −12 ins Clubhaus.
Hoshino lag jedoch gleichauf – und hatte noch sechs Löcher zu spielen. Mit einem Schlaggewinn auf der 14 stieß auch Coussaud zu den Führenden. Kopf an Kopf ging es auf die letzten vier Bahnen.
Hoshino behält die Nerven
Der entscheidende Vorstoß gelang Hoshino mit zwei aufeinanderfolgenden Birdies auf der 16 und 17. Damit schraubte er seinen Score auf −14 – und Jamieson war aus dem Rennen. Coussaud hätte nun schon ein abschließendes Eagle gebraucht, um eine realistische Chance auf ein Playoff zu haben. Auf dem Par 5 der 18 war das allerdings durchaus möglich.
Am Ende schaffte Coussaud zwar nur ein Birdie, setzte Hoshino aber trotzdem unter Druck. Dieser behielt bei seinem kurzen Par-Putt jedoch die Nerven und krönte sich damit zum Champion. Hinter Hoshino, Coussaud und Jamieson wurde McKibbin Vierter und Jorge Campillo Fünfter. Der Abstand betrug jeweils einen Schlag.
Mit Runden von 69, 68, 69 und 68 war Hoshino ein Musterbeispiel an Konstanz. Als einziger Teilnehmer blieb er an allen vier Tagen unter 70. Damit verdiente sich der 27-Jährige seinen Premierensieg auf der DP World Tour. Der Japaner ist der vierte Champion seines Landes nach Isao Aoki, Hideki Matsuyama und Ryo Hisatsune im vergangenen Jahr.
Max und Max überzeugen am Sonntag
Für die zehnköpfige Delegation aus der DACH-Region verlief das Qatar Masters eher enttäuschend. Joel Girrbach, Freddy Schott und Matthias Schwab verpassten den Cut um wenige Schläge, Lukas Nemecz und Marcel Schneider scheiterten deutlich.
Die andere Hälfte schaffte es ins Wochenende, doch für ein Top-30-Resultat reichte es nicht. Bester Vertreter war letztlich Maximilian Kieffer auf dem geteilten 33. Rang. Maximilian Rottluff fuhr mit dem geteilten 49. Platz immerhin sein bestes Saisonergebnis ein. Beide trotzten am Sonntag den widrigen Bedingungen und sprangen jeweils mit einer 71 weit nach vorne. Weiter hinten teilten sich unter anderem zwei Deutsche den 65. Rang: Für Nicolai von Dellingshausen war das bei seinem ersten Start in diesem Jahr ein achtbarer Erfolg, für Yannik Paul dagegen eine Enttäuschung. Der Schweizer Benjamin Rusch überstand erstmals seit 2014 auf der DP World Tour einen Cut und belegte am Ende den geteilten 70. Rang.
Foto: AFP