Russland-Vorwürfe: JuCad zu Unrecht beschuldigt

Ein Golftrolley der Marke JuCad

Ein Streit zweier deutscher Hersteller von Golftrolleys ist vor Gericht gelandet. PG Powergolf hatte JuCad vorgeworfen, EU-Sanktionen zu umgehen und Produkte in die russische Kriegswirtschaft zu liefern. Dies ist offenbar haltlos. Der Vorwurf wurde PG Powergolf jetzt gerichtlich untersagt.

Es wird mit harten Bandagen gearbeitet auf dem deutschen Golftrolley-Markt. In einem Streit, der jetzt vor Gericht endete, warf ein Hersteller dem Konkurrenten vor, EU-Sanktionen gegen Russland zu umgehen und sogar mit Produktlieferungen die russische Kriegswirtschaft zu unterstützen.

Was war passiert?

Aufhänger ist ein Bericht, der sich auf eine gemeinsame Recherche von NDR, WDR, Süddeutscher Zeitung sowie der französischen Tageszeitung Le Monde und der ukrainischen Nichtregierungsorganisation StateWatch/Trap Agressor stützt. Demnach bezieht das Unternehmen Enütek mit Sitz in Istanbul Technologie von westlichen Lieferanten, darunter auch deutschen. Diese werden an ein russisches Unternehmen weiter exportiert. Letzteres hat seinen Schwerpunkt in der Luft- und Raumfahrt, in der Raketentechnik sowie in der Schifffahrt.

Hier kommen (vermeintlich) die deutschen Hersteller von Golf-Trolleys ins Spiel. Denn in einer Werbemail hat die PG Powergolf GmbH mit Sitz in Ettlingen offenbar den Marktführer JuCad mit diesen Lieferungen in Verbindung gebracht. Die besagte Mail der PG Powergolf liegt unserer Redaktion nicht vor. Wohl aber die anwaltliche Stellungnahme der JUTEC Biegesysteme GmbH, ihrerseits Eigentümerin der Marke JuCad

„Bewusst wahrheitswidrig öffentlich diskreditiert“

„Ein Wettbewerber unserer Mandantin hat die vorgenannte Berichterstattung zum Gegenstand einer umfangreichen Werbe-E-Mail gemacht und über unsere Mandantin unter anderem die falsche Tatsachenbehauptung aufgestellt, unsere Mandantin verstoße gegen EU-Sanktionen und liefere Produkte in die russische Kriegswirtschaft“, heißt es darin.

„Diese Falschbehauptung diente offensichtlich dem Zweck, unsere Mandantin bewusst wahrheitswidrig in der Öffentlichkeit zu diskreditieren.“ Mittlerweile habe des Landgericht Frankfurt am Main der PG Powergolf untersagt, den Vorwurf öffentlich zu äußern. Der Kommentar seitens JuCad: „Wir sind wirklich sehr überrascht, zu welchen Methoden Wettbewerber greifen müssen, um ihre Produkte zu verkaufen. Der Inhalt der erwähnten E-Mail ist selbstverständlich falsch.“

Foto: JuCad

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