The Players Championship Special, Teil 1 – Der Stadionkurs des TPC Sawgrass

Das Clubhaus des TPC Sawgrass

Diese Woche steht auf der PGA Tour ein besonderes Highlight an: The Players Championship. 123golfsport würdigt das „fünfte Major“ mit einem zweiteiligen Special. Teil 1 befasst sich mit dem Austragungsort, dem TPC at Sawgrass in Ponte Vedra Beach.

Vom 10. bis 13. März wird die Crème de la Crème des internationalen Golfsports in Ponte Vedra Beach, Florida, zur 48. Auflage der „Players Championship“ aufteen. Das Turnier gilt als das höchstdotierte auf der PGA Tour. 2021 wurden insgesamt 15 Millionen US-Dollar Preisgeld ausgeschüttet, davon allein 2,7 Millionen für den Sieger Justin Thomas. Hinzu kamen 600 Punkte für die Fedex-Cup Wertung. 

Ursprünglich wurden die „Players Championship“ im Mai eines jeden Jahres ausgespielt und reihten sich im Turnierkalender hinter das „Masters“ im April und vor den „US Open“ im Juni, den „Open Championship“ im Juli und die „PGA Championship“ im August ein. Aufgrund dieser zeitlichen Nähe zu den vier bedeutendsten Turnieren auf der PGA Tour und des hohen Preisgelds werden die „Players Championship“ von Fans und Medien auch als das „fünfte Major-Turnier“ bezeichnet.    

Stadion-Kurs eigens für die „Players Championship“ errichtet

Begonnen hat alles im Jahr 1974 im Atlanta Country Club in Marietta, Georgia. Danach wechselte der Austragungsort mehrfach, bis das Turnier 1977 in Ponte Vedra Beach seinen ständigen Austragungsort fand, zunächst im Sawgrass Country Club’s Oceanside Course. Auf Initiative des damaligen PGA Commissioners Deane Beman wurde ab 1980 der eigens für die „Players Championship“ konzipierte Stadion-Kurs von Golfplatzdesigner Pete Dye errichtet. Ziel war es, den Zuschauern durch zahlreiche Tribünen die schönsten Aussichtspunkte auf das Spielgeschehen zu bieten.

Der 18-Loch „Tournament Players Club at Sawgrass“ (kurz TPC at Sawgrass) ist als Par 72 angelegt, mit einer Länge von insgesamt 6574 Metern. Er verfügt über eine Reihe herausfordernder Bahnen: So zum Beispiel die Bahn 4, ein kurzes Par 4 Loch von circa 351 Metern, auf der die Spieler einen präzisen Drive benötigen, um die Hindernisse auf der rechten Fairwayseite sowie den Graben vor dem Grün aus dem Spiel zu nehmen.

Ein Golfspieler schlägt vor einem Wasserhindernis ab, im Hintergrund viele Zuschauer

Die Bahn 9 gilt als eines der besten Par 5 Löcher der USA. Sie ist 533 Meter lang und quasi ein doppeltes Dogleg. Zunächst ist ein gerader Abschlag in die Landing Zone von Nöten, die nach 345 Metern vor einem Wasserhindernis endet. Der nächste Schlag kann nach rechts ausgeführt werden, um den Ball vor das am Ende des Fairways wiederum links liegende Grün zu platzieren. Longhitter wagen hier alternativ einen Schlag über eine Bunkerlandschaft direkt aufs Grün.

Das berühmte 17. Loch kann auch in Deutschland gespielt werden

Die berühmteste Bahn des TPC at Sawgrass ist die nur 125 Meter lange Bahn 17: ein 363 Quadratmeter kleines Inselgrün, das von Tribünen für 30.000 Zuschauer umgeben ist. Der Legende nach musste für den Bau des Platzes so viel Sand aus der Anlage genommen werden, dass Alice Dye, die Frau des Golfplatzdesigners Pete Dye, vorschlug, lediglich die kleine Fläche für das Grün stehen zu lassen und die Umgebung zu fluten. Schätzungen zufolge, landen jährlich 100.000 Bälle im Wasser, 35 davon pro Runde der Teilnehmer an der „Players Championship“.

Bis heute wurde dieses Loch weltweit kopiert und spukt so manchem Golfvorstand als Highlight für die eigene Anlage im Kopf herum. Wer das 17. Loch des „TPC at Sawgrass“ spielen möchte, kann dies übrigens auch in Deutschland tun: Auf der Anlage des „West Golf Köln“ in Troisdorf wurde das Inselgrün als Bahn 9 maßstabsgetreu nachgebaut.

Nicht jeder der Profispieler liebt den Stadion-Kurs. Der Amerikaner Ben Crenshaw, zweifacher Major-Sieger, beklagte sich 1999 in einem Artikel: „Dies ist Golf aus Krieg der Sterne, geplant von Darth Vader“. Und Jack Nicklaus meinte in Anspielung auf die schnellen Grüns: „Ich war noch nie gut darin, ein Eisen 5 auf einer Motorhaube zum Stoppen zu bringen.“ Mehrere Redesigns und Grün-Anpassungen, trugen der Kritik aus dem Profilager in den letzten Jahren Rechnung.

Fotos: Getty Images

Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog http://www.derfreizeitgolfer.de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert