The Players Championship lockt die Golf-Elite mit Rekordbörse

Justin Thomas beim Abschlag, links daneben viele Zuschauer

Die PGA Tour veranstaltet an diesem Wochenende die Players Championship. Es ist eines der Top-Turniere der Tour. Das Aushängeschild ist nicht umsonst als das fünfte Major des Jahres bekannt.

Sagenhafte 25 Millionen US-Dollar locken die Top Stars der verschiedenen Ranglisten an den Start. 4,5 Millionen US-Dollar hiervon gehen allein an den Sieger. Darüber hinaus erhält dieser 600 FedExCup-Punkte. Bei einem regulären Event sind es 500, bei den „Elevated Events“ 550. Die Players Championship ist also – von den Majors abgesehen – das Maß aller Dinge.

Top Trainingsbedingungen nur für Tour Professionals

Etwa 100 Meter vom 9. Grün des Stadium Course von TPC Sawgrass entfernt, befindet sich ein kleines Schild, das seine Botschaft in Großbuchstaben kommuniziert. Diese schwarze Metallplakette, kaum so groß wie ein Notizblock, steht Wache an einer Weggabelung. Ab hier dürfen nur Mitglieder eines ausgewählten Clubs weitergehen.

„PGA TOUR PROFESSIONALS ONLY“ steht auf der Markierung. Was hinter den Bäumen und Hecken liegt, die den ungebetenen die Sicht versperren, ist „ein kleines Stück Golfhimmel“, wie David Duval einmal sagte. Der gewann immerhin je einmal The Open als auch „The Players“ und war vorübergehend die Nummer 1 der Welt.

Der Bereich hinter diesem Schild bleibt absichtlich der Öffentlichkeit verborgen. Die Rückseite der Übungsanlage von TPC Sawgrass ist ein Heiligtum für die Pros. Ein Ort, an dem sie abseits neugieriger Blicke an ihrem Handwerk feilen können. Es ist ein Areal mit vielen Schräglagen, schwierigen Fahnenpositionen mit kleinen Grünbereichen und tiefen Bunkern. Eben all das, was man trainieren muss, um auf diesem Platz am Ende vorne dabei zu sein.

Endlich wieder volles Haus

Die vergangenen Ausgaben verliefen etwas holprig. 2020 konnte wegen der Corona-Pandemie gar kein Turnier stattfinden. 2021 war nur eine begrenzte Anzahl an Zuschauern zugelassen. 2022 schließlich sorgten Wetterkapriolen für das erste Montagsfinish seit 2005.

Zu allem Überfluss wechselte mit Cameron Smith anschließend auch noch der amtierende Players-Champion zur konkurrierenden LIV Golf League. Der Australier ist daher in dieser Woche nicht am Start. In einem kürzlich veröffentlichten Interview zeigte Smith aber durchaus Interesse an einem Besuch der Veranstaltung, die quasi vor seiner Haustür in Ponte Vedra Beach stattfindet – nur eben als Zuschauer und nicht als Teilnehmer.

Nach den etwas turbulenten vergangenen Jahren soll jetzt also wieder ein Golffest gefeiert werden. Die Voraussetzungen sind gegeben: 49 der Top 50 des FedExCup sind am Start. 43 der Top 50 der Weltrangliste genauso wie alle 14 Turniersieger der aktuellen Saison. Ein qualitativ hochwertigeres Teilnehmerfeld findet man sonst nur bei den vier Majors. Und auch der Austragungsort verspricht jedes Jahr eine große Show.

Mit einem Sieg mehr verdienen als Arnold Palmer in der ganzen Karriere

Der Stadium Course des TPC Sawgrass gilt als einer der besten und zugleich schwierigsten Plätze im Kalender. Mit seinem Signature Hole, dem Par 3 der 17, wird er mal wieder für etliche Spannungsmomente sorgen. Dort gingen 2021 immerhin 66 Bälle der Top-Golfer im Wasser verloren. Ein Horrorloch für gewöhnliche Golf-Amateure.

Eine Neuerung im Vergleich zu den Vorjahren: Auf der Neun wurde eine neue Tee-Box angelegt, die das Par 5 auf eine Länge von mehr als 600 Yards (549 Meter) strecken kann – neuer Players-Rekord. Hier dürfte das Grün auch für die Profis schwerlich mit dem zweiten Schlag zu erreichen sein.

Golfer Bryson DeChambeau beim Abschlag vor der Werbetafel von The Players und vielen Fans

Doch nicht nur in Sachen Längen erreicht man neue Sphären. Wie bereits eingangs gesagt, wurde das Gesamtpreisgeld einmal mehr angehoben. Diese Woche geht es um insgesamt 25 Millionen US-Dollar. Der Sieger erhält mehr, als Arnold Palmer in seiner gesamten Karriere als Profi an Preisgeldern erspielt hat.

Aber auch den schnöden Mammon außen vorgelassen: Der Sieg in Ponte Vedra Beach ist einfach etwas Besonderes. Dies durfte 2014 auch Martin Kaymer erfahren, als er die von Tiffany & Co. designte Trophäe entgegennahm. Damals egalisierte der Deutsche mit 63 Schlägen in Runde 1 den Platzrekord. Ein Moment, an den er sich wohl ewig erinnern wird. Zumal seine Formkurve seit mehr als zwei Jahren eher nach unten zeigt. Auch er ist nicht dabei. Zum einen erfüllt er nicht die Einladungskriterien für dieses Turnier und zum anderen ist auch er der LIV Tour beigetreten und wäre auch deswegen ausgeschlossen.

Stephan Jäger mit erst zwei verpassten Cuts bei 13 Starts

Bleibt die Frage, wer sich in dieser Woche in die namhafte Siegerliste einträgt. Rory McIlroy gelang dies bereits 2019 und er gehört auch dieses Jahr zum Kreise der Top-Favoriten. Erst recht nach seinem zweiten Platz in der vergangenen Woche, als er sich nur dem US-Amerikaner Kurt Kitayama mit einem Schlag Rückstand geschlagen geben musste.

Ansonsten sind es die üblichen Verdächtigen im Kreis der Titelaspiranten. Allen voran: Scottie Scheffler, Max Homa, Jon Rahm, Viktor Hovland, Jordan Spieth, Patrick Cantlay, Tony Finau und Tyrrell Hatton, um nur einige zu nennen.

Mit Stephan Jäger ist auch ein Deutscher im Teilnehmerfeld. Letztes Jahr verpasste er noch den Cut. Mit erst zwei verpassten Cuts bei 13 Starts in dieser Saison ist ihm jedoch zuzutrauen, dass er auch in den letzten beiden Runden am kommenden Wochenende dabei sein wird. Seinem Punktekonto im FedExCup würde es guttun. Aktuell befindet er sich lediglich auf dem 81. Rang. Weitere deutschsprachige Teilnehmer sind die Österreicher Matthias Schwab und Sepp Straka.

Fotos: Getty Images

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