Travelers Championship: Kontrastprogramm nach dem Major

Keegan Bradley mit einem Abschlag vor einem Werbeschild der Travelers Championship

In vielerlei Hinsicht ist die Travelers Championship in dieser Woche der Gegenentwurf zur U.S. Open in der vorherigen. Der Platz im TPC River Highlands gehört zu den kürzesten auf der PGA Tour, spielt sich verhältnismäßig leicht und belohnt Risiko statt Geduld. Außerdem ist das Teilnehmerfeld im Vergleich zum Major nicht einmal halb so groß. Beim letzten Signature Event der Saison sind sämtliche Stars dabei – nur einer fehlt.

Noch einmal versammeln sich die Zugpferde der PGA Tour, wenn ein Preisgeld von insgesamt 20 Millionen US-Dollar ausgeschüttet wird, von denen der Sieger 3,6 Millionen erhält. Weil das Teilnehmerfeld bei der Travelers Championship erstmals auf 71 Spieler limitiert ist und es keinen Cut gibt, bekommt am Ende jeder ein Stück vom Kuchen ab.

Diese Gelegenheit lässt sich fast niemand entgehen. Von den Top 40 im FedExCup nehmen 39 teil. Einzig Rory McIlroy hat seine ursprünglich geplante Teilnahme am Montag abgesagt. Nach dem niederschmetternden Einbruch im Finale der U.S. Open nimmt er sich eine Auszeit und kehrt erst im Juli zu den beiden Turnieren in Schottland zurück.

Rory McIlroy blickt zum Himmel und ärgert sich
(Foto: Getty)

Aber auch ohne McIlroy ist die Qualität des Feldes natürlich riesig. Als Topfavorit geht wie üblich Scottie Scheffler ins Rennen, der nach einer enttäuschenden U.S. Open (T41) wieder angreifen will. Titelverteidiger ist Keegan Bradley, der sein Heimturnier in New England im Vorjahr gewinnen konnte. Weitere ehemalige Champions des Turniers sind Xander Schauffele (2022), Harris English (2021) und Jordan Spieth (2017).

Duo aus der DACH-Region mit durchwachsener Turnierbilanz

Auch aus der DACH-Region haben es zwei Profis in den elitären Kreis der Teilnehmer geschafft. Sepp Straka geht bereits zum sechsten Mal in Folge an den Start. Seine persönliche Turnierbilanz fällt jedoch durchwachsen aus. Mit dem geteilten zehnten Rang bei der Ausgabe im Jahr 2021 erreichte der Österreicher sein bestes Ergebnis. Bei drei der bisherigen fünf Teilnahmen verpasste er allerdings den Cut.

Auch Stephan Jäger ist mit der Travelers Championship bislang noch nicht so richtig warm geworden. Bei drei Teilnahmen verpasste der Deutsche einmal den Cut und fuhr mit einem geteilten 30. Platz im Jahr 2019 sein bestes Resultat ein.

Stephan Jäger schaut dem abgeschlagenen Golfball hinterher
(Foto: AFP)

Unter verschiedenen Namen existiert die Travelers Championship bereits seit 1952. Die Ausgabe im Jahr 1984 war die erste im TPC of Connecticut, der mittlerweile als TPC River Highlands firmiert. Der Platz in Cromwell, einem Vorort von Hartford, dient seitdem durchgängig als Austragungsort.

Vier Jahrzehnte im TPC River Highlands

In jüngerer Vergangenheit wurden dort mehrere Scoring-Rekorde aufgestellt. Im Jahr 2011 spielte Patrick Cantlay mit einer 60 die niedrigste Runde eines Amateurs auf der PGA Tour. Kevin Streelman gewann im Jahr 2014 mit sieben aufeinanderfolgen Birdies zum Abschluss seiner Finalrunde. Zu guter Letzt glückte Jim Furyk im Jahr 2016 die einzige 58 in der Geschichte der PGA Tour.

Wie bei der U.S. Open wird auch bei der Travelers Championship auf einem Par-70-Kurs gespielt. Dieser misst jedoch nur 6.835 Yards (6.250 Meter) und gehört damit traditionell zu den kürzesten auf der PGA Tour. Außerdem ist im Gegensatz zu Pinehurst No. 2 risikoreiches Spiel gefragt. Wer hier triumphieren will, braucht Birdies am Fließband. Bradley gewann zuletzt mit 23 unter Par, Schauffele davor mit −19.

Besonders spannend ist der Abschnitt vom 15. bis zum 17. Loch, der „Golden Triangle” genannt wird und sich um einen See schlängelt. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich das Turnier hier auf dramatische Weise entscheidet. Das erwartbare Spektakel ist sicherlich einer der Gründe für das große Zuschauerinteresse bei der Travelers Championship. Seit Jahren gehört das Event zu den bestbesuchten auf der PGA Tour. Auch diesmal werden wieder hunderttausende Fans für eine stimmungsvolle Kulisse sorgen.

Titelbild: AFP

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