Whistling Straits: Ein Bauwerk mit irischem Einfluss

Whistling Straits Golf Course am Lake Michigan

In dieser Woche reisen die auserwählten europäischen und US-amerikanischen Golfer nach Wisconsin, um in Whistling Straits um den begehrten Ryder Cup zu spielen. Die Herausforderung des Kurses ist durch das markante irisch beeinflusste Layout bereits mit bloßem Auge zu erkennen.

Als ehemaliges Army-Gelände bot das Land am Lake Michigan dem Golfplatzarchitekten Pete Dye eine riesige Fläche, um sich auszutoben. In die Wege geleitet wurde das Ganze von Milliardär Herb Kohler, der eine besondere Leidenschaft für den Golfsport hegte und einen außergewöhnlichen Platz entstehen lassen wollte.

Mit Dye hatte Kohler sich offenbar an den richtigen Mann gewandt, denn was dieser aus dem ehemaligen Militärflugplatz machte, ist als ein wahres Bau- und Kunstwerk zu betrachten. Aus einer geraden Fläche entstanden Hügel, als wären sie von der Natur genauso gewollt. Die Löcher tragen Namen wie „Sandkasten“, Klippensturz“ oder „Schiffswrack“, die die Charaktere der einzelnen Bahnen äußerst treffend beschreiben.

Das amerikanische Ballybunion am Lake Michigan

Auf dem Kurs befinden sich rund 1.012 Bunker, zahlreiche hohe Dünen, bewegte Grüns und die Wasserhindernisse dank des Lake Michigan machen das Ganze zusätzlich zu einer echten Herausforderung – auch für die Profis.

Dustin Johnson erkannte 2010 während der PGA Championship einen Bunker nicht als solchen und kassierte zwei Strafschläge, weil er seinen Schläger aufsetzte. Später im Stechen holte sich dann Martin Kaymer die begehrte Major-Trophäe. In diesem Jahr wird der Deutsche als Vize-Kapitän an der Seite von Padraig Harrington gemeinsam mit dem europäischen Team nach Whistling Straits reisen und hat sicherlich den ein oder anderen wertvollen Tipp für die Spieler.

Dye hat dem Kurs also ein irisches Layout verpasst und aus dem Kurs sein eigenes, amerikanisches Ballybunion gemacht – ein Ort an der irischen Küste geprägt von unzähligen Sanddünen und dem Blick auf den Atlantik. Außerdem hat der Architekt es durch die schmalen Fairways, die sich durch die Natur schlängeln, geschafft, die klassische Pete-Dye-Note mit dem irischen Layout zu kombinieren.

Wer den Kurs einmal selbst spielen möchte, muss tief in die Tasche greifen und mit mehr als 200 US-Dollar für das Greenfee rechnen. Der Blick auf den See und das Bespielen des Kunstwerks entschädigt die hohen Kosten am Ende aber sicherlich.

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