Die Rolle des Damengolfs in der Geschichte des Golfsports

Altes Bild von einer Frau, die am Abschlag steht und zwei weitere Frauen sitzen im Hintergrund auf einer Bank und schauen zu.

Auch heute noch wird dem Golfsport häufig der Stempel der Sportart für reiche Männer aufgedrückt. Dem ist seit geraumer Zeit jedoch nicht mehr so. Immer mehr Frauen widmen sich dem Golfspiel und sind auf dem Platz genauso aktiv wie die Herren.

Zwar gibt es für Frauen meist extra angelegte Lady-Golfkurse, dies ist jedoch hinsichtlich einiger traditioneller Clubhäuser mit dem Aushängeschild „keine Hunde, keine Frauen“ als äußerst fortschrittlich zu sehen. Deutschland ist im Kontrast zu Golf-Hochburgen wie England oder Schottland ein „Vorreiter bei der Golf-Frauenquote“, so Golfprofessional Hanna Baum Proske.  

Ursprung bei den schottischen Fishwives und Weberinnen

In der High Society des 18. Jahrhunderts war für Frauen kein Golf vorgesehen. Diese Sportart übten vielmehr Frauen aus der Fischverarbeitung sowie Weberinnen aus. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts war es dann auch den Damen der Oberschicht gestattet, den Schläger zu schwingen. Im St. Andrews Golf Club wurde ein ehemaliger Bereich zum Wäschetrocknen zu einem 9-Loch-Platz umgebaut, auf dem Frauen ihre Fähigkeiten verfeinern konnten.

Nach der Gründung des ersten Damengolfclubs „Ladies Golf Club of St Andrews“ 1867 mussten die Damen sich dreißig Jahre gedulden und ein einfaches Zelt als Clubhaus akzeptieren. Mit der Entstehung einer Vereinigung von Golferinnen verbreitete sich Damengolf. Durch das steigende Interesse entschied sich die Ladies Golf Union dazu, ein Handicap-System einzuführen.

Durch die Vereinigung von Golferinnen verbreitete sich der Damengolfsport.

1932 wurde in Anlehnung an den Ryder Cup der Herren der Curtis Cup für die amerikanischen und europäischen Damen ins Leben gerufen. Die Turniere brachten namhafte Spielerinnen hervor, die sich weiterhin für die Verbreitung des Damengolfs einsetzten. 1950 wurde die Ladies Professional Golf Association (LPGA) gegründet, die bis heute einige der wichtigsten Turniere in den USA veranstaltet.

Weitere Unterschiede zwischen Damen- und Herrengolf

Über die Jahre hat sich der Golfsport der Damen zwar etabliert, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind dennoch nicht verschwunden. In den 1990ern schrieb die Europäerin Annika Sörenstam Geschichte, als sie bei einem Herrenturnier antrat und neben Golf-Legenden wie Tiger Woods spielte. An den Profiturnieren nehmen Männer und Frauen jedoch weiterhin getrennt voneinander teil. Grund dafür ist unter anderem die fehlende Muskelkraft der Frauen, um bei den weiten Distanzen der Männer mithalten zu können.

Im Gegensatz zu den Anfängen der Sportart begleiten die Frauen ihre Männer nicht lediglich, sondern sind selbst aktiv. Das Schöne am Golfsport ist, dass es ein gemeinsamer Sport ist. Golf kann prinzipiell als eine der wenigen Sportarten gelten, die gemeinsame Partien von Frauen und Männern ermöglichen. Das Stabelford-System ermöglicht es allen Spielern, gemeinsam zu spielen. Die Schläge werden je nach Spielstärke in Punkte umgerechnet. Bislang wurde diese Option jedoch eher selten in Betracht gezogen.

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