Abu Dhabi HSBC Championship: Victor Perez gewinnt im Krimi am Finaltag

Victor Perez hält den Putter in der Hand und ballt die Faust zum Jubel

Victor Perez heißt der Sieger der diesjährigen Abu Dhabi HSBC Championship. Der 30-jährige Franzose nimmt nicht nur den Pokal und 1,53 Millionen US-Dollar Preisgeld mit – er zeigte auch den „Shot of the Tournament“.

Der Yas Links Kurs in Abu Dhabi zeigte sich nach Aussage der Teilnehmer in perfektem Zustand. Er wurde allerdings von Tag zu Tag härter zu spielen, wozu auch die Windverhältnisse beitrugen.

Deutsche Spieler schwächeln

Eine ernüchternde Bilanz musste leider das zahlenmäßig starke deutsche Spielerfeld ziehen. Lediglich Maximilian Kieffer hatte den Cut und damit Weg ins Wochenende geschafft. Mit einem Gesamtergebnis von -7 erreichte er den geteilten 38. Rang.

Wer hätte das gedacht? Der aktuelle Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald lag am ersten Tag mit einer 64 überraschend in Führung. Am zweiten Tag wurde er nach einer 75 leider nach hinten durchgereicht. Es halfen auch solide Runden von 70 und 72 am Wochenende nichts, um das Turnier im vorderen Feld abzuschließen. Donald beendete die HSBC Championship ebenfalls mit -7 auf dem geteilten 38. Rang.

Oldies but Goldies

Ganz anders Padraig Harrington. Der 51 jährige Ire, der seit 2022 sehr erfolgreich auf der Senior Tour unterwegs ist, spielte bis zum Ende um dem Sieg mit und wurde durch Runden von 68, 73, 64 und 67 sensationell alleiniger vierter. Pechvogel des Turniers war eindeutig ein weiterer Ire. Shane Lowry war an den ersten drei Tagen mit Runden von 67, 70 und 66 durchaus gut unterwegs. Allerdings musste er in der Finalrunde auf den Bahnen 14 bis 17 tatsächlich drei Bogeys und ein Triplebogey notieren und die Runde mit einer 76 beenden. Dies warf ihn auf den geteilten 28. Rang zurück.

Am Sonntag kristallisierte sich spätestens auf den Backnine heraus, dass das Turnier zwischen Padraig Harrington, Min Woo Lee, Sebastian Söderberg und Victor Perez entschieden werden sollte. Die vier Spieler lagen lediglich zwei bis drei Schläge auseinander und es gab immer wieder kurzfristige Führungswechsel.

Vier Spieler kämpfen am Finaltag um den Titel

Die Vorentscheidung des Turniers fiel auf Bahn 17. Victor Perez’ Bunkerschlag wurde der „Shot of the Tournament“. Alles sah nach einem möglichen two shot swing auf der 17 aus. Victor Perez ging mit -18 und einem Schlag Vorsprung auf den Abschlag des 185 Meter Par 3. Sein Abschlag blieb zu kurz und landete im Grünbunker.

Demgegenüber spielte sein unmittelbarer Konkurrent und Flightpartner Sebastian Söderberg einen sehr guten Abschlag bis auf fünf Meter links von der Fahne. Während Söderberg mit seinem Putt eine gute Chance auf ein Birdie hatte, musste Perez aus dem Bunker zehn bis 15 Meter vor der Fahne damit rechnen, eventuell mit einem Bogey von der Bahn zu gehen, was einen Führungswechsel hätte mit sich bringen können.

Was dann folgte, war jedoch Golf-Wahnsinn. Der Bunkerschlag von Perez war perfekt – er spielte den Ball etwa zwei Meter hinter die Fahne, von wo aus er mit viel Spin auf der Linie zurück und direkt ins Loch ging. Damit hatte er selbst nicht gerechnet und jubelte mit seinem Caddy ausgelassen über diesen Schlag. Aus dem schon erwarteten Bogey machte er somit ein Birdie und baute den Vorsprung auf Söderberg auf zwei Schläge und -19 aus, da dieser seinen Putt zum Birdie nicht lochen konnte.

Wahnsinns-Krimi auf der 17

Wie so oft in der Finalphase eines Turniers entwickelte es sich zum Krimi. Auch Professionals spielen die Nerven hier und da einen Streich. Sie lassen es sich äußerlich jedoch meist nicht anmerken. Perez verfehlte mit seinem Abschlag auf Bahn 18 das Fairway und landete im Bunker. Söderberg hingegen positionierte seinen Drive ordentlich und konnte versuchen, das Grün des Par 5 gleich angreifen. Perez misslang auch der Schlag aus dem Fairway Bunker und der Franzose fand sich nach einem zu kurz geratenen Hook erneut in einer misslichen Lage in der Penalty Area.

Er entschied sich, den Ball von dort zu spielen und nicht zu droppen. Den Ball beförderte er mit einem kurzen Schlag lediglich zurück auf das Fairway, von wo aus für Schlag Nummer 4 immer noch 140 Meter zur Fahne verblieben. Dieser landete circa 12 Meter pin-high rechts vom Loch. Söderberg hingegen hatte für seinen dritten Schlag zur Fahne nur noch 79 Meter zu überwinden. Der Ball geriet ein paar Meter zu lang und hielt gerade eben noch außerhalb des Bunkers an der Kante. Den notwendigen Birdie Chip konnte er nicht verwandeln und beendete die 18 mit einem Par und das Turnier mit -17.

Victor Perez konnte seinen Putt zum Par um Haaresbreite nicht verwandeln und beendete Bahn 18 mit einem tap-in zum Bogey. Runden von 71, 65, 68 und 66 brachten ihm ein Gesamtergebnis von -18 und den verdienten Sieg samt Preisgeld in Höhe von 1,53 Millionen US-Dollar ein.

Foto: Getty Images

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert