Alfred Dunhill Championship: Wieso der Sieg von Ryan Fox so emotional war

Golfer Ryan Fox präsentiert einen Pokal mit seiner Familie auf der Brücke von St Andrews

Auf der PGA Tour hat ein Österreicher schon eine Hand an der Trophäe, auf der DP World Tour wurde es emotional. So verlief das vergangene Wochenende auf den internationalen Golf-Touren.

Beginnen wir mit Sepp Straka. Der gebürtige Wiener hatte schon 2021/22 eine bärenstarke Saison hingelegt, die unter anderem im ersten Turniersieg für einen Österreicher in der Geschichte der PGA Tour resultierte. Am Ende stand für Straka ein siebter Platz im FedEx Cup Finale – die Krönung eines wirklich herausragenden Jahres.

Neue Saison, neues Glück. Doch Straka schien bei der – zugegebenermaßen nicht mit der Weltspitze besetzten – Sanderson Farms Championship genau dort weitermachen zu wollen, wo er in der vergangenen Spielzeit aufgehört hat. Nach 72 Löchern ging es für ihn mit 17 unter Par ins Stechen gegen den Kanadier Mackenzie Hughes. Diesem unterlag er schließlich am zweiten Extra-Loch. Sein Puttversuch aus etwa sieben Metern Entfernung verfehlte nur knapp, während Hughes aus deutlich kürzerer Distanz versenkte.

Hughes mit Frustbewältigung nach verpasstem Presidents Cup

Für den Kanadier war es ein Stück weit Genugtuung, war er doch durchaus enttäuscht, dass er es vor zwei Wochen nicht in das Internationalen-Team beim Presidents Cup geschafft hatte.

„Man kann schon sagen, dass mir dies zusätzlich Antrieb verschafft hat, denn nachdem ich es nicht ins Team geschafft hatte, habe ich noch etwas härter gearbeitet. In diesem Team wäre ich gern dabei gewesen und glaube, dass ich durchaus eine Hilfe hätte sein können“, so der Hughes nach seinem Titelgewinn in Jackson, Mississippi.

„Ich respektiere absolut die Entscheidung von Kapitän Trevor Immelman. Es gab kein schwaches Glied in diesem Team, sie hatten zwölf großartige Spieler. Ich habe sie trotzdem angefeuert.“ Über einen langen Zeitraum der Qualifikations-Phase hatte Hughes einen Top-10-Platz belegt und zu alledem lebt er sogar in Charlotte, wo der Presidents Cup stattgefunden hatte. Im Hinblick auf die nächste Ausgabe 2024 in Montreal in seinem Heimatland Kanada will Hughes alles geben: „Ich bin definitiv motiviert für Montreal und will es diesmal nicht auf den Captain’s Pick ankommen lassen.“

Ryan Fox siegt und trauert um verstorbenen Freund

„Geschichten die nur der Golfsport schreibt“, könnte man hingegen etwas pathetisch hinsichtlich des Ausgangs bei der Alfred Dunhill Championship titeln. Pathos hin oder her – der Sonntag in St. Andrews war emotional. Der Australier Ryan Fox war mit vier Schlägen Rückstand auf Richard Mansell in den Finaltag gegangen, doch der Engländer konnte seine starken ersten drei Tage nicht bestätigen und verlor mit einer 76 (4) zunehmend an Boden.

Fox hingegen behielt die Nerven und spielte eine souveräne 68. Damit war er um einen Schlag besser als der Schwede Alex Noren und der Engländer Callum Shinkwin. Das Besondere: Ryan Fox widmete den Sieg seinem verstorbenen Freund Shane „Warnie“ Warne. Gemeinsam mit dem ehemaligen Cricket-Profi hatte Fox im vergangenen Jahr haarscharf den Sieg in der Pro-Am-Wertung der Alfred Dunhill Links verpasst und wollte 2022 eigentlich erneut antreten. Doch im März ist Warne überraschend verstorben.

„Um ehrlich zu sein ist Warnie momentan der einzige Mensch, an den ich denken kann“, sagte ein sichtlich bewegter Ryan Fox, der den Sieg im Beisein seiner Familie feiern konnte. „Er hat mir viel bedeutet und dieses Event mit ihm war etwas ganz Besonderes. Es ist so traurig, dass er heute nicht dabei ist.“

Foto: DP World Tour

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