Butterfield Bermuda Championship: Villegas ist zurück, Schmid wieder voll dabei

Golfer Camilo Villegas winkt vor einer Trophäe

Mehr als 15 Jahre nach seinem Durchbruch auf der PGA Tour, neun Jahre nach seinem letzten Sieg und eine Woche nach seinem zweiten Platz in Mexiko stand Camilo Villegas bei der Butterfield Bermuda Championship endlich wieder ganz oben. Daneben war Matti Schmid der große Gewinner des Turniers.

Für das erste Ausrufezeichen sorgte allerdings ein anderer: Alex Norén lieferte am Donnerstag auf dem Par-71-Kurs eine 61 ab – die beste Runde des gesamten Wettbewerbs. Am Freitag und Samstag verteidigte der schwedische Routinier seine Führung. Sein Premierensieg auf der PGA Tour schien für den 41-Jährigen in greifbarer Nähe.

Mit einem Zwischenergebnis von −19 und einem Schlag Vorsprung auf Villegas ging Norén in den Sonntag. Den letzten Flight im Finale komplettierte Schmid, der bei −17 stand und sich den dritten Rang mit Ryan Moore teilte.

Villegas mit bogeyfreier Finalrunde

In der Schlussrunde gelang Schmid auf der zweiten Bahn das erste Birdie des Trios. Den ersten richtigen Wirkungstreffer landete aber Villegas mit seiner Birdie-Serie zwischen dem dritten und fünften Loch. Norén zeigte die erste Schwäche mit seinen aufeinanderfolgenden Bogeys auf der neunten und zehnten Bahn.

Am elften Loch musste dann auch Schmid seinen ersten Schlagverlust notieren. Zu diesem Zeitpunkt sah es gut für Villegas aus, doch er verpasste es, seine Führung auszubauen und den Sack damit zuzumachen. Dadurch konnte Norén wieder bis auf einen Schlag herankommen.

Die Entscheidung fiel dann auf der 17: Obwohl der Annäherungsschlag von Villegas im Bunker landete, konnte er ein Birdie spielen. Norén dagegen musste sich mit dem Par begnügen. Dadurch verfügte der Spitzenreiter nun über einen Vorsprung von zwei Schlägen, den er auf der letzten Bahn souverän verteidigte.

Ein Sieg wie eine Befreiung

Während sich Norén also weiter gedulden muss, hat die Wartezeit für Villegas ein Ende. 3.374 Tage waren vergangen, seit er im August 2014 bei der Wyndham Championship seinen letzten Sieg auf der PGA Tour erringen konnte. Eine lange Durststrecke für den einstigen Shootingstar, der nach den aufeinanderfolgenden Siegen bei der BMW Championship und der Tour Championship im September 2008 den siebten Platz in der Weltrangliste belegt hatte. Damals wurde er aufgrund seiner Verrenkungen beim Lesen der Grüns als „Spider-Man“ bekannt.

Doch zuletzt schien Villegas vom Pech verfolgt. Zwischenzeitlich versuchte er sich auf der Korn Ferry Tour – ohne großen Erfolg. Zu der sportlichen Mi­se­re kam ein privater Schicksalsschlag hinzu: Im Juli 2020 verstarb seine kleine Tochter Mía an Krebs. Die ganze Golfwelt brachte daraufhin ihre Anteilnahme zum Ausdruck.

Deshalb hätte es wohl jeder Villegas gegönnt, wenn er vor einer Woche in Mexiko die World Wide Technology Championship gewonnen hätte. Erst am letzten Loch musste er sich Erik van Rooyen geschlagen geben – ein weiterer Champion mit einer bewegenden Hintergrundgeschichte.

Doch nun war Villegas endlich an der Reihe. Sein fünfter Titel auf der PGA Tour nimmt eine herausragende Stellung in seiner Karriere ein. Neben der emotionalen hat der Sieg auch eine große sportliche Bedeutung: Der 41-Jährige hat damit die Tourkarte für die nächsten zwei Saisons sicher und ist außerdem in der kommenden für die Players Championship, das Masters sowie die PGA Championship qualifiziert.

Persönliche Bestleistung zur rechten Zeit

Hinter Villegas und Norén wurde Schmid alleiniger Dritter – das beste Resultat seiner Karriere auf der PGA Tour. Dieses kam zur rechten Zeit, denn der Deutsche kämpft noch um die Spielberechtigung für die kommende Saison. Der 25-Jährige sprang damit vom 148. auf den 120. Rang im FedExCup. Weil die Top 125 die Tourkarte bekommen, befindet er sich nun in einer vielversprechenden Ausgangsposition für das RSM Classic.

Matthias Schwab konnte dagegen keinen Boden gutmachen. Der Österreicher schaffte bei der Bermuda Championship zwar den Cut, landete aber letztlich nur auf dem geteilten 53. Rang. Damit fiel er im FedExCup vom 142. auf den 144. Platz.

Foto: AFP

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