Der Driver: Sakrileg für Anfänger oder einfach ein Golfschläger?

Nahaufnahme von einem Golfball mit Golfschläger dahinter

Es gibt viele verschiedene Golfschläger, aber nur bei wenigen sind die Meinungen der Golfer:innen so gespalten wie beim Driver. Insbesondere die Frage, ob Anfänger ihn benutzen sollten, spaltet die Golfgemeinde. Wir versuchen eine Annäherung.

Eisen, Wedge und Putter gehören von Beginn an in jedes Bag. Hier sind sich alle einig. Bei den Hölzern und insbesondere beim Driver sieht das schon etwas anders aus. Sagen bei den Schlägern bis hin zum Holz 3 noch die meisten Golfer:innen, dass man diesen auch als Anfänger gut im Bag haben kann, gehen die Meinungen den Driver betreffend stark auseinander.

Selbst unter Golf-Pros sind die Meinungen unterschiedlich. Die einen sagen, der Driver sei für einen Anfänger viel zu schwierig und man solle ihn, bis man einen stabilen Schwung und ein Handicap in den Zwanzigern hat, gar nicht erst anrühren. Die anderen halten den Driver für einen Schläger wie alle anderen auch und man solle ihn ruhig auch als Anfänger spielen.

Die Fragen, die sich nun stellen sind: „Auf wen höre ich? Was ist richtig?“. Beantworten lassen sich diese Fragen nicht so einfach und schon gar nicht pauschal. Ich finde allein diese Diskussion schon fragwürdig, denn damit wird vielen Anfängern vor dem „schwer zu spielenden Driver“ unnötig Angst gemacht.

Diskussion um den Driver führt zu übertriebenem Respekt

Ja, der Driver muss anders gespielt werden als beispielsweise ein Eisen 7. Und wenn ich den Ball nicht sauber treffe, sind die Abweichungen viel größer. Doch durch die zum Teil sehr extrem formulierte Meinung, der Driver sei für einen Anfänger nicht zu beherrschen, wird dem/der Spieler:in ein übertriebener Respekt vor der Nutzung vermittelt. Das kann dazu führen, dass man, wenn die „empfohlene“ Spielstärke erreicht ist, trotz allem noch immer verunsichert ist und allein aus der bis dahin tiefsitzenden Angst vor dem Driver nicht in der Lage ist, den Ball gut zu treffen.

Ganz wichtig ist es, zu wissen, dass der Schwung mit einem Driver etwas anders ausgeführt wird als mit einem Eisen. Der Stand ist breiter, der Ball liegt weiter „vorne“ (beim Rechtshänder also weiter links, beim Linkshänder weiter rechts) und die Schwungbahn sollte vergrößert werden, sprich der Schlägerkopf wird beim Ausholen länger über die Grasnarbe geführt.

Ob der Driver auch ins Bag eines Anfängers sollte, hängt von jedem selbst ab. Ist mein Ballflug grundsätzlich eher gerade, spricht nichts dagegen, den Driver einzupacken und auch zu nutzen. Neige ich ohnehin zu Hook oder Slice, sollte ich lieber noch etwas an meinem Schwung arbeiten und den Driver zunächst lieber nur auf der Driving Range nutzen.

Meine Meinung: Lasst euch keine Angst machen! Der Driver ist ein Schläger, wie jeder andere auch. Wenn ihr ihn sicher spielen wollt, nehmt eine Stunde (oder mehr) beim Pro eures Vertrauens und trainiert den Schwung mit dem Driver. Je früher ihr lernt, ihn richtig zu beherrschen, desto mehr Möglichkeiten habt ihr auf dem Platz. Und Angst, insbesondere vor einem bestimmten Schläger, ist ohnehin nicht förderlich für ein gutes Spiel.

Foto: Mint_Images / Envato

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