Er ist zurück: Jhonattan Vegas siegt bei der 3M Open
Der Venezolaner Jhonattan Vegas triumphiert bei der 3M Open im TPC Twin Cities. Es ist sein Lohn für lange Beharrlichkeit und Kampfkraft.
Nach einer langen Durststrecke war es für Jhonattan Vegas wieder so weit. In den vergangenen Jahren von Verletzungen geplagt, musste er nahezu die komplette Saison 2022/23 aussetzen. Einige Ellenbogen- und Schulterverletzungen machten es für ihn unmöglich, längere Zeit zu trainieren und Turniere zu spielen. Eine Operation sollte 2023 Abhilfe bringen. Doch auch das führte nicht zum Erfolg. Er musste sich damit abfinden, dass die Schmerzen bleiben und lernen, damit umzugehen. Am vergangenen Wochenende sollte sich das Blatt für ihn wenden.
Mit einem souveränen Birdie Putt auf der Schlussbahn konnte er das Turnier am Ende mit einem Gesamtergebnis von -17 für sich entscheiden, ohne in ein Playoff mit Max Greyserman zu müssen. Dabei sah es erst gar nicht so gut aus, schließlich war das Feld stark besetzt. Während Vegas die Schlussrunde lediglich mit einem Tagesergebnis von -1 im letzten Flight beendete, legte der weit vor ihm gestartete Max Greysermann eine furiose Finalrunde an den Tag.
Oldies but Goodies
Greyserman war einer von zwei Spielern, die in der Finalrunde eine -8 spielen konnten. Er katapultierte sich damit auf ein Gesamtergebnis von -16 und den alleinigen zweiten Platz. Cameron Champ, der zweite Spieler mit einer -8 Finalrunde, arbeitete sich damit auch bis auf den geteilten 12. Rang nach vorne
Die Ergebnisse von Vegas und Greysermann sorgten dafür, dass sie sich in die Top 70 des FedEx Cup spielten. Nun können sie auf einen Startplatz im FedEx-Cup-Playoff hoffen.
Wer hätte das gedacht? Matt Kuchar – der Senior im Feld – war auch einer der unmittelbaren Verfolger des späteren Siegers Jhonattan Vegas. Drei Toprunden im Turnier ließ er am gestrigen Sonntag leider ein Auf und Ab von Birdies und Bogeys folgen, was schließlich zu einer Schlussrunde mit even Par führte. Hätte er an die vorangegangenen Tage anknüpfen können, wäre der Sieg möglich gewesen. Am Ende waren das für ihn ein Gesamtergebnis von -15 und ein geteilter dritter Rang. Eine beachtliche Leistung.
Des einen Freud, des anderen Leid
Matti Schmid war als einziger deutscher Spieler bei der 3M Open. Moralische Unterstützung von Landsleuten war daher nicht zu erwarten. Er eröffnete das Turnier verhalten. Nach einer 70 am ersten Tag musste noch was kommen. In Runde 2 ließ er aufhorchen, als er bis nach Bahn 16 vier unter Par lag und damit einen deutlichen Sprung hätte machen können. Ein Bogey auf Bahn 17 und sogar ein Doppelbogey auf Bahn 18 machte die Top-Runde wieder zunichte. Eine weitere 70 stand zu Buche und Schmid musste bis zum Ende zittern, ob das für das Überstehen des Cuts reichen würde. Der Cut wurde nach zwei Runden tatsächlich bei -2 gezogen und Schmid war somit im Wochenende.
Offensichtlich erleichtert ging Schmid am Samstag auf Aufholjagd und spielte am Moving Day eine Runde mit sieben Birdies und einem Bogey. Die 65 schob ihn damit ins vordere Feld. Auch in der Finalrunde zeigte Schmid eine überzeugende Leistung und brachte nach einem holprigen Start eine 68 und ein Gesamtergebnis von -11 ins Clubhaus. Das sollte mindestens für ein Top 20 Ergebnis reichen.
Es kam aber noch besser. Der bis zur Schlussbahn noch vor ihm liegende Australier Cam Davis musste ausgerechnet auf der an sich nicht allzu schweren Par 5 Schlussbahn einen Doppelbogey notieren. Das führte dazu, dass er einen Schlag hinter Schmid und damit vom neunten auf den geteilten 19. Rang abrutschte. Matti Schmid machte am Sonntag noch einmal sechs Plätze gut und beendete das Turnier damit auf dem geteilten zwölften Rang. Das ist seine drittbeste Saisonplatzierung auf der PGA Tour. Mit diesem Ergebnis und hoffentlich positivem Mindset geht es für ihn nun weiter zur Olympiade nach Paris.
Foto: AFP