Statische Vermessung des Golfers reicht nicht aus: Gastbeitrag von Marco Burger, HIO Fitting

Marco Burger demonstriert einer Kundin am Monitor ihren Stand beim Golfschwung

Marco Burger, Gründer und CEO von HIO Fitting, nennt die wichtigsten Faktoren, die ein gutes Fitting auszeichnen. Er erklärt, warum ein markenunabhängiges Fitting den herstellergebundenen Dienstleistungen vorzuziehen ist.

Marco Burger ist Gründer und CEO der HIO Fitting GmbH. Das Unternehmen betreibt Europas größtes Fittingstudio für Golfschläger. Als Gastautor von 123golfsport.de schreibt Marco über Technik- und Materialthemen.

Dass ein professionelles Fitting von Golfschlägern nur Vorteile mit sich bringt, haben die meisten Golfer inzwischen begriffen. Abgestimmte Schläger garantieren langfristig mehr Spaß auf dem Platz und ein besseres Golfspiel. Etwaige Fehlschläge haben nur mit dem eigenen Golfspiel zu tun und sind nicht auf falsches Equipment zurückzuführen – ein Frustfaktor weniger. Auch in gesundheitlicher Hinsicht wirken gefittete Golfschläger von Anfang an Fehlhaltungen im Setup entgegen und reduzieren so die Belastung auf Gelenke und Körper.

Vermeintliches Schlägerfitting kratzt meist nur an der Oberfläche

Das haben auch Hersteller, Pro Shops und Ladenketten erkannt und bieten beim Kauf von Golfschlägern meist auch irgendeine Art des Fittings mit an. Doch die hierbei angebotene Form der Anpassung der Golfschläger kratzt in vielen Fällen nur an der Oberfläche und umfasst oftmals nicht mehr als eine statische Vermessung des Golfspielers. Eine Messung der Abstände vom Handgelenk zum Boden, der Größe der Hände und der Schwunggeschwindigkeit reicht selten aus, um wirklich zu 100 Prozent passendes Equipment zu finden.

Vor allem aber hängt es an der zur Verfügung stehenden Zeit – 30 bis 60 Minuten genügen nicht, um nach einer ausführlichen Anamnese verschiedene Schaft-Kopf-Kombinationen mit Hilfe modernster Messtechnik miteinander zu vergleichen. Auch der Körper und die Bewegungsmöglichkeiten spielen eine extrem wichtige Rolle und müssen Teil des Fittings sein.

Der Golfschwung ist eine dynamische Bewegung und jeder Golfschwung ist unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, ihn als Ganzes zu betrachten, um die passende Kombination aus Schlägerkopf, Schaft und Griff zu ermitteln. Speziell die Betrachtung der Schwungbahn, der Schlagflächenstellung und des Treffpunkts am Schlägerblatt spielen dabei eine entscheidende Rolle. Schließlich sind diese Faktoren hauptverantwortlich für das Ballflugergebnis und können von einem Golfschläger signifikant beeinflusst werden.

Auf der Suche nach dem idealen Zusammenspiel zwischen Schlägerkopf und Schaft

Um einen möglichst optimalen Ballflug für den eigenen Schwung zu erreichen, gibt es zahlreiche Faktoren, die betrachtet, analysiert und in Bezug zueinander gesetzt werden müssen. Die wichtigsten und geläufigsten sind dabei mit Sicherheit Ballgeschwindigkeit, Spin Rate und Schlaglänge. Von ebenso großer Bedeutung sind aber auch Abflugwinkel, Side Spin, Ballflughöhe und Landewinkel. All diese Faktoren werden unter anderem durch den Schlägerkopf und Schaft und das perfekte Zusammenspiel der beiden Komponenten bestimmt.

Für den idealen Schläger muss die passende Kombination aus Schlägerkopf, Schaft und Griff gefunden werden.

Um dieses zu finden, bedarf es neben der passenden Analyse-Hardware (TrackMan oder Foresight) und Software sowie der erforderlichen Erfahrung und dem Verständnis, die Daten zu lesen, auch der freien Auswahl an unterschiedlichen Komponenten (Schaft/Kopf/Griff). Als Golf-Liebhaber bin ich überzeugt, dass nur ein markenunabhängiges Fitting eine objektive Beurteilung erlaubt und das wahre Potenzial des Spielers zum Vorschein bringen kann.

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