Magical Kenya Open: Campillo auf den Spuren seines Idols
Nach drei Jahren ohne Turniersieg auf der DP World Tour krönte sich Jorge Campillo in Kenia wieder zum Champion. Am Ende war er der beste Vertreter einer spanisch-japanischen Spitzengruppe. Auch ein deutscher Teilnehmer schien zunächst in das Titelrennen eingreifen zu können, brach jedoch nach dem Cut ein.
Mit diesem Schicksal war Nick Bachem im Muthaiga Golf Club allerdings nicht allein. Zahlreiche Spieler tauchten oben auf, konnten sich dort aber nicht halten. Nach der ersten Runde führten John Catlin und Dylan Mostert mit jeweils −7, nach der zweiten Nacho Elvira mit insgesamt −11.
Zu diesem Zeitpunkt lag der deutsche Rookie nur einen Schlag hinter dem Führenden. Dieser Zwischenstand lud natürlich zum Träumen ein. Der ganz große Wurf oder zumindest die erste Top-Ten-Platzierung auf der DP World Tour waren in Reichweite – doch daraus wurde leider nichts. Nachdem Bachem an den ersten beiden Tagen eine 66 und eine 67 gespielt hatte, folgten eine 74 am Samstag und eine 73 am Sonntag. Dadurch fiel der 23-Jährige weit zurück und landete letztlich auf dem geteilten 52. Platz.
Aus deutscher Sicht war es trotzdem ein durchaus erfolgreiches Wochenende, denn sieben der neun Teilnehmer überstanden den Cut. Jannik de Bruyn erzielte mit dem geteilten 15. Platz das beste Ergebnis der Delegation.
Campillo wie einst Ballesteros
Vorne hatte Campillo am Moving Day mit einer starken 63 die Führung übernommen. Sein erster Verfolger war Robert MacIntyre, doch der Schotte konnte sein Niveau in der Finalrunde nicht mehr ganz halten. Der Spanier dagegen machte munter weiter und spielte vier Birdies auf den ersten acht Löchern.
Dadurch war Campillo nicht mehr einzuholen. Souverän schraubte er sein Gesamtresultat auf 18 unter Par und brachte zwei Schläge Vorsprung auf den zweitplatzierten Masahiro Kawamura ins Ziel.
Mit Santiago Tarrío und Ryo Hisatsune teilte sich dahinter ein weiteres spanisch-japanisches Duo den dritten Platz. Der Nächste im Tableau kam ebenfalls aus Spanien: Borja Virto belegte den fünften Rang zusammen mit dem Österreicher Lukas Nemecz – der beste deutschsprachige Spieler. Für Campillo war es der dritte Turniersieg auf der DP World Tour und der erste seit fast exakt drei Jahren. Der 36-Jährige trat damit auch in die Fußstapfen seines Kindheitshelden: Der große Seve Ballesteros hatte die Kenya Open an gleicher Stelle im Jahr 1978 gewonnen.
Foto: AFP