LIV Golf Adelaide: Das Masters hallt noch nach

Dustin Johnson in der Profilaufnahme

Die Mehrheit der LIV-Profis blieb beim Masters in der Zuschauerrolle, doch immerhin 13 durften in Augusta antreten. Für die meisten von ihnen verlief das Major eher enttäuschend. Nur wenige konnten wirklich zufrieden sein. Im australischen Adelaide treffen sich nun Zuschauer, Enttäuschte und Zufriedene zum ersten Mal wieder.

Die besten Masters-Teilnehmer aus dem LIV-Lager waren Bryson DeChambeau und Cameron Smith, die sich den sechsten Rang teilten. Trotzdem dürften die beiden in ganz unterschiedlicher Stimmung aus Augusta abgereist sein.

Smith hatte mit seiner Konstanz beeindruckt und keine Runde über Par gespielt – trotz der teilweise schwierigen Wetterbedingungen. Deshalb geht es für den Australier mit Rückenwind in die Heimat. Dass er sich dort besonders wohlfühlt, hat er mit dem dreimaligen Triumph bei der Australian PGA Championship in den Jahren 2017, 2018 und 2022 bewiesen. Sein erster Saisonsieg wäre in Adelaide keine Überraschung.

Für DeChambeau glich das Masters dagegen einer Berg-und-Tal-Fahrt. Nach einer herausragenden 65 zum Auftakt hatte er sich Hoffnung auf den Sieg gemacht, doch drei Runden über Par ließen ihn zusehends verzweifeln. Zum Glück geht es nun zurück in die LIV-Wohlfühlzone. Dort führt der Crushers-Kapitän mit seinen Kollegen souverän die Teamwertung an.

Legion XIII mit gemischten Gefühlen

Zu den Enttäuschten gehörte in Augusta auch der Titelverteidiger: Jon Rahm musste zwischenzeitlich sogar um den Cut bangen. Am Ende belegte er mit neun über Par den geteilten 45. Rang. Auf der LIV-Tour reicht es dagegen aktuell für den zweiten Platz in der Einzelwertung. Bislang landete Rahm bei fünf Starts jedes Mal in den Top Ten. Einzig der Premierensieg fehlt ihm noch.

Jon Rahm mit Mikrofon in einer Pressekonferenz

Sein Legion-XIII-Teamkollege Tyrrell Hatton schnitt beim Masters deutlich besser ab. Nach anfänglichen Problemen lieferte er im Finale eine 69 ab und katapultierte sich damit auf den geteilten neunten Rang. Zwei abschließende Bogeys verhinderten allerdings ein noch besseres Resultat.

Reed und Niemann mit breiter Brust

Ansonsten konnte eigentlich nur Patrick Reed mit seinem geteilten zwölften Platz wirklich zufrieden sein. Phil Mickelson (T43) und Brooks Koepka (T45) waren weit von ihrem Niveau bei der letzten Ausgabe entfernt, als sie sich den zweiten Rang geteilt hatten. Sergio García verpasste knapp den Cut, Bubba Watson, Charl Schwartzel, Dustin Johnson und Adrian Meronk scheiterten deutlich.

Irgendwo dazwischen ordnete sich Joaquín Niemann ein, der eine spezielle Einladung für das Masters erhalten hatte. Eine katastrophale 78 warf ihn am Freitag weit zurück. Dass er am Ende trotzdem noch den geteilten 22. Rang erreichte, spricht für seine Unverwüstlichkeit. Die Form stimmt sowieso: In der laufenden LIV-Saison konnte er bereits zweimal gewinnen und führt dadurch die Einzelwertung souverän an. Zuvor im Dezember hatte er die ISPS Handa Australian Open in Sydney für sich entschieden. Gute Vorzeichen also für das Turnier in Adelaide.

Neuer Anlauf nach Masters-Pause

Dessen Premiere gewann im vergangenen Jahr Talor Gooch. Für den Titelverteidiger kommt das Event gerade recht, nachdem er zu seinem Unverständnis keine Masters-Einladung erhalten hatte. Der Einzelchampion der Vorsaison wartet allerdings noch auf seinen ersten Sieg in dieser Spielzeit.

Ein Fairway und Sandbunker auf einem Golfplatz

Auch Martin Kaymer fehlte in Augusta – wie schon bei den vorherigen vier Masters-Ausgaben. Der Deutsche hatte also ausreichend Zeit, sich auf Adelaide vorzubereiten. Im März konnte er beim Stopp in Hongkong immerhin die ersten Zähler auf der LIV-Tour sammeln. Beim jüngsten Sieg von Dean Burmester in Miami war Kaymer aber schon wieder weit entfernt von den Punkterängen. Für ihn geht es deshalb weiter darum, sich zu stabilisieren.

Kurzer Platz, viele Fans

Austragungsort ist The Grange Golf Club, der sich in unmittelbarer Küstennähe befindet. Der Par-72-Platz ist mit 6.946 Yards (6.351 Metern) ziemlich kurz und verfügt über großzügige Fairways. Niedrige Scores sind deshalb zu erwarten. Bekannt ist der Kurs besonders für die zwölfte Bahn, das sogenannte Watering Hole. Auf dem Par 3 gelang Koepka bei der vergangenen Ausgabe ein Ass, das für Ekstase bei den Fans sorgte.

Auch diesmal ist wieder eine besondere Kulisse zu erwarten. Im letzten Jahr besuchten gut 77.000 Menschen das Event – Höchstwert der abgelaufenen LIV-Saison. Der australische Ripper GC um Kapitän Smith hat also einen klaren Heimvorteil auf seiner Seite.

Fotos: LIV

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